Blaufränkischland Marathon
Erlebnisbericht Brigittenauer Bezirksläufe
Foto (C) Veranstalter

Erlebnisbericht Brigittenauer Bezirksläufe

Wie in den letzten Jahren fanden die Läufe auch heuer auf der ASKÖ Sportanlage Brigittenau statt. (Start und Ziel).

Angeboten wurden neben einem breiten Sportangebot auf der Anlage selbst, die Disziplinen: 4.5km Lauf, 4.5km Nordic Walking, 10 km Lauf sowie 400m Knirpsenlauf und 1,5km Kinderlauf.

In den Vorjahren hatten es die Veranstalter nicht immer leicht, oft schlechtwetterbedingt blieben Starter fern und Startnummernausgabe/Nachnennung mussten in die Sporthalle verlegt werden – nicht jedoch dieses Jahr, das steigerte sowohl die Stimmung wie auch scheinbar die Teilnehmerzahlen! Die Startnummern- und Chipausgabe erfolgten absolut problemlos. Sogar ein Goodie bag, der Zeitnehmungschip ist an der Startnummer angebracht.

Die 10K Strecke verlief über:
Forsthausgasse – Leystraße – Marchfeldstraße – Höchstädtplatz – Stromstraße – über den Gemeindebauparkplatz in die Hartlgasse – Pappenheimgasse – Nordwestbahnstraße – Taborstraße – Rebhanngasse – Innstraße – Leystraße - Traisengasse –Donaupromenade – Treppelweg – Schleuse(!!!Stufen!!!) –Donaukanalpromenade – Kornhäuselgasse – Forsthausgasse – Hopsagasse – Ziel auf der Laufbahn der Sportanlage.

Für ambitionierte Läufer unangenehm viel zick-zack, Straßen Überquerungen, Gehsteige rauf-runter, für Hobbyläufer eher interessant und abwechslungsreich die Wohnsiedlungen zu queren.

Brigittenau zeigte sich mir von seiner besten Seite – interessant wie viel man vom Randgeschehen mitbekommt und welche Gedanken einem durch den Kopf schwirren, wenn der Sauerstoff knapper wird J

Wir sind in Wien! Mitten in Wien!
„Ich kann jetzt keine viertel Stunde warten um durchzufahren, Sie hätten die Strasse vorab sperren müssen“, hob ein junger Sportwagenfahrer die Stimme dem älteren Streckenposten entgegen. Dieser versuchte ihm ruhig zu besänftigen, die Stimme ging jedoch im anschließenden Hupkonzert unter. Da die Bim auch minutenlang Pausen machen musste, war die Stimmung bei den meisten Fahrgesten nicht besser. An zentralen Straßen waren Unmengen an Polizisten postiert – dort ging es ruhiger zu!
Ja, die Brigittenauer sind energisch, machen ihren Gefühlen wind und das Lautstark. Wir Migranten sind es auch, jedoch eher in den eigenen vier Wänden scheinbar ;)

Es sind unzählige Helfer präsent, die jungen oft auf Rollerblades am Handy tippend/wischend aber auch viele Ältere, nicht Handy tippend/wischend, jedoch alle mit einer Stofftasche in der Hand (?) ausgestattet. Gedanke eins: WAS wird wohl darin geheimes transportiert, ist das ein Insider- Merkmal? Gedanke zwei: Hoffentlich können sie dafür, dass sie hier Stundenlang stehen und hechelnden Läufern winken müssen, ein wenig ihre Rente aufbessern wenigstens!

Seit km 6 läuft mir ein wirklich beunruhigend schwer atmender Herr hinterher, ungewöhnlich nah. Aus dem Rad- und Motorradsport kenne ich das Im-Windschatten-Fahren, man lernt aber scheinbar nie aus, richtete mich zusätzlich auf und breitete die Schultern zusätzlich um bestmögliche Windschattenqualität bieten zu können, achtete zusätzlich darauf nicht schneller zu werden, um hier keine Schuld für einen bleibenden Lungenschaden tragen zu müssen. Etwas verärgert war ich dann als er 1,5 km vor dem Ziel lässig an mich vorbeizog, nicht weil sich nicht bedankte, sondern weil er – dem Haarwuchs nach zumindest – scheinbar älter war als ich L Hätte ich ihn einholen können, hätte ich mir seine Startnummer gemerkt – um zu gratulieren natürlich, taktisch sinnvoll!

Ob ich etwas am Lauf ändern würde? NEIN! Warum? Schöner Laufen kann man in Wien an vielen Plätzen, aber mitten durch Brigittenau laufen zu können, das geht nur beim Brigittenauer Bezirkslauf!

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