Eliud Kipchoge könnte in Paris zum erfolgreichsten Olympia-Marathonläufer aller Zeiten werden.
Ihm könnte u.a. ein über 40 Jahre alter Läufer die Suppe versalzen. Bei den Frauen muss sich Weltrekordhalterin Tigist Assefa gegen eine unfassbar starke Konkurrenz messen.
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Tigist Assefa: Die große Favoritin
Die äthiopische Weltrekordhalterin Tigist Assefa hat die Marathonwelt im vergangenen Jahr mit einer beeindruckenden Leistung beim Berlin-Marathon aufgerüttelt. Ihre Zeit von 2:11:53 Stunden unterbot den bisherigen Weltrekord von Brigid Kosgei um mehr als zwei Minuten. Für die ehemalige 800-Meter-Spezialistin war dies erst ihr dritter Marathon, was ihre Leistung umso bemerkenswerter macht.
Peres Jepchirchir: Die Titelverteidigerin
Kenias Peres Jepchirchir, die amtierende Olympiasiegerin, zeigte beim diesjährigen London-Marathon, dass sie ihren Titel nicht kampflos aufgeben wird. Sie gewann in einer reinen Frauenweltrekordzeit von 2:16:16 Stunden, dicht gefolgt von Assefa und ihrer Landsfrau Joyciline Jepkosgei. Jepchirchir, Assefa und Megertu Alemu, die ebenfalls im äthiopischen Team für Paris steht, gehören zu den Top-Favoritinnen für den olympischen Titel.
Sifan Hassan: Multitalent auf neuen Wegen
Die niederländische Ausnahmeläuferin Sifan Hassan, bekannt für ihre Erfolge über die 5.000 und die 10.000 Meter, hat sich als starke Konkurrentin im Marathonlauf etabliert. Sie gewann den London-Marathon bei ihrem Debüt und erzielte beim Chicago-Marathon die zweitschnellste Marathon-Performance aller Zeiten. Hassan wird in Paris mehrere Distanzen von 5.000 Meter über den 10.000-Meterlauf bis zum Marathon bestreiten. Ob sie nach den Strapazen über die 5.000 Meter und 10.000 Meter noch fit zum Marathon antreten kann, bleibt ein großes Fragezeichen.
Kenia mit starken Läuferinnen
Kenias Marathon-Team setzt u.a. auf Sharon Lokedi und Hellen Obiri setzt. Obiri, die zweifache Weltmeisterin über die 5.000 Meter, hat sich erfolgreich dem Marathon zugewandt und könnte in Paris erneut glänzen.
Internationale Konkurrenz
Neben den Favoritinnen aus Äthiopien und Kenia könnten auch andere Athletinnen für Überraschungen sorgen. Die bahrainische Weltmeisterin Rose Chelimo, die US-Amerikanerin Fiona O'Keeffe, die japanische Asienrekordhalterin Honami Maeda und die marokkanische WM-Bronzemedaillengewinnerin Fatima Gardadi sind ebenfalls im Rennen. Tansanias Magdalena Shauri und andere internationale Läuferinnen könnten ebenfalls um die Medaillen kämpfen.
Finale: Sonntag, 11. August - 08:00 Uhr
Athletinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz: Melat Yisak Kejeta, Laura Hottenrott, Domenika Mayer (alle Deutschland), Julia Mayer (Österreich), Helen Bekele, Fabienne Schlumpf (beide Schweiz)
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Eliud Kipchoge: Ein dritter Olympiasieg?
Der legendäre Eliud Kipchoge, der bereits zwei olympische Goldmedaillen im Marathon besitzt, steht vor einer enormen Herausforderung: Kann er in Paris als 39-Jähriger seinen dritten Olympiasieg in Folge erringen? Seine Leistung beim Tokio-Marathon im März war alles andere als ideal, als er nur den 10. Platz belegte – das schlechteste Ergebnis seiner Karriere seit 2013. Kipchoge selbst sagte danach: "Ich habe drei Tage lang nicht geschlafen und war noch nie so schlecht." Er erreichte das Ziel in 2:06:50 Stunden, weit hinter dem Sieger Benson Kipruto, der mit 2:02:16 Stunden die bisher schnellste Zeit des Jahres erzielte.
