Kurioser Vorfall bei einer der größten Marathonveranstaltungen Deutschlands!
Die Führungsgruppe beim Düsseldorf-Marathon wurde laut Medienberichten schon früh im Rennen von der Streckenführung falsch geleitet und verlor so mehrere Minuten.
Vom Streifenwagen falsch gelotst
In dieser Spitzengruppe war auch der spätere Sieger Gilbert Yegon und der Zweitplatzierte Richard Mutai. Doch wie kam es zu dem kuriosen Vorfall? Bereits bei Kilometer 8 lotste der Streifenwagen die Top-Läufer weg von der Strecke. Eine Lücke in der Streckenabsperrung führte zu diesem unglücklichen Vorfall. So fehlte ein Absperrband an dieser Stelle. Wieso es fehlte ist bisher noch unklar.
Die Folge war ein Umweg von etwa einem Kilometer. Yegon und Mutai ließen sich davon aber kaum beeindrucken und kämpften sich zurück an die Strecke.
Deutscher hätte fast Sieg beerbt
Auch ein schweres Unwetter mit starkem Regen und sogar Hagel stoppte das Duo auf der zweiten Streckenhälfte nicht und so lief Yegon nach 2:13:55 Stunden mit 13 Sekunden Guthaben auf Mutai über die Ziellinie. Zugegeben, war die Siegerzeit etwas unter den Erwartungen der Veranstalter, wenn man in Düsseldorf Zeiten unter 2:10 Stunden gewohnt ist. Allerdings, angesichts dieser Umstände kann sich die Leistung der zwei Afrikaner durchaus sehen lassen. Und hätten die zwei übrigens noch etwas mehr Zeit durch das Verlaufen verloren, wäre fast ein deutscher Läufer am obersten Siegespodest gestanden. Denn der Drittplatzierte Tom Gröschel hat nach 2:15:20 Stunden nur etwas mehr als eine Minute Rückstand auf das Siegerduo.
Droht nachträgliche Disqualifikation?
Ob Yegon und Mutai aber tatsächlich die Plätze 1 und 2 behalten ist noch offen. Denn ein Verlassen der Route könnte im schlimmsten Falle zur Disqualifikation führen, sofern es einen Einspruch gibt. Das Preisgeld (6000 Euro bzw. 3.500 Euro) dürfen sie laut Organisatoren mit Sicherheit behalten.
Für die absolute Spitzenzeit sorgte nur wenige Minuten später die Weißrussin Volha Mazuronak. Sie stellte mit 2:25:25 Stunden einen neuen Kursrekord auf. Den kompletten Rennbericht zum Düsseldorf-Marathon liest du HIER.
Es gab bereits ähnliche (schlimmere) Vorfälle
In der Vergangenheit gab es übrigens schon einige weitere Vorfälle, bei denen die Spitzenläufer falsch liefen. So gewann vergangenen Herbst beim Venedig-Marathon ein Amateur, nachdem sich alle Spitzenläufer verliefen (mehr dazu: Nach Chaos in der Spitzengruppe: Amateur gewinnt großen Städte-Marathon [+ VIDEO]). Noch schlimmer erwischte es fünf Spitzenläufer beim Kassel-Marathon, die aufgrund einer Panne des Führungsfahrzeuges abkürzten und noch während des Rennens disqualifiziert wurden (mehr dazu: Riesenpanne bei großem Städte-Marathon: Top 5 disqualifiziert!).
Kommentare
1.) Die Strecke war im Vorfeld komplett abgeriegelt. Kurz bevor die Spitze an den besagten Punkt kam, haben sich dort Einsatzfahrzeuge den Weg freimachen müssen. Im Eifer des Gefechts wurde die Lücke aber nicht wieder rechtzeitig geschlossen.
2.) Warum ist das Führungsfahrzeug falsch gefahren? Dabei verließ man sich darauf, dass man - anhand der Absperrungen - selbst über die Strecke richtig geleitet wird (was ja aufgrund des Vorfalls im Vorfeld nicht der Fall war) und achtete vorrangig darauf, dass die Strecke frei ist.
3.) Ist es schon erstaunlich was für Videos im Internet zu dem Fall kursieren. Demnach muss sich doch eine komplette, größere Gruppe verlaufen haben ... in der Realität traf es aber "nur" zwei Athleten.
4.) Wurden die zwei betroffenen Athleten NICHT disqualifiziert. Ihr Rennen wurde - trotz - des Aussetzers anerkannt und sie bekommen eine Siegprämie.
5.) Es ist zwar - dumm gelaufen - aber nichts wirklich tragisches passiert!