In den letzten 20 Jahren wurde acht Mal beim Berlin-Marathon ein Marathon-Weltrekord aufgestellt.
Zwischen 2003 und 2022 glückten diese acht Marathon-Weltrekorde aber ausschließlich bei den Männern. Beim Berlin-Marathon 2023 stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dass sich erstmals in diese historische Weltrekordserie ein Frauen-Rekord dazu gesellt.
Weltrekord von Eliud Kipchoge wenig realistisch
Bei den Herren ist zwar der amtierende Weltrekordhalter Eliud Kipchoge (2:01:09 Stunden) erneut in Berlin am Start. Nach seiner Aufgabe im Frühjahr beim Boston-Marathon steht allerdings ein großes Fragezeichen hinter der Leistungsfähigkeit des Kenianers. Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass der zweifache Olympiasieger nach 2018 und 2022 zum dritten mal in Berlin einen Weltrekord läuft.
Nach Streckenrekord nun Weltrekord?
Im vergangenen Jahr überraschte die Äthiopierin Tigst Assefa beim Berlin-Marathon alle, als sie ihre eigene Bestmarke um beeindruckende 18 Minuten steigerte und mit einer Zeit von 2:15:37 den Streckenrekord um über zweieinhalb Minuten unterbot. Sie freut sich auf ihr erneutes Antreten in Berlin und hofft, am Sonntag noch schneller zu sein, obwohl sie den Weltrekord von 2:14:04 Stunden nicht aktiv anstrebt.
Außer Reichweite ist der Weltrekord aber wohl nicht, zumindest bei perfekten Laufbedingungen. Die Läuferin könnte also durchaus am Sonntag für weltweite Schlagzeilen sorgen.
Unglaublich starkes Frauen-Feld
Die Kenianerin Sheila Chepkirui mit einer Bestzeit von 2:17:29 Stunden könnte ebenfalls ein schnelles Tempo vorgeben und plant, die erste Hälfte des Rennens in etwa 68 Minuten zu laufen. Zwei äthiopische Weltklasseläuferinnen, Tigist Abayechew (Bestzeit: 2:18:03) und Workenesh Edesa (2:18:51), kehren ebenfalls mit persönlichen Rekorden von unter 2:19:00 Stunden nach Berlin zurück.
Weltrekordläuferin am Start
Zusätzlich wird Hitomi Niiya mit einer Bestzeit von 2:19:24 an den Start gehen und den japanischen Rekord von 2:19:12 angreifen. Senbere Teferi, eine 5-km-Weltrekordlerin (14:29), aus Äthiopien startet ebenfalls.
Streckenrekord das erste Ziel
Insgesamt ist das Teilnehmerfeld der Frauen sehr stark und Race-Direktor Mark Milde hofft zumindest auf eine Unterbietung des Streckenrekords von 2:15:37.
5 Power-Frauen aus Deutschland
Auch die deutschen Läuferinnen sind in Berlin stark vertreten, mit fünf Athletinnen, die Bestzeiten von deutlich unter 2:30:00 Stunden aufweisen. Der Kampf um olympische Startplätze ist spannend, da die internationale Norm bei 2:26:50 Stunden liegt. Deborah und Rabea Schöneborn, Zwillinge vom Marathon Team Berlin, werden zum ersten Mal beide am Berlin-Marathon teilnehmen und haben unterschiedliche Renntaktiken.
Deborah Schöneborn strebt eine schnelle Zeit an und plant eine Halbmarathon-Durchgangszeit von 72:30, um ihre Chancen auf ein Olympia-Ticket zu erhöhen, während Rabea Schöneborn darauf abzielt, die Olympia-Norm zu unterbieten, nachdem sie aufgrund einer Fersenverletzung im Frühjahr keinen Marathon gelaufen ist.
Weitere Profis aus Deutschland mit Ambitionen auf einen Spitzenplatz sind Laura Hottenrott, Kristina Hendel und Domenika Mayer.
Zur großen Vorschau der Männer: Berlin Marathon 2023: Alle Favoriten [+ Teilnehmerliste]
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