Über 40.000 Läufer und Läuferinnen nehmen jährlich am Berlin-Marathon teil.
Nach der coronabedingten Absage im vergangenen Jahr durfte am 26. September 2021 endlich wieder durch die Bundeshauptstadt gelaufen werden.
Berlin Marathon mit Topstar Kenenisa Bekele
Mit Marathon-Teilnehmerzahlen von über 40.000 Sportlern zählt der Berlin-Marathon nicht nur zu den Top 5 Marathons weltweit, sondern bekanntlich auch zu den schnellsten Marathonläufen der Welt. In diesem Jahrtausend wurde bei den Herren bereits mehrfach in Berlin der Marathon-Weltrekord verbessert. Man erinnere sich nur an den Weltrekord von Eliud Kipchoge, der im Jahr 2018 mit 2:01:39 Stunden als erster Mensch der Welt unter 2:02 Stunden über die 42,195 Kilometer lief. Ein Jahr danach blieb der Äthiopier Kenenisa Bekele mit 2:01:41 Stunden nur zwei Sekunden über der Rekordmarke. Während Kipchoge nach seinem Olympia-Sieg im August keinen Herbst-Marathon geplant hat, konnte Bekele auch für den Berlin-Marathon in diesem Jahr gewonnen werden.
Das Programm
Am Samstag um 15:30 Uhr wurde das sportliche Wochenende in Berlin mit dem Inlineskating Marathon eröffnet. Am Sonntag ab 8:50 Uhr folgten die Handbiker, die Rollstuhlfahrer und die Handbiker, ehe um 9:15 Uhr der Startschuss zum großen Highlight gegeben wurde: dem Berlin-Marathon 2021. Dieses Jahr waren es aufgrund der derzeitigen Situation etwa 25.000 Starter über die Marathondistanz.
Ziel beim Brandenburger Tor
In insgesamt vier Wellen bzw. acht Startblöcken wurden die vielen Sportler in das Rennen geschickt. Spätestens kurz nach 10:30 Uhr durften auch die letzten Marathonläufer das Rennen auf der Straße des 17. Juni antreten. Danach führte die Strecke am Bundeskanzleramt, am Reichstag und am Rathaus vorbei. Eine tolle Sehenswürdigkeit in Berlin ist zudem das Brandenburger Tor. Doch wer dieses hautnah erleben wollte, musste den Marathon bis zum Ende durchstehen. Denn der spektakuläre Zieleinlauf befand sich direkt beim Brandenburger Tor.
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Bekele vom Landsmann Adole gefordert
Bei den Herren war der äthiopische Titelverteidiger Kenenisa Bekele wieder am Start. 2019 gelang ihm mit 2:01:41 Stunden zwar knapp nicht der Weltrekord, allerdings die neunte Weltjahresbestzeit in Serie. In Berlin wurde also zwischen 2011 und 2019 immer die Weltjahresbestzeit bei den Herren gelaufen. Nach der Absage im letzten Jahr war das Ziel auf eine Fortsetzung dieser beeindruckenden Serie natürlich gesetzt. Härtester Kontrahent für Bekele war laut Startliste sein Landsmann Guye Adola, der eine Bestzeit von 2:03:36 Stunden auf seiner Vita stehen hat.
Zeit unter 2:20 Stunden?
Bei den Damen war die Äthiopierin Ashete Bekere die Titelverteidigerin. Sie gewann damals in sehr starken 2:20:14 Stunden. Bekere war dieses Jahr allerdings nicht am Start, dafür ihre Landsfrau Hiwot Gebrekidan, die mit einer persönlichen Bestzeit von 2:19:35 Stunden anreiste und eine Zeit unter 2:20 Stunden im Visier hatte.
