Während heute in Deutschland tausende Läufer beim Hamburg Marathon aktiv waren und in Österreich der Vienna City Marathon die Läufermassen bewegte, so war es weltweit der London Marathon, der für die großen Schlagzeilen sorgte.
Nach dem Boston Marathon vor sechs Tagen war es bereits das zweite große internationale Marathon-Ereignis in den letzten Tagen.
Der TCS London Marathon begrüßte am 23. April 2023 über 40.000 Läufer aus vielen verschiedenen Ländern der Welt.
Wieder ohne Kipchoge
Leider war Marathon-Legende Eliud Kipchoge einmal mehr nicht am Start. Der ehemalige Seriensieger des London Marathons gab in diesem Jahr dem Boston Marathon dem Vorzug. Damit liegt der letzte London-Start des schnellsten Marathonläufers aller Zeiten bereits drei Jahre zurück. Damals, im Jahr 2020, kassierte er beim Elite-Rennen seine bisher einzige Niederlage in London, nachdem er ein Jahr zuvor mit 2:02:37 Stunden noch einen neuen Kursrekord aufgestellt hatte.
Demnach hatten wieder zahlreiche andere Profis die Chance, das größte Marathonrennen in Europa zu gewinnen.
Schnelle und spannende Strecke durch London
Startschuss zum London Marathon 2023 war um 10:00 Uhr beim Greenwich Park. Die Strecke zeigte u.a. die Tower Brige, den Tower of London, die Themse und den Buckingham Palace, ehe die Läufer nach 42,195 Kilometern das Ziel bei "The Mall" erreichten.
Dramatisches Rennen bei den Damen
Unfassbar spannend und dramatisch war die Entscheidung bei den Frauen. Da sah es lange Zeit danach aus, dass das Marathon-Debüt der Niederländerin Sifan Hassan nicht nach Plan verläuft. Die mehrfache Olympiasiegerin musste zwei Mal aufgrund muskulärer Probleme stehen bleiben. Doch gegen Ende des Rennens gelang Hassan wieder der Anschluss an die Spitze.
200 Meter vor dem Ziel lief Hassan Seite an Seite mit der Äthiopierin Alemu Megertu und der Kenianerin Peres Jepchichir auf die Zielgerade. Und da war es wenig überraschend Hassan, die die besten Reserven hatte. Nach 2:18:33 Stunden schloss sie ein turbulentes Marathon-Debüt mit einer herausragenden Zeit ab. Vier Sekunden dahinter folgte Megertu auf Platz 2 vor Jepchirchir.
Beste Europäerin war auf Platz 9 die Italienerin Sofia Yaremchuk in 2:24:02 Stunden.
Historischer Lauf von Kelvin Kiptum
Der Mann des Tages war an diesem Tag ohne Zweifel Kelvin Kiptum. Der Kenianer gab erst im vergangenen Dezember sein Marathon-Debüt, das er mit einer Weltklassezeit von 2:01:53 Stunden in Valencia gewann.
In London erreichte die Spitzengruppe nach 1:01:40 Stunden die Halbmarathonmarke. Zu diesem Zeitpunkt verlor bereits Äthiopiens Leichtathletik-Legende Kenenisa Bekele den Anschluss an die Spitze. Er beendete das Rennen vorzeitig. Kelvin Kiptum zündete hingegen nach 30 Kilometern den Turbo. Er lief die zweite Marathonhälfte in unfassbaren 59:45 Minuten.
Nach 2:01:25 Stunden war es die zweitschnellste Marathonzeit in der Geschichte des Laufsports, die Kelvin Kiptum bei seinem erst zweiten Marathonlauf gelang. Zudem verbesserte er deutlich den Streckenrekord von Eliud Kipchoge.
Platz 2 belegte der ehemalige Halbmarathon-Weltrekordhalter Geoffrey Kamworor (Kenia) mit neuer persönlichen Bestleistung von 2:04:23 Stunden vor Tamirat Tola (Äthiopien).
