So stark wie beim New York City Marathon 2023 war das Teilnehmerfeld noch nie zuvor in Big Apple.
Vor allem bei den Frauen sind fast alle der derzeit besten Läuferinnen weltweit am Start. Bei den Herren könnte ein Läufer für einen historischen "Doppel-Doppelpack" sorgen.
Die Favoritinnen bei den Frauen
Die Liste an Topstars bei den Damen ist kaum endend wollend:
- Brigid Kosgei (Kenia, PB: 2:14:04 Stunden): Weltrekordhalterin
- Peres Jepchirchir (Kenia; PB: 2:17:16 Stunden): Olympiasiegerin
- Letesenbet Gidey (Äthiopien; PB: 2:16:49 Stunden): Halbmarathon-Weltrekordhalterin und Valencia-Marathon Siegerin
- Yalemzerf Yehualaw (Äthiopien; PB: 2:17:23 Stunden): London- und Hamburg-Siegerin 2022
- Hellen Obiri (Kenia; PB: 2:21:38 Stunden): Boston Marathon Siegerin
- Gotytom Gebreslase (Äthiopien; PB: 2:18:11 Stunden): Marathon-Weltmeisterin 2022 und Vize-Weltmeisterin 2023
- Sharon Lokedi (Kenia; PB: 2:23:23 Stunden): Titelverteidigerin
Weder die Weltrekordhalterin noch die Olympiasiegerin sind die Favoritinnen
Beginnen wir mit Brigid Kosgei, die seit 2019 mit 2:14:04 Stunden (in London) den Marathon-Weltrekord hält und vergangenes Jahr auch in Tokio mit 2:16:02 Stunden einen Streckenrekord aufstellte. Die 29-Jähirge hat seit den Tokio Marathon aber kein internationales Rennen gewonnen. In diesem Jahr musste sie gar beim London-Marathon aufgeben.
Derzeit stärker einzuschätzen ist Marathon-Olympiasiegerin Peres Jepchirchir, die 2021 in New York und 2022 in Boston gewann, 2023 in London aber "nur" Platz 3 belegte.
2 Äthiopierinnen in der Favoritenrolle
Top-Favoritin ist wohl weder die Weltrekordhalterin noch die Olympiasiegerin, sondern Letesenbet Gidey. Die Weltrekordhalterin über die Halbmarathondistanz gab im vergangenen Jahr ihr Marathon-Debüt das sie prompt in Valencia gewann und mit 2:16:49 Stunden sogar für das schnellste Marathon-Debüt aller Zeiten sorgte.
Erst ein Jahr zuvor glückte ihrer äthiopischen Landsfrau Yalemzerf Yehualaw ebenfalls ein Debüt-Rekord, als sie bei ihrem Debüt in Hamburg nach 2:17.23 Stunden gewann und wenige Monate später in London einen weiteren Marathon-Sieg folgen ließ. 2023 gab es mit Platz 5 in London und erneut Platz 5 bei der Marathon-WM hingegen erste Rückschläge in der Marathon-Karriere der 24-Jährigen.
Heißer Länderkampf
Kenia bekommt in Länderkampf zudem Verstärkung durch Boston-Siegerin Hellen Obiri und New York Titelverteidigerin Sharon Lokedi, die aber gegen die schier übermächtige Konkurrenz krasse Außenseiterin ist.
Das starke äthiopische Team wird noch durch Gotytom Gebreslase verstärkst, die vergangenes Jahr Marathon-Weltmeisterin wurde und 2023 ihren Titel als Zweite nur knapp verpasste.
20 Jahre sind genug
Bei guten Bedingungen ist der mittlerweile 20 Jahre alte Streckenrekord von Margaret Okayo (Kenia, 2:22:31 Stunden) auf der stark profilierten Strecke in Reichweite.
Weitere Mitfavoritinnen sind Lonah Chemtai Salpeter (Israel) und US-Läuferin Molly Huddle.
Chebet peilt historischen Sieg an
Evans Chebet ist ein US-Spezialist. Der Läufer aus Kenia gewann 2022 und 2023 den Boston Marathon sowie 2022 den New York City Marathon. Würde ihm in diesen Jahr die Titelverteidigung gelingen, wäre er neben dem US-Läufer Bill Rodgers der einzige Sportler, der an zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Marathons in Boston und New York beide Mal gewinnt.
Stärkster Kontrahent aus dem eigenen Lager
Die Chancen auf den Sieg sind für Evans Chebet gut. Denn das Feld ist bei den Herren nicht annähernd so dicht in der Spitze besetzt, wie bei den Damen. Größter Konkurrent des 34-Jährigen ist sein Landsmann Geoffrey Kamworor. Der ehemalige Halbmarathon-Weltrekordler gewann immerhin schon zwei Mal den Marathon in New York City, zudem war er bei allen vier Marathon-Starts in New York auf dem Podium.
Europas Läufer in Lauerstellung
Stark vertreten sind auch Europas Läufer durch die aus Afrika eingebürgerten Athleten Maru Teferi und Abdi Nageeye. Der Israeli Teferi wurde kürzlich Marathon-Vizeweltmeister, Nageeye holte 2021 eine Olympia-Medaille im Marathonlauf für die Niederlande.
Mitfavoriten sind zudem der zweifache New York City Shura Kitata (Äthiopien), sein Landsmann Mosinet Geremew und mit Albert Korir (Kenia) ein weiterer Ex-Sieger aus New York. Ebenfalls gemeldet sind Kanadas Rekordmann Cam Levis und der italienische Rekordhalter Iliass Aouani. Für Deutschland tritt wie im Vorjahr Hendrik Pfeiffer an.
Streckenrekord eher unrealistisch
Der 12 Jahre alte Streckenrekord von Geoffrey Mutai steht bei 2:05:06 Stunden und ist wohl nur schwer zu erreichen.
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