Deutschlands Damen mit großen Ambitionen
Deutschlands große Hoffnungen waren Laura Hottenrott (PB: 2:28:02 Stunden), Rabea Schöneborn (PB: 2:27:03 Stunden) und Philipp Pflieger (PB: 2:12:15 Stunden). Hottenrott und Schöneborn hatten ursprünglich das Limit für die Olympischen-Spiele erbracht. Da aber drei Teamkolleginnen im Qualifikationszeitraum noch schneller waren, durfte das Duo nun in Berlin auf Zeitenjagd gehen. Hottenrott verzichtete aber kurzfristig auf einen Start beim Berlin-Marathon.
Langsamstes Rennen seit 2009
Bei guten Bedingungen, aber etwas zu warmen Temperaturen war die Spitze bis zur Halbmarathondistanz auf Weltrekordkurs. Die Spitzengruppe passierte die Halbmarathonmarke in 1:00:48 Stunden. Top-Favorit Kenenisa Bekele hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 12 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Doch danach wurde das Tempo abrupt langsamer, sodass Bekele wieder aufschließen konnte. Nach 30 Kilometern waren die zwei großen äthiopischen Favoriten, Kenenisa Bekele und Guye Adola gemeinsam mit dem Kenianer Philemon Kacheran in Front. Nachdem Kacheran abreißen lassen musste, konnte auch Bekele nicht mehr folgen. Doch entschieden war das Rennen noch nicht. Denn der bisher unbekannte Kenianer Bethwel Yegon startete eine famose Aufholjagd. Der Läufer mit einer Bestzeit von 2:08:30 Stunden hatte zwischendurch bereits eineinhalb Minuten Rückstand. Fünf Kilometer vor dem Ziel schloss er zum Führenden Adola auf.
Doch Adola ließ sich davon nicht beeindrucken. Nach 40 Kilometern wiederum konnte er sich von Überraschungsmann Yegon wieder lösen. Nach 2:05:45 Stunden lief der Äthiopier Guye Adola überlegen zum Sieg ein. Es war die langsamste Siegerzeit seit 2009, als damals Lauf-Legende Haile Gebrselassie mit 2:06:08 Stunden seinen vierten und letzten Sieg beim Berlin-Marathon feiern konnte. Zudem gelang erstmals seit 2010 beim Berlin-Marathon keine Zeit unter 2:05 Stunden.
Bethwel Yegon folgte mit 2:06:14 Stunden auf Platz 2, Topstar Kenenisa Bekele blieb mit 2:06:47 Stunden nur Platz 3. Insgesamt erreichten sechs Athleten eine Zeit unter 2:10 Stunden.
Die besten Deutschen
Schnellster Nicht-Afrikaner war auf Rang 9 der Japaner Hidekazu Hijikata mit 2:11:47 Stunden. Der in Deutschland lebende Flüchtling Haftom Welday (Eritrea) belegte bei seinem Marathon-Debüt mit guten 2:13:47 Stunden den 13. Platz. Schnellster Deutscher war Philipp Pflieger auf Platz 16, der mit 2:15:01 Stunden aber deutlich über seiner persönlichen Bestzeit blieb. Ebenfalls in die Top 20 schaffte es mit Adrian Lehmann (2:18:50 Stunden) ein Athlet aus der Schweiz.
Bei Marathon-Debüt zum Sieg
Für die sportliche Glanzleistung des Tages sorgte die Äthiopierin Gotytom Gebreslase. Denn die gewann bei ihrem Marathondebüt mit einer herausragenden Zeit von 2:20:09 Stunden die Siegprämie von 20.000 Euro. Es war das fünftschnellste Marathon-Debüt aller Zeiten. Favoritin Hiwot Gebrekidan folgte mit 2:21:23 Stunden auf Platz 2.
Lange Zeit hatten Gerbreslase und ihre Landsfrau Gebrekidan sogar Chancen auf den drei Jahre alten Streckenrekord von Gladys Cherono, der bei 2:18:11 Stunden liegt. Doch auch die Äthiopierinnen mussten den zu hohen Temperaturen etwas Tribut zollen.
Rabea Schöneborn in den Top 10
Starke Neunte wurde Deutschlands beste Läuferin Rabea Schöneborn. Mit 2:28:49 Stunden war sie zweitbeste Nicht-Afrikanerin im Feld. Schneller war nur die Polin Izabela Paszkiewicz mit 2:27:41 Stunden. Die Schweizerin Martina Strähl schaffte es mit 2:30:37 Stunden ebenfalls in die Top 10.
