Zum 15. Mal wurde heute am 6. Mai 2018 der Salzburg-Marathon ausgetragen.
Über 7.000 Läufer und Läuferinnen aus mehr als 70 Nationen waren Teil des Laufsport-Spektakels in der Mozartstadt.
Eröffnet wurde der Salzburg Marathon">Salzburg Marathon bereits am Freitag mit dem After Work Run & Walk, ehe am Samstag alle Aufmerksamkeit unseren zukünftigen Talenten galt. Denn dann waren tausende Kinder beim sogenannten "Junior-Marathon" aktiv. Mit 1.900 Anmeldungen war dieser Bewerb bereits lange Zeit vor dem Ende der Anmeldefrist restlos ausgebucht.
Wer ist Österreichs schnellster Marathonläufer?
Heute Sonntag kam es dann zum Kräftemessen beim Marathon, Halbmarathon und 10 km-Straßenlauf. Besondere Aufmerksamkeit galt heuer dem Marathonbewerb über die 42,195 km. Denn der war einmal mehr auch Austragungsort der Österreichischen Staatsmeisterschaften. Das heißt, der schnellste Österreicher und die schnellste Österreicherin, durfte sich nach Ende des Rennens als Österreichischer Marathonmeister 2018 bezeichnen. Dementsprechend gut besetzt war das Rennen, auch wenn zeitgleich der Wings for Life World Run in Wien stattgefunden hat.
Bei den Damen war Karin Freitag die Top-Favoritin. Sie holte bereits vier Marathon-Staatsmeistertitel, darunter auch zwei in Salzburg (2012 und 2014). In den letzten zwei Jahren musste sich allerdings den Rängen 2 und 3 begnügen.
Bei den Herren führte Edwin Kemboi das Teilnehmerfeld der österreichischen Top-Athleten an. Der Kärntner holte 2014 in Salzburg seinen ersten Staatsmeistertitel über die 42,195 km. Zu seinen härtesten Rivalen zählten der Titelverteidiger Endris Seid und der Staatsmeister von 2016, Robert Gruber. Gespannt war man auch auf das Marathon-Debüt des Oberösterreichers Isaac Kosgei. Im internationalen Feld waren die Kenianer Peter Wangari, Wesley Kemboi und William Kosgei in der Favoritenrolle auf den Tagessieg.
Schneller Start von Kemboi
Schlussendlich war es nur Wesley Kemboi, der einen rot-weiß-roten Triumph verhinderte. Der 32-Jährige setzte sich nach 2:19:26 Stunden mit nur eineinhalb Minuten Vorsprung auf Debütant Isaac-Toroitich Kosgei durch. Kemboi startete schnell in das Rennen und durchlief die Halbmarathonmarke bei 1:06:58 Stunden. Zwei Minuten Rückstand hatte zu diesem Zeitpunkt Kosgei. Da aber nicht nur Kemboi, sondern auch Kosgei stark an Tempo einbüßen mussten, verteidigte der Kenianer den Vorsprung auf Kosgei bis ins Ziel. "Ich bin super happy mit diesem Sieg. Aber es war viel zu heiß“, lächelte der erschöpfte Sieger. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich gewinnen könnte. Aber Gott hat mir heute sehr geholfen. Mir machen die hohen Temperaturen nichts aus, daher waren die Bedingungen heute perfekt für mich“, freute sich Linzer Kosgei über Rang 2 und den nationalen Titel.
Sensation am Podest
Für die große Überraschung sorgte aber der Drittplatzierte Christian Kresnik. Den 27-jährigen Athlet der LAC Amateure Steyr hatte niemand auf der Rechnung im Kampf um einen Spitzenplatz. Dank hervorragender zweiter Halbmarathonhälfte arbeitete sich Kresnik noch auf den 3. Gesamtrang und den 2. Rang bei den Österreichischen Meisterschaften nach vorne. "Ich hatte eine Zeit rund um 2:35 Stunden für möglich gehalten. Das ist eine Riesenüberraschung für mich“, so Kresnik, der im Ziel minutenlang gejubelt hat.
Bronze in der Österreicher-Wertung holte Endris Seid. Der Titelverteidiger lag lange weit vor Kresnik, musste sich am Ende aber dem Überraschungsmann geschlagen geben.
Dass die Bedingungen nicht einfach waren, demonstrieren auch die Aufgaben von Edwin Kemboi (KLC), Sieger des Salzburg Marathon">Salzburg Marathon 2014 und einer der Favoriten auf den Staatsmeistertitel, seines kenianischen Teamkollegen Amos Kipruto und von Peter Wangari, der seiner Rolle als Favorit nicht gerecht werden konnte und bereits zur Halbzeit nur auf Rang vier gelegen war. Edwin Kemboi, WM-Teilnehmer von 2015, musste sein Rennen bei Kilometer 36 abbrechen. Er litt diese Woche unter einer Verkühlung, die er sich im Rahmen seines Pacemaker-Auftritts beim regnerischen Düsseldorf Marathon am vergangenen Sonntag zugezogen hatte.
