Nach den imposanten Spitzenleistungen der Sieger und sonstigen Bestplatzierten geht der Blick in die Listen zu weiteren namhaften Sportlern und ihren Ergebnissen.
Dabei ergibt sich auch manche Überraschung, negativ wie positiv. Die Qualifikation im Männerbereich lautet 2:08:10 Std.
Zuerst zu dem haushohen Favoriten und Debütanten aus Uganda: Joshua Cheptegei (Start-Nr. 1), der anfangs an der Spitze bis zur Halbzeitmarke (1:00:35 Std.) mithielt.
Ein Tempo, das ihm eigentlich hätte zugute kommen müssen. Doch dann begann ein Drama. Nach flotten 14:07 min. bei der 15km-Marke (km-Schnitt 2:49 min) ging es danach deutlich bergab, 25km (14:45). Dann bereits 5-km-Abschnitte mit 15:15, 16:01 und gar 16:57 min. Die letzten 2, 2km durchlief er in 8:36 min. (ein Schnitt von fast 4min/km !). Hier war das Spitzenfeld im Vergleich noch 2 Minuten schneller! Wahrscheinlich lief er nur ins Ziel, um das Antrittsgeld zu erhalten ...?
Letztlich wurde er - vollkommen entkräftet - 37. mit 2:08:58 Std., eine Zielzeit um 2:03/2:04 Std. hätte man bei diesem Debüt von dem 31-jährigen Ugander erwarten dürfen.
So urteilte der Bahnweltrekordler über 5.000m und 10.000m, der zudem 3facher Weltmeister über 10.000m ist, in einem Interview mit der BBC vom 1.Dezember 2023 vorausschauend: ..."Was für mich in Valencia ein perfektes Rennen ausmacht, ist, das Rennen zu beenden. Das wäre eine Errungenschaft für mich."
Neue Bestzeit
Richard Ringer (Deutschland), der am Ende 19. im Feld mit 2:07:05 Std. wurde, qualifizierte sich diesmal direkt und steigerte seine Bestzeit um mehr als eine Minute. Ähnlich wie bei seinem EM-Sieg in München, vermochte er in der Schlußphase sein Tempo erheblich zu erhöhen. Waren es zuvor 5-km-Abschnitte deutlich über 15min., legte er am Ende eine 14:19 min. hin und sprintete die letzten 2, 2km in 6:16 min.! - Neben Amanal Petros ist er der zweite direkt qualifizierte Läufer aus Deutschland.
Souverän geschafft
Isaac Mpofu (Zimbabwe), der 35jährige des Nedbank Running Clubs (s.Foto) konnte sich ebenfalls direkt für Olympia empfehlen und wurde mit 2:07:39 Std. (Hälfte in 1:02:50 Std.) 24. im Elitefeld. Insgesamt unterboten 28 Läufer die Olympia-Quali. Der Läufer aus Zimbabwe ist erfahren genug und erreichte bereits 2022 in Valencia seine PB mit 2:06:48 Std. (zugleich Nationalrekord), darüberhinaus erzielte er viele internationale Erfolge wie den 10.Rang bei der WM-Oregon 2022 (2:07:56 Std.), Sieger beim Durban-Marathon 2022 in 2:10:24 Std. und 16. bei der Hitze-WM in Budapest 2023 (2:11:33 Std.). Also, ein sehr beständiger Marathonmann.
Knapp verpasst
Haftom Welday (Deutschland), der Neudeutsche verpasste als 30.(2:08:24 Std.) des Feldes knapp die Norm. Es fehlten mindestens 14 Sekunden, trotz einer neuen PB. Zum Vergleich mit Mpofu lag Welday in Budapest noch einen Rang vor dem Zimbabwe-Mann. Der Deutsche zeigte Schwächen zwischen km 20 und 25 und konnte ganz am Schluss "nur" 6:45 min. für 2, 2km abliefern (zum Vergleich lagen diese Zeiten bei der Konkurrenz zwischen 6:25 bis 6:35). Seine Halbmarathon-Durchgangszeit (1:04:01 Std.) bedeutete Stress, weil bereits an dieser Marke ein Unterbieten der Quali-Zeit fast unmöglich wurde. Bleibt da noch eine Chance für Olympia...?
Keine Olympia-Hoffnung
Patrick Wägeli (Schweiz), stellte als 54. zwar eine neue PB mit 2:12:58 Std. auf, sein Wunschziel Olympia 2024 dürfte jedoch (noch) unerreichbar bleiben. In 2021 lief er beim Marathon in Dresden 2:13:13 Std. Der als "fastest farmer" bekannte Schweizer Läufer ist von der Olympia-Norm weiter entfernt als Haftom Welday, insofern schmerzen die 14 Sekunden Zeitverlust des Deutschen erheblich mehr ! - Bestzeiten und Landesrekorde sind in Valencia immer gegeben, für manche auch die Olympia-Qualifikation.
Ein Vergleich: 40 Läufer unterboten in Valencia 2:10.00 Std., in Berlin waren es lediglich 23. Das spricht klar für den spanischen Kurs !
Zu den vollständige Resultaten und allen Fotos vom Valencia Marathon
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