Mit einem Jahr Verspätung konnte der New York City Marathon am 7. November 2021 sein 50. Jubiläum feiern.
Was im Jahr 1970 mit 127 Teilnehmern, davon 55 Finishern, begann, hat sich in mehr als fünf Jahrzehnten zur größten Marathon-Veranstaltung der Welt entwickelt. Denn normalerweise beenden mittlerweile jährlich mehr als 50.000 Sportler den New York Marathon erfolgreich.
Die Strecke beim New York Marathon
Die Strecke führte von Forth Wadsworth durch die schönsten Teile der Stadt. So bekamen die Athleten u.a. die Queensboro Bridge, den Central Park und den Columbus Circle zu sehen. Auch das Guggenheim-Musuem und die Madison Avenue Bridge waren Teil der schönen Strecke, für die die Sportler sechseinhalb Stunden Zeit hatten. In diesem Jahr gab es ein reduziertes Teilnehmerfeld von 33.000 Läufern. Aufgrund der Reisebeschränkungen waren es aber noch einige tausend Läufer weniger, die am Start waren.
Wer gewinnt den 50. Marathonlauf in Big Apple?
Im Mittelpunkt des Rennens standen natürlich die Spitzenläufer. Immerhin ging es um den Sieg bei der großen Jubiläumsauflage. Vor zwei Jahren gewannen bei der letzten Austragung mit den Kenianern Joyciline Jepkosgei und Geoffrey Kamworor zwei ehemalige Weltrekordhalter über die Halbmarathon-Distanz. Jepkosgei lief vor zwei Jahren mit 2:22:38 Stunden souverän zum Sieg, Geoffrey Kamworor hatte nach 2:08:13 Stunden 23 Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolger. Den Streckenrekord verpasste damals Jepkosgei nur um sieben Sekunden. Den hält seit mittlerweile 18 Jahren mit Margaret Okayo (2:22:31 Stunden) eine weitere Athletin aus Kenia. Und auch bei den Herren gelang mit Geoffrey Kiprono Mutai einem Läufer aus Kenia die bisher schnellste Zeit in New York. Er lief vor zehn Jahren auf der anspruchsvollen Strecke herausragende 2:05:06 Stunden.
Kenenisa Bekele gegen starke Konkurrenz
Bei den Herren war Kenenisa Bekele der Top-Star. Der zweitschnellste Marathonläufer aller Zeiten trat nur sechs Wochen nach seinem enttäuschenden 3. Platz beim Berlin Marathon nun in New York an. Klarer Top-Favorit war er allerdings nicht. Immerhin gab der amtierende Halbmarathon-Weltrekordhalter Kibiwott Kandie sein Marathon-Debüt. Der Kenianer lief im Dezember des vergangenen Jahres mit 57:32 Minuten als erster Läufer der Welt einen Halbmarathon in unter 58 Minuten. Ebenfalls Sieg-Chancen rechnete sich der Niederländer Abdi Nageeye aus, der vor drei Monaten in Sapporo hinter Marathon-Weltrekordhalter Eliud Kipchoge zu Olympia-Silber lief.
Ungeschlagene Peres Jepchirchir
Bei den Damen war Marathon-Olympiasiegerin Peres Jepchirchir die klare Favoritin. Die ehemalige Halbmarathon-Weltrekordhalterin aus Kenia gewann bisher alle ihre Marathon-Rennen. Und auch in New York sollte ihr Triumphzug nicht enden. In einem lange Zeit taktischen Rennen blieb sie als Siegerin mit 2:22:39 Stunden nur acht Sekunden über dem Kursrekord. Bis knapp einem Kilometer vor dem Ziel war ein Trio um Peres Jepchirchir, Landsfrau Viola Cheptoo und der Äthiopierin Ababel Yeshaneh in Führung. Jepchirchir konnte sich mit einer rasanten Tempoverschärfung von ihren zwei Kontrahentinnen entscheidend absetzen und ungefährdet zum Sieg einlaufen. Cheptoo belegte bei ihrem Marathon-Debüt mit 2:22:44 Stunden Platz 2 vor Yeshaneh.
