Rebecca Cheptegei
Cheptegei beim Sierre-Zinal (Foto: © Johann Conus, CC BY-SA 4.0)
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Marathon-Läuferin angezündet

Unfassbarer Vorfall in Kenia: Olympia-Teilnehmerin Rebecca Cheptegei (Uganda) von ihrem Partner angezündet.

Die Läuferin Rebecca Cheptegei, die vor wenigen Wochen noch beim Olympischen Marathon startete und dort den 44. Platz belegte, wurde von ihrem Partner bei einem tragischen Vorfall in Kenia angegriffen.

Streit um Grundstück als Auslöser

Rebecca Cheptegei wurde von ihrem Partner mit Benzin übergossen und anschließend angezündet. Am Sonntag wurde sie mit schweren Brandverletzungen in das Krankenhaus in Eldoret (Kenia) eingeliefert. Laut Polizeiangaben lauerte ihr Partner an ihrem Wohnort auf sie. Als Cheptegei von der Kirche zurückkehrte, übergoss er sie mit Benzin. Auslöser des Angriffs war ein Streit um das Grundstück.

Nicht nur Cheptegei, sondern auch ihr Partner wurden von den Flammen erfasst. Anschließend löschten Nachbarn das Feuer, bevor beide ins Krankenhaus gebracht wurden.

Fast der gesamte Körper verbrannt

Die Läuferin schwebt derzeit in Lebensgefahr. 80 Prozent ihrer Körperoberfläche sind von den Verbrennungen betroffen und sie wird derzeit künstlich beatmet. Ihr Partner erlitt Verbrennungen an 30 Prozent der Körperoberfläche. Auch er liegt auf der Intensivstation.

Rebecca Cheptegei feierte ihren größten Erfolg im Jahr 2021, als sie bei den Berg- und Traillauf-Weltmeisterschaften Gold holte. 2023 belegte sie bei den Marathon-Weltmeisterschaften den 14. Platz, 2024 in Paris nach 2:32:14 Stunden den 44. Platz. Über die Marathon-Distanz hält sie seit 2022 eine Bestzeit von 2:22:47 Stunden.

Gewalt an Frauen: In Uganda keine Seltenheit

Laut Statistiken der Uganda Demographic and Health Survey (UDHS) haben fast 60 % der verheirateten Frauen in Uganda bereits irgendeine Form von Gewalt durch ihren Partner erlebt. Doch viele dieser Fälle bleiben ungemeldet, entweder aus Angst vor Repressalien oder wegen des tief verwurzelten Stigmas, das mit solchen Berichten verbunden ist. Rebecca Cheptegeis Fall wurde zu einem tragischen Symbol für die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Wandels.

Auch in anderen Ländern Afrikas waren Sportlerinnen in den vergangenen Jahren immer wieder von Gewalt-Delikten betroffen:

Foto: © Johann Conus, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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