Was haben Österreich und Deutschland bei der Leichtathletik-WM 2023 in Ungarn gemeinsam?
Beide Nationen halten nach 7 von 9 Wettkampftagen bei keiner einzigen Medaille. Doch am siebenten Tag der Leichtathletik-WM gab es durchaus gute Leistungen auf beiden Seiten.
Während Speerwerferin Victoria Hudson für Österreich beinahe eine Medaille holte, ist Deutschlands Zehnkämpfer Leo Neugebauer nach der Hälfte der zehn Disziplinen sogar auf Goldkurs.
2 x Top 10 für Österreich
Victoria Hudson war Österreichs letzte Medaillenchance bei dieser WM. Nachdem vor wenigen Tagen Lukas Weißhaidinger im Diskuswurf-Finale als Siebenter vor allem an einer übermächtigen Konkurrenz scheiterte, lag Hudson im Speerwurf lange Zeit sogar auf Medaillenkurs. Mit Platz 5 gab es immerhin das zweite Top-10 Resultat des achtköpfigen ÖLV-Team bei dieser WM, das morgen noch durch Marathonläuferin Julia Mayer (Start: 7 Uhr) vertreten wird.
Kein halber Meter fehlte
Victoria Hudson belegte im Speerwurf mit 62,92 Metern Platz 5. Auf Bronze fehlten ihr nur 46 Zentimeter. Mit zwei Würfen über 62 Meter (62,14 + 62,92 m) schob sich die 27-Jährige zwischenzeitlich sogar auf Rang 2. Im Finish konnte sie sich aber nicht mehr steigern, drei ihrer Konkurrentinnen zogen hingegen noch an ihr vorbei. Darunter auch die Japanerin Haruka Kitaguchi, die in ihrem letzten Versuch mit 66,73 Metern nach an der bis dato Überraschungsführenden Flor Denis Ruiz Hurtado (65,47 m) aus Kolumbien vorbeizog. Bronze holte Mackenzie Little aus Australien, die sich ebenfalls in ihrem letzten Versuch verbesserte und mit 63,38 Metern zum Bronze-Rang aufstieg. Vierte wurde als beste Europäerin die Lettin Anete Kocina mit 63,18 Metern.
Gold-Traum statt Trauma
Deutschland kann nach sieben medaillenlosen Tagen nun sogar auf Gold hoffen. Denn Zehnkampf-Rekordhalter Leo Neugebauer liegt nach dem ersten Wettkampftag mit 4.640 Punkten knapp vor dem kanadischen Duo Pierce Lepage (4.610) und Damian Warner (4.578) in Führung. Auf Platz 4 hat Neugebauer bereits über 150 Punkte Vorsprung.
Am morgigen vorletzten Tag der Leichtathletik-WM sollte Deutschland nun endlich im Medaillenspiegel anschreiben und damit das totale WM-Debakel verhindern.
Beinahe-Weltrekord über die 200 Meter
Die weiteren Medaillenentscheidungen an Tag 7: Im Dreisprung gelang Top-Favoritin Yulimar Rojas erst in ihrem letzten Versuch mit 15,08 Metern der Sprung von Platz 8 zu Gold.
Über die 200 Meter stellte die Jamaikanerin Shericka Jackson im Finale mit 21,41 Metern einen neuen Meisterschaftsrekord auf. Es war die zweitschnellste Zeit, die jemals von einer Frau über diese Distanz gelaufen wurde und nur sieben Hundertstel über dem 35 Jahre alten Weltrekord. Silber und Bronze holten die US-Damen Gabrielle Thomas und Sha'Carri Richardson.
Weniger spektakulär war das 200-Meter-Finale bei den Männern, wo der US-Sprinter Noah Lyles, wie auch schon über die 100 Meter zu Gold lief. Nach 19,52 Sekunden triumphierte er klar vor Landsmann Erriyon Knighton und Letsile Tebogo aus Botswana. Für den Olympia-Dritten war es nach 2019 und 2022 das dritte WM-Gold in Serie über die halbe Stadionrunde.
Mehr Details zur WM: Leichtathletik WM 2023 in Budapest: Zeitplan & Programm
Foto: © ÖLV / Giancarlo Colombo
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