Was im Vorfeld der Weltmeisterschaften zu befürchten war, hat sich nun knallhart bestätigt.
Deutschlands Leichtathletik-Team reist mit keiner einzigen Medaillen von der Leichtathletik-WM in Budapest ab. Ein historisches Debakel, welches es bisher noch nie gegeben hatte.
49 Bewerbe, 0 Medaillen
Über 70 Athleten nominierte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) für die 19. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Ungarn. Kein einziger davon konnte sich in insgesamt 49 Bewerben in den Top 3 positionieren. Noch nie zuvor beendete Deutschland eine Leichtathletik-WM ohne einer einzigen Medaille.
Geringe Erwartungen noch unterboten
Im Vorfeld der WM waren die Erwartungen ohnehin nicht groß. Medaillenkandidaten gab es wenige und viele der stärksten Athleten mussten bereits vor der WM absagen, wie etwa Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo, die wie auch einige ihrer Teamkollegen von einer Verletzung gestoppt wurde.
Insel mit 30.000 Einwohnern holte Medaille
46 Nationen holten bei dieser WM Medaillen, darunter auch Nationen wie Litauen, Grenada, Slowenien, Israel, Botswana, Pakistan, Barbados und sogar die "Britischen Jungferninseln", einem britischen Überseegebiet mit nur etwas mehr als 30.000 Einwohnern. Doch das mehr als 80 Millionen Einwohner große Deutschland schrieb kein einziges Mal im Medaillenspiegel an. Übrigens auch die anderen deutschsprachigen Länder Österreich und die Schweiz gingen leer aus.
Starke Norweger und Niederländer
Stärkste Nation war die USA mit 12 x Gold und 29 Medaillen. Bester europäischer Vertreter war Spanien auf Platz 3 (4 x Gold - allesamt im Gehen, 1 x Silber), knapp hinter Kanada. Auch Großbritannien, die Niederlande, Norwegen und Schweden konnten sich von den europäischen Vertreten in den Top 10 der Medaillenwertung positionieren.
Letzte Medaillenhoffnung nur auf Platz 4
Deutschland ging gänzlich leer aus. Die letzte große DLV-Hoffnung Julian Weber schaffte zwar am letzten Tag mit Platz 4 im Speerwurf die beste Platzierung eines deutschen Athleten, aber auch er wurde mit keiner Medaille belohnt.
Die Katastrophen-Entwicklung: Von der Top 5 Nation zur Lachnummer
0 Medaillen bei einer WM sind die knallharte Realität einer katastrophalen Entwicklung in der deutschen Leichtathletik. Bei der letzten WM im Vorjahr war die Bilanz mit 1 x Gold und 1 x Bronze bereits düster. 2019 waren es noch 2 x Gold und 4 x Bronze, 2017 war die Bilanz (1/2/2) ähnlich gut, 2015 schrieb Deutschland mit 2 x Gold, 3 x Silber und 3 x Bronze sogar acht Mal an.
2013 war Deutschland in Moskau mit 4 x Gold, 2 x Silber und 1 x Bronze hinter dem Gastgeber sogar die zweitbeste europäische Nation, 2011 mit 3 x Gold, 4 x Silber und 1 x Bronze gar die beste Nation Europas. Also vor zwölf Jahren war Deutschland bei einer WM noch Europas Nation Nr. 1. Nun, gut ein Jahrzehnt später ist man im Niemandsland der Leichtathletik.
Nur im Jahr 2003 holte Deutschland in der WM-Historie ebenfalls keine Gold-Medaille, damals aber immerhin eine Silberne und drei Bronzene. Bis zur WM 2022 glückte Deutschland übrigens bei allen Titelkämpfen immer mindestens vier Medaillen, ehe 2022 nur zwei Mal das Podest erreichte wurde und 2023 mit keiner einzigen Medaille nun der Tiefpunkt erreicht ist.
Das gute an dieser Entwicklung: Ab jetzt kann es zumindest nicht noch weiter bergab gehen.
Die Entwicklung der deutschen Medaillenbilanz bei Weltmeisterschaften seit 2007:
Jahr | Platzierung | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|
2007 | 5. | 2 | 2 | 3 | 7 |
2009 | 4. | 2 | 4 | 3 | 9 |
2011 | 4. | 3 | 4 | 1 | 8 |
2013 | 5. | 4 | 2 | 1 | 7 |
2015 | 7. | 2 | 3 | 3 | 8 |
2017 | 10. | 1 | 2 | 2 | 5 |
2019 | 8. | 2 | 0 | 4 | 6 |
2022 | 19. | 1 | 0 | 1 | 2 |
2023 | - | 0 | 0 | 0 | 0 |
Leichtathletik WM 2023 in Budapest: Zeitplan & Programm
Foto: © Getty Images for World Athletics
Kommentare
In jeglicher Beziehung, das Beste was Sie richtig gut können ist SCHÖNREDEN, RAUSREDEN und HERBEIREDEN.. Hauptsache überall Regenbogen statt Kämpfermentalität...
Wenn denn eins gefunden, langsam aufbauen und bremsen damit es nicht schon in seiner Karriere und oft auch den Rest seines Lebens eine Dauerkarte beim Orthopaeden braucht.
Zudem beweist es, wie sinnlos doch Schulsport ist. Gymnastik reicht und die es richtig koennen sind sowieso in einem Verein. Und damit sind wir wieder beim Anfang.
Entweder wir heben die Klassen alle auf, jeder kann starten wo er will, oder aber der DLV setzt sich vor allem international für eine gerechte Aufteilung ein. Weiblich, männlich, transwomen, transmen und meinetwegen auch gemischt.
Sonst haben Frauen bei internationalen Wettkämpfen insbesondere gegen die USA, Jamaica, Grenada und einigen anderen Ländern keine Chance. Wer die Leichtathletik WM verfolgt hat, weiß was ich meine.... lange Haare und Fingernägel, dicke Brüste und eine Tonne Schminke machen aus einem Mann keine Frau.
Ich kann es nicht lassen, sorry.
So richtig scheint das aber niemanden zu interessieren. Jedenfalls reden sich doch alle irgendwie raus. Schade… und peinlich für das einstige Sportland.