Der Begriff "Läuferknie" (Runner's Knee) ist eine umgangssprachlich bezeichnete Verletzung des Tractus iliotibialis.
Vereinfacht gesagt, handelt es sich beim Läuferknie um Schmerzen an der Außenseite des Knies. Das Läuferknie zählt zu den häufigsten Verletzungsursachen im Laufsport; Behandlungsmöglichkeiten gibt es dazu aber viele effektive.
Was bedeutet Läuferknie?
In der Fachsprache wird das Läuferknie als ITBS (ilio-tibiales Bandsyndrom) abgekürzt und auch als Tractussyndrom bezeichnet. Für den Laien ganz einfach erklärt, sind es Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks. Diese Schmerzen entstehen meist durch ein Reiben des Tractus an der Verwölbung des Gelenks am Oberschenkel, was in der Folge zu Entzündungen des Gewebes führt. Die Schmerzen können einseitig, aber auch beidseitig auftreten.
Der Tractus iliotibalis befindet sich außen am Oberschenkel und ist eine Sehnenplatte. Sie setzt unten am Schienbein an und verläuft nach oben hin über muskuläre Verbindungen in den Oberschenkel und bis zur Hüfte.
Ursachen für das Läuferknie
Ursachen für das Entstehen eines Läuferknies sind u.a. O-Beine oder Schwächen bei der Stabilität im Becken und der Hüfte. Ein erhöhtes Risiko besteht zudem bei Läufern mit Überpronation bzw. bei Fußfehlformen, wie dem Spreizfuß und Senkfuß. Auch eine Überbelastung oder eine Fehlbelastung des Tractus iliotibialis sind Ursachen für das Entstehen eines Runner's Knee. Auch unpassende Laufschuhe können die Entstehung des Läuferknies beeinflussen, ja sogar nicht passende Einlagen. Bei stark verkürzter Muskulatur kann es ebenfalls zu einer verstärkten Reibung kommen.
Läuferknie: Symptome
Ein typisches Symptom sind natürlich Schmerzen im Knie während der sportlichen Aktivität, die sowohl stechend als auch ziehend auftreten können. Ohne Behandlung und bei weiterer regelmäßigen Belastungen sind diese Schmerzen auch beim Gehen zu spüren. Mittels Magnetresonanz Screenings (MRT) / MRI kann meist sehr gut nachgewiesen werden, ob es sich um ein Tractussyndrom handelt.
Auch Schmerzen im Becken können erste Anzeichen für ein Runner's Knee sein. Ein alarmierendes Signal für die Entstehung eines Läuferknies sind Schmerzen kurz nach dem Laufen.
Läuferknie: Wie lange ist die Pause?
Die Trainingspause durch das Läuferknie ist stark vom Stadium des Tractussyndrom abhängig. Wer lange mit Schmerzen im Knie weiter trainiert hat, muss im schlimmsten Falle mit mehreren Monaten Pause oder stark reduziertem Training rechnen. Bei schnellen Maßnahmen und frühzeitiger Pause ist hingegen ein rascher, aber geregelter Einstieg in das Lauftraining wieder möglich.
Läuferknie: Behandlung
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für das Läuferknie?
Folgende Behandlungen helfen proaktiv zur Behandlung des Läuferknies:
- Sportpause
Sowohl Laufen als auch Radfahren bzw. ähnliche Sportarten sind tabu, wenn die Schmerzen sofort auftreten. Etwa ein bis zwei Wochen nachdem die Schmerzen abgeklungen sind, kann wieder langsam mit dem Sport begonnen werden. Im Frühstadium ist grundsätzlich ein akuter Lauf-Stopp nicht notwendig. Auch eine Reduktion des Umfanges und der Intensität kann zu Verbesserungen führen. Alternativtraining, wie etwa Schwimmen, kann ebenfalls positive Auswirkungen haben.
- Dehnen
Stretching des Tractus - zu Beginn unter Anleitung eines Physiotherapeuten. - Stabilitätstraining und Krafttraining
Im Bereich des Becken, des Gesäßes, des Rücken und des Bauches.
- Salben
- Kryotherapie und regelmäßiges Kühlen
Die Wirkung von Kältetherapie ist allerdings stark subjektiv abhängig und kann durchaus auch negative Auswirkungen haben - Operativer Eingriff
Letzter Ausweg ist eine OP, bei der Engstellen am Knie entfernt werden.
Läuferknie tapen?
Einige Läufer und Läuferinnen haben positive Erfahrungen mit der Positionierung eines Kinesio-Tapes im Bereich des Tractus. Ob dieses aber tatsächlich positive Auswirkungen hat, ist umstritten und subjektiv abhängig. Hier gilt, selbst austesten!
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