Viele der schnellsten Halbmarathonläufer unserer Zeit schaffen es nicht, ihr volles Potenzial auf die Marathondistanz zu übertragen.
Einer dieser Läufer ist der Kenianer Kibiwott Kandie. Trotz seiner beeindruckenden Erfolge über die Halbmarathondistanz bleibt ihm der Durchbruch im Marathon noch verwehrt. Doch das soll sich beim Berlin Marathon ändern.
Halbmarathon-Weltrekord in Valencia
Am 6. Dezember 2020 sorgte Kibiwott Kandie für eine Sensation. Beim Halbmarathon in Valencia stellte der damals 24-Jährige einen neuen Weltrekord auf: Er bewältigte die 21,1 Kilometer in unglaublichen 57:32 Minuten. Es war nicht nur ein Weltrekord, sondern auch einer von drei Siegen beim schnellsten Halbmarathon-Wettkampf der Welt. Obwohl sein Rekord inzwischen um eine Sekunde verbessert wurde, gehört Kandie weiterhin zur Weltspitze über die Halbmarathondistanz und den 10-Kilometer-Straßenlauf.
Die Herausforderung der Marathondistanz
Während Kandie über kürzere Distanzen beeindruckt, hat er auf der Marathondistanz bislang nicht überzeugen können. Der mittlerweile 28-Jährige erlebte in den letzten Jahren einige Rückschläge. Da weder der Halbmarathon noch der 10-Kilometer-Straßenlauf olympische Disziplinen sind, verpasste er sowohl 2021 als auch 2024 die Olympischen Spiele. Für das kenianische Marathon-Team war er bisher nicht stark genug.
Zwei durchwachsene Marathon-Starts
Bisher hat der Vize-Weltmeister im Halbmarathon von 2020 erst zwei Marathons bestritten, beide mit gemischtem Erfolg. Beim New York City Marathon 2021 belegte er mit einer Zeit von 2:13:43 Stunden nur den 9. Platz. Im Dezember 2022 erreichte er beim Valencia Marathon mit 2:04:48 Stunden den 6. Platz. Damit lag er mehr als vier Minuten hinter dem aktuellen Marathon-Weltrekord von Kelvin Kiptum.
Der Berlin Marathon: Eine neue Chance
Am 29. September wagt Kandie beim Berlin Marathon 2024 seinen dritten Versuch über die Marathondistanz. Prognosen sind schwer zu treffen, da er in diesem Jahr nur zwei Wettkämpfe absolviert hat. Im Februar gewann er den Barcelona Halbmarathon in 59:22 Minuten und im Mai lief er die 10.000 Meter in 26:58,97 Minuten (Platz 6). Da beim diesjährigen Berlin Marathon die ganz großen Stars fehlen, könnte Kandie eine Überraschung liefern. Zumindest eine Verbesserung seiner persönlichen Bestzeit scheint realistisch.
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