Das Deutsche Leichtathletik-Team ist momentan mit einer enorm großen Auswahl an hervorragenden Läufern und Läuferinnen über die Langstrecke gesegnet.
Gab es vor einigen Jahren kaum Athleten aus Deutschland, die international konkurrenzfähig waren, so könnte man momentan fast den Überblick an herausragenden Läufern und Läuferinnen verlieren. Man denke nur an die mehrfache Deutsche Rekordhalterin Konstanze Klosterhalfen, die sogar das Potential für Olympia- und WM-Erfolge hat.
Auf Klosterhalfen, Kejeta, Reh und Dattke folgt Blanka Dörfel
Doch auch hinter Klosterhalfen kann sich die Konkurrenz sehen lassen. Da wäre etwa Melat Kejeta, die vergangenes Jahr bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Gdynia völlig überraschend Silber holte und dabei in einem Rennen sowohl den Deutschen Rekord über die 10 Kilometer (30:47 Minuten) als auch über die Halbmarathon-Distanz (1:05:18 Stunden) verbesserte. Oder Alina Reh, die bei den Freiluft-Europameisterschaften 2018 in Berlin im zarten Alter von 21 Jahren zur Bronzemedaille über die 10.000 Meter lief. Ebenfalls viel zuzutrauen ist Miriam Dattke, die mit erst 22 Jahren über die Halbmarathon-Distanz eine herausragende Bestzeit von 1:09:43 Stunden hält. Genauso wie Domenika Mayer, die vergangenes Wochenende in Dresden beim Elite-Halbmarathon mit 1:09:52 Stunden überraschend zu Platz 2 lief.
Doch da machte in Dresden ein bis dato fast unbekannte Läuferin gehörig auf sich aufmerksam. Die erst 18-jährige Blanka Dörfel belegte mit 1:12:31 Stunden (= 3:26 min/km) den 8. Platz und war damit knapp hinter der starken Marathonläuferin Rabea Schöneborn drittbeste Deutsche im Feld.
Deutschen Rekord pulverisiert
1:12:31 Stunden über die Halbmarathondistanz. Eine gewaltige Zeit für eine erst 18-jährige Läuferin und natürlich ein Deutscher Rekord in der U20-Klasse. Die bisherige Rekordleistung der Juniorinnen von Miriam Dattke verbesserte sie um unglaubliche 3:19 Minuten. Blanka Dörfel lief diesen Halbmarathon ohne Uhr, ließ sich von ihrem eigenen Tempogefühl zum Rekordlauf leiten. Damit stellte die Athletin vom SCC Berlin nicht nur einen Deutschen Juniorinnenrekord auf, sondern auch eine Weltjahresbestleistung in der U20.
In Zukunft möchte sich die 18-Jährige aber auf kürzere Distanzen fokussieren. Und da hat sie ebenfalls enormes Potential. Im September 2020 lief sie nach Verletzungsproblemen über die 10 Kilometer 35:24 Minuten. Nun verbesserte sie sich im März in Berlin auf 33:00 Minuten und damit um mehr als zwei Minuten. Ihr Saisonziel einer 34er-Zeit über die 10 Kilometer hat sie damit schon deutlich übertroffen.
Den Namen Blanka Dörfel sollte man sich als Leichtathletik-Fan für die Zukunft unbedingt merken. Von ihr könnte man noch viele Erfolgsmeldungen lesen und sehen.
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