Erstmals seit 2019 konnten in diesem Jahr wieder die fünf größten Marathonveranstaltungen Österreichs durchgeführt werden.
6.923 Läufer beendeten im Jahr 2022 einen der fünf größten Marathonläufe des Landes erfolgreich. Gegenüber 2019 ergab das bei den Veranstaltungen hingegen Einbußen um bis zu 34 %. Einzig der Salzburg-Marathon erreichte 2022 nahezu das Niveau von vor drei Jahren.
Ausgewertet wurden die Marathonzahlen folgender Veranstaltungen:
Entwicklung der Marathon-Finisherzahlen: Vergleich 2019 mit 2022
Veranstaltung | 2022 | 2019 | Tendenz |
---|---|---|---|
Vienna City Marathon | 4803 | 5739 | -16% |
Graz Marathon | 396 | 549 | -28% |
Wachau Marathon | 360 | 545 | -34% |
Linz Marathon | 660 | 1001 | -34% |
Salzburg Marathon | 704 | 711 | -1% |
SUMME |
6923 | 8545 | -19% |
Abgesehen vom Salzburg Marathon, erlitten alle großen Marathonläufe in Österreich einen Rückgang von 16 % oder mehr. Im Schnitt waren es 19 % Verlust.
Mit insgesamt 6.923 Finishern wurde der niedrigste Wert in diesem Jahrtausend erreicht – ausgenommen sind die Corona-Jahre 2020 und 2021.
Anmerkung: 2020 wurde alle 5 Marathons abgesagt, 2021 wurden nur die Marathons in Graz, Linz und Wien ausgetragen.
Noch deutlicher ist der Rückgang bei den Halbmarathonteilnehmern
Bei der Analyse der Halbmarathon-Finisher ist der Rückgang noch deutlicher. Nach 25.210 Finishern im Jahr 2019, waren es im Jahr 2022 nur 17.195 Finisher. Das ergibt einen Rückgang um 32 %. Alle Veranstaltungen mussten eine Reduzierung der Finisherzahlen um mindestens 20 % hinnehmen. Beim Wachau-Marathon waren es sogar mehr als 50 %.
Veranstaltung | 2022 | 2019 | Tendenz |
---|---|---|---|
Wien Halbmarathon | 9364 | 12115 | -23% |
Graz Halbmarathon | 1742 | 2709 | -36% |
Wachau Halbmarathon | 1939 | 4076 | -52% |
Linz Halbmarathon | 2500 | 4012 | -38% |
Salzburg Marathon | 1650 | 2298 | -28% |
SUMME |
17195 | 25210 | -32% |
Weitere interessante Statistiken zum Marathon-Jahr 2022
- Der prozentuale Anteil der Marathonläufer gegenüber Halbmarathonläufern ist mit 29 % so hoch wie zuletzt im Jahr 2009.
- Der Frauenanteil beim Marathon liegt bei 20 %. Nur 2019 war dieser mit 21 % noch höher. Beim Halbmarathon wurde mit einem Frauenanteil von 34 % der Rekordwert aus 2019 eingestellt.
- Den höchsten Frauenanteil beim Marathon hatte in diesem Jahr der Wachau-Marathon mit 24 %. Über die Halbmarathondistanz führen Wien mit 37 % und Salzburg mit 36 % die Wertung an.
- Der Salzburg Marathon ist erstmals seit 2016 wieder der zweitgrößte Marathonlauf in Österreich.
Historische Entwicklung der Marathon-Teilnehmerzahlen
Vienna City Marathon: Finisherzahlen 1984 - 2022
Salzburg Marathon: Finisherzahlen 2004 - 2022
Linz Marathon: Finisherzahlen 2002 - 2022
Graz Marathon: Finisherzahlen 1997 - 2022
Wachau Marathon: Finisherzahlen 1998 - 2022
Entwicklung der Marathon-Finisherzahlen in Österreich seit 1998
Jahr | Gesamt | Frauen | Männer | Frauenanteil |
---|---|---|---|---|
2022 | 6923 | 1409 | 5514 | 20% |
2021 | 4108 | 764 | 3344 | 19% |
2019 | 8545 | 1816 | 6729 | 21% |
2018 | 8431 | 1710 | 6721 | 20% |
2017 | 9179 | 1866 | 7313 | 20% |
2016 | 9632 | 1838 | 7794 | 19% |
2015 | 9221 | 1640 | 7581 | 18% |
2014 | 9712 | 1687 | 8025 | 17% |
2013 | 10174 | 1818 | 8356 | 18% |
2012 | 8991 | 1441 | 7550 | 16% |
2011 | 8771 | 1297 | 7474 | 15% |
2010 | 8063 | 1138 | 6925 | 14% |
2009 | 8010 | 1246 | 6764 | 16% |
2008 | 8998 | 1322 | 7676 | 15% |
2007 | 9067 | 1323 | 7744 | 15% |
2006 | 8992 | 1389 | 7603 | 15% |
2005 | 8658 | 1220 | 7438 | 14% |
2004 | 10143 | 1404 | 8739 | 14% |
2003 | 11298 | 1551 | 9747 | 14% |
2002 | 13358 | 1660 | 11698 | 12% |
2001 | 12594 | 1510 | 11084 | 12% |
2000 | 11900 | 1407 | 10493 | 12% |
1999 | 8564 | 880 | 7684 | 10% |
1998 | 8567 | 813 | 7754 | 9% |
Ergebnisse bisheriger Marathonstudien:
- Studie 2014 - Österreich: Langzeitstudie: Immer weniger Österreicher laufen Marathon!