Starke Molly Seidel
Als beste Nicht-Afrikaner folgte bereits auf Rang 4 US-Läuferin Molly Seidel. Die Olympia-Dritte lief nach 2:24:42 Stunden zu einem ungefährdeten 4. Platz vor Helalia Johannes (Namibia) und ihren drei Landsfrauen Kellyn Taylor, Annie Frisbie und Laura Thweatt, die allesamt Zeiten von 2:27:00 Stunden oder niedriger liefen.
Überraschungssieg durch Albert Korir
Während es bei den Damen einen Favoritensieg gab, kam der Triumph von Albert Korir bei den Herren durchaus überraschend. Der Sieger des Wien-Marathon 2017 und des Houston Marathon 2019 gewann mit 2:08:22 Stunden überlegen das Rennen. Nach Platz 2 vor zwei Jahren war es für Korir bereits der zweite Podestplatz beim New York City Marathon.
Marokkaner und Italiener sensationell auf das Podest
Auf Platz 2 überraschte der Marokkaner Mohamed El Aaraby. Er lag lange Zeit mit dem Italiener Eyob Faniel in Führung, ehe Korir und Halbmarathon-Weltrekordler Kibiwott Kandie nach knapp 30 Kilometern an dem Duo vorbeizogen. Doch sowohl Korir als auch Kandie hatten danach Probleme mit der Pace. Korir konnte die Lücke zu den ersten Verfolgern trotzdem entscheidend vergrößern, Kandie fiel hingegen weit zurück. So folgte El Aaraby mit nur 44 Sekunden Rückstand auf Platz 2. Auch Eyob Faniel blieb mit 2:09:52 Stunden unter 2:10 Stunden. Dahinter folgte mit Elkanah Kibet (2:11:15 Stunden) der beste US-Läufer.
Schwarzer Tag für die Top-Favoriten
Chancenlos waren an diesem Tag die Top-Favoriten. Während Kibiwott Kandie bei seinem Marathon-Debüt noch bis auf Platz 9 durchgereicht wurde, spielten der Olympia-Zweite Abdi Nagaeeye und Lauflegende Kenenisa Bekele bereits sehr früh im Rennen keine große Rolle. Der Niederländer Nageeye lief mit 2:11:39 Stunden zu Platz 5, dahinter folgte Bekele mit 2:12:52 Stunden auf Rang 6. Auch die US-Läufer Ben True (7.) und Nathan Martin (8.) blieben noch unter 2:13 Stunden.
Ergebnisse New York City Marathon 2021 ➤ Damen
- Peres Jepchirchir (KEN) - 2:22:39 Stunden
- Viola Cheptoo (KEN) - 2:22:44
- Ababel Yeshaneh (ETH) - 2:22:52
- Molly Seidel (USA) - 2:24:42
- Helalia Johannes (NAM) - 2:26:09
- Kellyn Taylor (USA) - 2:26:10
- Annie Frisbie (USA) - 2:26:18
- Laura Thweatt (USA) - 2:27:00
- Grace Kahura (KEN) - 2:30:32
- Stephanie Bruce (USA) - 2:31:05
Ergebnisse New York City Marathon 2021 ➤ Herren
- Albert Korir (KEN) - 2:08:22 Stunden
- Mohamed El Aaraby (MAR) - 2:09:06
- Eyob Faniel (ITA) - 2:09:52
- Elkanah Kibet (USA) - 2:11:15
- Abdi Nageeye (NED) - 2:11:39
- Kenenisa Bekele (ETH) - 2:12:52
- Ben True (USA) - 2:12:53
- Nathan Martin (USA) - 2:12:57
- Kibiwott Kandie (KEN) - 2:13:43
- Jared Ward (USA) - 2:14:06
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