Mo Farah mit gutem Karriereende
Schnellster Europäer war auf Platz 6 der Brite Emile Cairess in 2:08:07 Stunden. Ebenfalls in die Top 10 lief Großbritanniens Lauf-Legende Sir Mo Farah. Der vierfache Olympiasieger lief eine Zeit von 2:10:28 Stunden und zu Platz 9. Es war sein letzter Marathon als Profi. Seine Karriere beendet Farah offiziell beim Great North Run im September.
Der Deutsche Tom Gröschel belegte nach 2:13:29 Stunden Platz 12.
Ergebnisse London Marathon 2023 ➤ Herren
Rang | Name | Nation | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Kiptum Kelvin | KEN | 02:01:25 |
2 | Kamworor Geoffrey | KEN | 02:04:23 |
3 | Tola Tamirat | ETH | 02:04:59 |
4 | Gebresilase Leul | ETH | 02:05:45 |
5 | Tura Seifu | ETH | 02:06:38 |
6 | Cairess Emile | GBR | 02:08:07 |
7 | Robinson Brett | AUS | 02:10:19 |
8 | Sesemann Phil | GBR | 02:10:23 |
9 | Farah Sir Mo | GBR | 02:10:28 |
10 | Thompson Chris | GBR | 02:11:50 |
11 | Lara Frank | USA | 02:13:29 |
12 | Groschel Tom | GER | 02:13:29 |
13 | Caldwell Luke | GBR | 02:13:29 |
14 | Ghebresilasie Weynay | GBR | 02:15:41 |
15 | Connor Ben | GBR | 02:15:47 |
16 | Braden Ross | GBR | 02:15:47 |
17 | Bowker Nicholas | GBR | 02:16:18 |
18 | Milne Alex | GBR | 02:16:30 |
19 | Griffiths Dewi | GBR | 02:16:51 |
20 | Stewart Fraser | GBR | 02:18:34 |
21 | Richmond Ronnie | GBR | 02:19:00 |
22 | Dickinson Matthew | GBR | 02:19:25 |
Resultate London Marathon 2023 ➤ Damen
Rang | Name | Nation | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Hassan Sifan | NED | 02:18:33 |
2 | Megertu Alemu | ETH | 02:18:37 |
3 | Jepchirchir Peres | KEN | 02:18:38 |
4 | Chepkirui Shelia | KEN | 02:18:51 |
5 | Yehualaw Yalemzerf | ETH | 02:18:53 |
6 | Korir Judith Jeptum | KEN | 02:20:41 |
7 | Ayana Almaz | ETH | 02:20:44 |
8 | Teshome Tadu | ETH | 02:21:31 |
9 | Yaremchuk Sofiia | ITA | 02:24:02 |
10 | Sullivan Susanna | USA | 02:24:27 |
11 | Harrison Samantha | GBR | 02:25:59 |
12 | Scott Dominique | RSA | 02:29:19 |
13 | Pashley Ellie | AUS | 02:29:37 |
Kommentare
59:25 Minuten zurückgelegt einfach unglaublich.
Es war von einem Mann, die zweitschnellste je gelaufene Zeit über die Marathon-Strecke.
Sifan Hassan hat bei den Frauen, bei ihrem ersten Start bei einem Marathon, eine hervorragende Zeit erzielt von
2:18:33 Minuten, sie ist die Siegerin vom Marathon in London.
Ich habe extra Frauen geschrieben, denn es sind für mich Frauen die Marathon rennen und nicht Damen.
Es ist schon sehr lange nicht mehr zeitgemäß, beim harten Hochleistungssport Marathon von Damen zu sprechen. Es geht ja auch um Geld.
Es ist ja auch keine Beleidigung, wenn man schreibt, beiden Frauen gewann die Niederländerin Sifan Hassan. Auf dem Sender Eurosport stelle ich immer den Ton ab, dort wird unentwegt von Damen gesprochen!