- Studie 2015 - Österreich: Immer weniger Österreicher laufen Marathon!
- Studie 2017 - Österreich: Immer weniger Marathonläufer in Österreich
- Studie 2018 - Österreich: Marathon-Finisherzahlen stark gesunken!
- Studie 2019 - Österreich: Frauenanteil auf Rekordhoch
- Studie 2022 - Österreich: 34 % weniger Marathonläufer
- Studie 2017 - Deutschland: Entwicklung der Marathon-Teilnehmerzahlen 1995 - 2017
- Studie 2018 - Deutschland: Frauenanteil im hoch; Berlin mit Rekordvorsprung
- Studie 2019 - Deutschland: Marathons sind wieder "in"
- Studie 2022 - Deutschland: Teilnehmerzahlen gegenüber 2019 stark eingebrochen
Gleich weiter lesen:
Kommentare
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LG Redaktion HDsports
Dann ist die Meute weiter gewandert, hin zum Ironman (volle Distanz, nicht das 70.3 Geschrei), und heute muss es ein Ultra-Trail sein....
Für all diese Konkurrenz hat sich der Straßen-Marathon eh ganz passabel gehalten....
Ich denke, das pendelt sich ab nächstes Jahr wieder ein und die Teilnehmerzahlen gehen nach oben. Als Grund denke ich auch, dass fehlende Motivation und hohe Preise für Schuhe & Equipment eine Rolle spielen.
Ich persönlich habe dieses Jahr einige Veranstaltungen im Ausland und weiter entfernt von meiner Heimat besucht und da spielen auch die gestiegenen Hotel- und Energiekosten eine Rolle, da muss man sich schon genau überlegen wo man einen Marathon laufen möchte.
Um das ganze positiv und mit einem lachenden Auge zu sehen.... mehr Platz für mich auf der Straße und kein Gedränge am Getränkestand....
Diese haben den Vorteil, kein oder ein nur ganz kleines Startgeld zu kosten.
In 2020 aus der Not geboren haben sich viele daran gewöhnt.
1. Viele die ich kenne, haben einfach keine Zeit mehr zum laufen da sie einfach beruflich stärker eingebunden sind.
2. (geht mir zumindest so) würde ich wegen Halbmarathon nirgendwohin fahren. Und bei den gestiegenen Kosten denke ich geht es vielen so, dass sie sich dann auch überlegen ob es sein muss. Ich habe jedes Wochenende meine Halbmarathonstrecke am Sonntag morgen. Ohne Wettkampf oder sonst was. Juckt mich nicht wie schnell andere sind.
Mache das ja für mich und nicht für andere oder um mein Ego zu polieren.
3. Die Tatsache das sich seit Jahren die Regulationen ständig verändert haben, machen nicht gerade Planungssicherheit. Wenn ich nicht weiß, ob was stattfindet, da aber Hotel und Anreise habe, ist das eben auch doof.
4. Einige sind auch unsicher, in welcher Form sie sind. Eine gute Freundin von mir hat auch alle Wettkämpfe abgesagt, da sie nicht weiß, ob sie gut genug ist, da sie weniger Zeit hat und auch einfach seit Jahren keine mehr gemacht hat. Da ist es dann so eine Mischung aus Punkt 1 und Punkt 2, da sie mittlerweile auch gelernt hat, dass die Wettkämpfe eh egal sind.
Ich glaube nicht, dass das nochmal solche Zahlen werden wie damals, oder lange nicht. Warum? Man muss sich mal ansehen wie sich manche Leute entwickeln. Man wird fauler und dicker, man will sich nicht mehr bewegen und das beginnt bei den Kindern - leider.
Und andererseits, vielleicht ist man nicht attraktiv genug? Wer will schon gerne 2x die Hauptallee (Wien) laufen oder aber auch sogar 2x die selbe Strecke (Graz)? Es braucht eben Attraktivität.