Die Ukrainerin Nataliya Lehonkova war am 24. April 2022 Teil des Elite-Feldes beim Vienna City Marathon.
Dort verpasste sie mit einer Zeit von 2:38:52 Stunden als Elfte nur knapp die Top 10. Nach ihrem Lauf in Wien kehrt sie allerdings nicht mehr in ihr Heimatland zurück.
Vor dem Krieg abgereist
Lehonkova hatte damals Glück. Denn sie reiste Anfang des Jahres von ihrem Heimatort Hmelnick auf ein Höhentrainingslager in Kirgisien. Seitdem blieb sie der Ukraine fern. "Als ich abreiste, hatten wir nicht gedacht, dass es einen Krieg geben würde", wird Lehonkova auf der Seite des Vienna City Marathons zitiert.
Vater starb, aber nicht wegen des Krieges
Lehonkova verweilte drei Monate in Kirgisien und damit länger als geplant. Vor dem Wien Marathon war sie zwei Wochen in der Türkei. Zurück in ihr Heimatland möchte sie derzeit nicht. „Ich bin in Kontakt mit meinen Nachbarn. Sie sagen mir, dass es noch ruhig bei uns ist, aber sie sehen Raketen fliegen", so die 39-Jährige. Ihre Mutter flüchtete bereits nach Deutschland, der Rest ihrer Familie lebt im Ausland. Ihr Vater verstarb vor einigen Monaten in Kirgisistan an den Folgen der Sputnik-Impfung.
Nächstes Ziel: Deutschland
Vorerst möchte die Marathon-Olympiateilnehmerin von 2016 (Platz 87) zwei Wochen in Österreich bei Freunden verweilen. Danach soll es zu ihrer Mutter gehen, die in Heidelberg eine Unterkunft gefunden hat.
Erfolgreiche Marathon-Karriere
In Wien konnte sie beim Marathon ihre Erwartungen nicht erfüllen, was aufgrund der Voraussetzungen und der psychischen Belastungen wenig überraschend ist. In den vergangene Jahren schaffte es Lehonkova aber bei zahlreichen Marathons auf das Podest. Sie gewann zwei Mal den Marathon in Dublin, davon 2017 mit persönlicher Bestzeit von 2:28:58 Stunden. Vor acht Jahren war sie beim Linz Marathon am Start, wo sie in 2:34:54 Stunden Zweite wurde.
Auch andere Läuferinnen aus der Ukraine sind mittlerweile in viele Länder Europas geflüchtet.
Quelle: Vienna-Marathon.com
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