Die Triathlon-EM in Hamburg wurde von einem tragischen Zwischenfall überschattet.
Bei den IRONMAN European Championship 2023 in Hamburg kam am Sonntag ein Motorradfahrer ums Leben, nachdem dieser mit einem Rennradfahrer kollidierte. Ein Unfall, der womöglich zu vermeiden gewesen wäre.
Sportler schwer verletzt
Das Todesdrama ereignete sich beim Ironman Hamburg nach etwa zweieinhalb Stunden Rennzeit. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Teilnehmer auf der Radstrecke unterwegs.
Auf einer breiten Straße kollidierte um 08:45 Uhr ein Motorrad mit einem Teilnehmer. Auf dem Motorrad saß ein 70-jähriger Fahrer und ein Kameramann, welcher das Renngeschehen filmte. Bei dem Zusammenprall erlitt der Motorradfahrer so schwere Verletzungen, sodass er diese nicht überlebte. Auch der Zustand des Sportlers war kritisch. Der 26-Jährige überlebte aber den Unfall schwer verletzt. Der Kameramann verletzte sich nur leicht auf der Brust.
Experte hatten vor dem Unfall große Befürchtungen
Nach dem Ironman Hamburg gab es große Kritik von vielen Seiten. Hinzu kam, dass im ARD der Triathlon-Experte Sebastian Kienle nur kurz vor dem Unfall warnte, dass zu viele Motorradfahrer unterwegs seien. Seine Befürchtungen bewahrheiteten sich auf die schrecklichste Art und Weise. Es soll laut Süddeutscher Zeitung zudem mehrere weitere kritische Zwischenfälle gegeben haben, die ebenfalls beinahe zu Unfällen geführt hätten.
Rennfortsetzung boykottiert
Das Rennen wurde nach dem tödlichen Unfall fortgesetzt. Die Live-Übertragung im ARD wurde hingegen nach dem bestätigten Tod des Fahrers abgebrochen.
Frodeno war Augenzeuge
Den Ironman Hamburg gewann der Franzose Denis Chevrot mit neuem Streckenrekord. Jan Frodeno wurde als bester Deutscher Vierter. Der war sogar Augenzeuge des Unfalls: "Es war unfassbar eng, eine völlige Farce. Ich war direkt nebenan und habe das Fahrrad in gefühlt tausend Teile zerspringen sehen," so Frodeno gegenüber der SZ.
Es ist leider nicht der erste tödliche Unfall bei einer Ausdauersportveranstaltung: Autofahrer sorgt für tödlichen Unfall bei Halbmarathon in Deutschland!
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Kommentare
Menschen sterben bei Unfällen, das ist nucht schön, aber kommt vor.
In anderen Bereichen sterben täglich sehr viele Menschen, da berichtet man kaum drüber.
Auch, dass man das Rennen fortgesetzt hat, finde ich gut. Wem würde ein Abbruch etwas nützen?
Ich finde auch die Stellungnahme von Ironman unfassbar: kein Wort der Entschuldigung an den Athleten, der mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Immerhin wurde er von einem Mitarbeiter (oder Dienstleister) von Ironman fast getötet!
Skandal ist auch, das viel zu viele Motorräder mit völlig unproffesionellen Fahrern unterwegs waren. Ich stand an der Wechselzone und schon dort hat einer von denen Frodeno fast vom Rad geholt.
Dann bin ich den Helden während des Schwimmens begegnet, wie sie über einen offen zugänglichen Fussweg gebrettert sind, dort war eine Kurve und die Herren fuhren nicht Schrittgeschwindigkeit... zum Glück kam ihnen da niemand entgegen, sonst hätte es da schon geknallt.
Wenn man dem Veranstalter etwas vorwerfen will, dann das er mediengeil war und viel zu viele Motorräder auf die Strecke gelassen hat.
Man sollte als Veranstalter aber auch wissen, wo man Motorräder fahren lassen kann und wo nicht. Aus meiner Sicht lag in diesem Fall ganz klar Fahrlässigkeit des Veranstalters vor