Freitag mit Rekordtitel
Auch bei den Damen fehlte nicht viel auf einen Österreichischen Triumph. Denn die Kenianerin Teresiah-Kwamboka Omosa hatte nach 2:43:23 Stunden gerade einmal zwei Minuten Vorsprung auf die Tirolerin Karin Freitag. Die darf sich damit zum fünften Mal Österreichische Staatsmeisterin im Marathonlauf nennen, zum dritten Mal in Salzburg. Freitag hatte fast acht Minuten Vorsprung auf ihre erste Verfolgerin Elisabeth Smolle. „Die Staatsmeisterschaften sind immer der Höhepunkt für mich in einer Saison. Dass ich nun zum fünften Mal ganz oben stehe, ist etwas ganz Besonderes für mich. Was mich besonders zufrieden stellt, ist, dass ich konstant gut durchgelaufen bin – trotz der hohen Temperaturen heute und meiner geregelten Arbeitszeiten (als Teilzeit-Krankenschwester im Landeskrankenhaus von Hall in Tirol, Anm.). Das liegt sicher an meiner sehr gut strukturierten Vorbereitung“, kommentierte die 38-Jährige. Mit dem fünften Staatsmeistertitel sorgte Karin Freitag für eine neue Rekordzahl an Marathon-Titelgewinnen in Österreich. Sie hat nun einen mehr als die im Vorjahr verstorbene Carina Weber-Leutner (später Lilge-Leutner). Lilge-Leutners Ex-Mann Willy Lilge ist seit einigen Monaten Trainer von Karin Freitag.
Schnelle Strecke
Die flache Strecke mit einem maximalen Höhenunterschied von 10 Metern eignete sich in Salzburg auch für die eine oder andere Bestzeit über die Marathondistanz. Für diejenigen, die nicht so lange laufen wollten oder konnten, waren der Halbmarathon und der 10 km Lauf eine passende Wettkampf-Alternative. Über die 21,1 km startete u.a. der zweifache Paralympics-Gewinner Thomas Geierspichler in seinem Rennrollstuhl.
Zipser sorgt für einzigen österreichischen Sieg
Schnellster Halbmarathonläufer war der Tscheche Radim Picek (1:12:19 h) vor dem Wiener Lukas Maukner. Bei den Damen gewann die Schweizerin Renate Wyss (1:26:33 h). Für den einzigen einheimischen Sieg sorgte beim 10 km-Lauf die Tirolerin Katharina Zipser (37:48 min). Schnellster Läufer war der junge Deutsche Stefan Knopf (32:57 min).
Ergebnisse Salzburg Marathon">Salzburg Marathon - Top 20 Herren
Rang | Name | Verien | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Kemboi Wesley-Kiprono | Run2gether | 02:19:26 |
2 | Kosgei Isaac-Toroitich | TGW Zehnkampf Union | 02:20:58 |
3 | Kresnik Christian | LAC Amateure Steyr | 02:28:34 |
4 | Seid Endris | LCAV Jodl Packaging | 02:29:13 |
5 | Koskei William | Run2gether | 02:29:42 |
6 | Pratscher Dieter | Laufclub Großpetersdorf | 02:29:47 |
7 | Moser Branco | 1. Laufclub Parndorf | 02:35:09 |
8 | Demse Alex | LAC Amateure Steyr | 02:36:03 |
9 | Potocar Andreas | RunninGraz | 02:36:31 |
10 | Sommer Tomasz | UAB Athletics | 02:37:00 |
11 | Heigl Thomas | Kolland Topsport Gaal | 02:38:28 |
12 | Reiter Herbert | Bad Wimsbach-Neydharting | 02:40:22 |
13 | Kessler Roman | LG Decker Itter | 02:41:02 |
14 | Pachlatko Roman | LAC Amateure Steyr | 02:43:18 |
15 | Dick Demeter-Oliver | FH OÖ Sports Team | 02:44:22 |
16 | Schweiger Matthias | SC Ainring | 02:44:47 |
17 | Pongruber Johannes | Hellblau.POWERTEAM | 02:46:14 |
18 | Laiminger Thomas | LSV 1990 Kitzbühel | 02:46:15 |
19 | Kolesnykov Ihor | AsPCAS | 02:46:19 |
20 | Weixelbaum Franz | SV Waha Fix&Fertig | 02:46:34 |
Ergebnisse Salzburg Marathon">Salzburg Marathon - Top 15 Damen
Rang | Name | Verien | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Omosa Teresiah-Kwamboka | Run2gether | 02:43:23 |
2 | Freitag Karin | LG Decker Itter | 02:45:24 |
3 | Smolle Elisabeth | LTV Köflach | 02:53:22 |
4 | Riffel Sarah | LTV Köflach | 03:04:53 |
5 | Oberndorfer Christina | LG Innviertel | 03:05:27 |
6 | Hofer Sabine | LAC Salzburg | 03:08:31 |
7 | Dohr Karoline | LC Weststeiermark | 03:12:01 |
8 | Exenberger Sabrina | LG Decker Itter | 03:16:33 |
9 | Starz Elisabeth | LC VITUS | 03:17:02 |
10 | Haas Verena | LAC Amateure Steyr | 03:19:05 |
11 | Stefulj Ana | Zagreb | 03:19:09 |
12 | Fröhlich Lisa | LC MKW Hausruck | 03:19:10 |
13 | Morales Maria | ASV Salzburg ZV LA | 03:19:55 |
14 | Augustin Karin | Hurtigflink LTC | 03:21:11 |
15 | Putzer Jaqueline | LG Decker Itter | 03:21:20 |
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