Ergebnisse Berlin-Marathon 2021 - Herren
Rang | Name | Nation | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Adola Guye | ETH | 02:05:45 |
2 | Yegon Bethwel | KEN | 02:06:14 |
3 | Bekele Kenenisa | ETH | 02:06:47 |
4 | Abate Tadu | ETH | 02:08:24 |
5 | Muteti Cosmas | KEN | 02:08:45 |
6 | Kacheran Philemon | KEN | 02:09:29 |
7 | Tsegay Okbay | ERI | 02:10:37 |
8 | Kimeli Bernard | KEN | 02:10:50 |
9 | Hijikata Hidekazu | JPN | 02:11:47 |
10 | Kipkemboi Hosea | KEN | 02:12:25 |
11 | Legese Demiso | ETH | 02:12:35 |
12 | Getahun Yimer | ISR | 02:13:23 |
13 | Welday Haftom | ERI | 02:13:47 |
14 | Muramoto Kazuki | JPN | 02:14:11 |
15 | Fujimoto Taku | JPN | 02:14:18 |
16 | Pflieger Philipp | GER | 02:15:01 |
17 | Jamber Melkan | ISR | 02:16:13 |
18 | Ebrahim Abdulaziz | NOR | 02:17:17 |
19 | Dambadarjaa Gantulga | MGL | 02:18:28 |
20 | Lehmann Adrian | SUI | 02:18:50 |
21 | Clowes Matthew | GBR | 02:18:55 |
22 | Mansfield David | IRL | 02:19:35 |
23 | Sake Nicolai | BEL | 02:21:01 |
24 | Duffy Conor | GBR | 02:22:41 |
25 | Kiros Ashenafi | ETH | 02:22:41 |
26 | Schwippel Tim | GER | 02:23:26 |
27 | Kirkeberg Alexander | NOR | 02:23:27 |
28 | Kipchumba Julius | KEN | 02:24:38 |
29 | Baum Lorenz | GER | 02:24:44 |
30 | Brzezinski Blazey | POL | 02:24:49 |
Ergebnisse Berlin-Marathon 2021 - Damen
Rang | Name | Nation | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Gebreslase Gotytom | ETH | 02:20:09 |
2 | Gebrekidan Hiwot | ETH | 02:21:23 |
3 | Tola Helen | ETH | 02:23:05 |
4 | Chelimo Edith | KEN | 02:24:33 |
5 | Demise Shure | ETH | 02:24:43 |
6 | Chemutai Fancy | KEN | 02:24:58 |
7 | Paszkiewicz Izabela | POL | 02:27:41 |
8 | Chebitok Ruth | KEN | 02:28:18 |
9 | Schöneborn Rabea | GER | 02:28:49 |
10 | Strähl Martina | SUI | 02:30:37 |
11 | Szabo Nora | HUN | 02:31:08 |
12 | Lindholm Hanna | SWE | 02:33:23 |
13 | Vandenbussche Hanna | BEL | 02:34:44 |
14 | Wägan Maria | NOR | 02:35:34 |
15 | Akeno Martha | KEN | 02:37:41 |
16 | Legault Elissa | CAN | 02:38:08 |
17 | Flanagan Shalane | USA | 02:38:32 |
18 | Lavender Alison | GBR | 02:38:34 |
19 | Morchner Sandra | GER | 02:39:36 |
20 | Lynch Grace | IRL | 02:40:06 |
21 | Popadiak Beata | POL | 02:40:46 |
22 | Rellensmann Johanna | GER | 02:42:00 |
23 | Brandt Victoria | GER | 02:42:31 |
24 | Burgdorf Sabine | GER | 02:43:30 |
25 | Deutsch Beatie | ISR | 02:44:37 |
Kommentare
Danke für den Hinweis. Wurde soeben korrigiert.
LG Red. HDsports