Bisher gab es weder bei den Frauen noch bei den Männern einen dreifachen Marathon-Olympiasieger.
Benson Kipruto: Der neue Favorit
Benson Kipruto, der Sieger des Tokio-Marathons, hat sich mit seiner beeindruckenden Leistung an die Spitze der Favoriten für Paris katapultiert. Sein Landsmann Timothy Kiplagat lief die zweitschnellste Zeit der Saison, schaffte es jedoch nicht ins Olympiateam. Kipruto, der bereits in Tokio, Boston und Chicago siegreich war, tritt mit großem Selbstvertrauen an. Trotz dieser starken Konkurrenz bleibt Kipchoge ein ernster Anwärter auf den Sieg, denn niemand kann seine außergewöhnlichen Straßenlaufleistungen ignorieren.
Die Rivalität mit Kenenisa Bekele
Die Olympischen Spiele in Paris sehen auch das Wiederaufleben einer epischen Rivalität: Eliud Kipchoge gegen Kenenisa Bekele. Der 41-jährige Äthiopier, der bereits drei olympische und fünf Weltmeistertitel über die 5.000 und 10.000 Meter gewonnen hat, tritt nach einer beeindruckenden Leistung beim London-Marathon wieder auf die olympische Bühne. Bekele belegte in London den zweiten Platz mit einer Zeit von 2:04:15 Stunden, knapp hinter dem Sieger Alexander Mutiso Munyao. Diese Rivalität, die bereits 2003 in Paris begann, als Kipchoge bei den Weltmeisterschaften über 5000 Meter gewann, wird in der französischen Hauptstadt erneut entfacht.
Das äthiopische Team: Stark und entschlossen
Neben Bekele tritt Äthiopien mit einem starken Team an, zu dem auch Deresa Geleta und Tamirat Tola gehören. Geleta stellte beim Sevilla-Marathon einen Streckenrekord auf und wurde der 20. schnellste Marathonläufer der Geschichte. Tola, Weltmeister von 2022, belegte im letzten Jahr den dritten Platz beim London-Marathon und gewann den New York City Marathon in Rekordzeit. Das äthiopische Team ist fest entschlossen, nach dem letzten Sieg von Gezahegne Abera bei den Olympischen Spielen 2004 wieder Gold zu holen.
Internationale Konkurrenz
Die Männer, die Kipchoge bei den Olympischen Spielen in Tokio auf den weiteren Medaillenrängen gefolgt sind, stehen erneut bereit: Der Silbermedaillengewinner Abdi Nageeye aus den Niederlanden und der Bronzemedaillengewinner Bashir Abdi aus Belgien. Auch Ugandas Weltmeister Victor Kiplangat und das eritreische Trio Samson Amare, Berhane Tesfay und Henok Tesfay gehören zu den Athleten, die für Überraschungen sorgen könnten. Japan, Italien und Großbritannien schicken ebenfalls starke Läufer ins Rennen, die alle die Chance auf olympisches Edelmetall haben.
Auch Deutschlands Amanal Petros ist zumindest ein Platz in den Top 10 zuzutrauen.
Finale: Samstag, 10. August - 08:00 Uh
Athleten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz: Amanal Petros, Samuel Fitwi Sibhatu, Richard Ringer (alle Deutschland), Tadesse Abraham, Matthias Kyburz (beide Schweiz)
Die Olympischen Spiele in Paris versprechen spannende und unvorhersehbare Marathons, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Die Welt wird gespannt verfolgen, wer die goldenen Lorbeeren mit nach Hause nehmen wird.
Olympia: Vorschau auf alle Laufdisziplinen ab 800 Meter
- 800 Meter Männer und Frauen
- 1.500 Meter Männer und Frauen
- 3.000 Meter Männer und Frauen
- 5.000 Meter Männer und Frauen
- 10.000 Meter Männer und Frauen
Alle wichtigen Informationen zu den Olympischen Spielen: Olympia 2024 Paris: Programm, Zeitplan, Termine & Ergebnisse - Leichtathletik
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