Zwei Olympia-Qualifikationen erreicht!
Im Frauen-Rennen bewegte sich eine starke Gruppe von 9 Läuferinnen auf die 15km-Marke zu, angeführt von zwei Pacern.
Ungefähr bei der Halbmarathondistanz begann auch hier der Wind sein launisches Spiel zu treiben, bereits zu diesem Zeitpunkt fielen Seifu Hayile (50km-Weltrekordlerin), Cynthia Kosgei und die 2021 Siegerin Lydia Simiyu (beide Kenia) aus der Gruppe heraus.
Tsige Abreha forcierte das Rennen und verstärkte den Druck auf den nächsten 5 Kilometern, bis nur noch Chepkech (Kenia) und vier Läuferinnen aus Äthiopien mit ihr Kontakt hielten. Danach bestimmten überwiegend diese Frauen das Renngeschehen, bevor Tsige erneut nach vorn stürmte und mit Hilfe ihres "Edel-Hasen" (*) einen deutlichen Vorsprung herauslief. (* Es handelte sich hierbei um den Lesotho-Mann und Landesrekordhalter im Marathon, Motlokoa Nkhabutlane, der eine PB von 2:09:47 Std. aufweist und 2017 Neunter beim Paris-Marathon wurde).
Keine andere Konkurrentin konnte ihr noch folgen, sie dominierte besonders zwischen km 30 und 40. Selbst Krämpfe auf den letzten 2 km konnten nicht ihren Sturmlauf aufhalten.Die Krämpfe vereitelten ihr zwar den Streckenrekord (es fehlten ganze 15 Sekunden), den Vorjahressiegerin Meseret Dinke aufgestellt hatte. Aber sie konnte mit ihrer Siegerzeit von 2:24:17 Std. erneut ihren Status für eine Olympia-Qualifikation (das Limit liegt bei 2:26:50 Std.) festigen, hatte sie doch bereits beim Hamburg-Marathon als Vierte mit 2:22:10 Std. die Quali-Zeit unterboten. - Übrigens, ihr Pacer folgte ihr bis ins Ziel, obgleich seine Arbeit nur bis km 37 vereinbart war. Für ihn war das ein etwas längerer "Trainingslauf" zur Vorbereitung auf einen späteren Marathon.
Auf den letzten Kilometern fiel die Kenianerin Chepkech noch vom zweiten Rang auf den vierten zurück, wobei Melesech Beyene stark aufrückte und ebenfalls die Quali-Norm unterbot. Auch sie hatte mit PB von 2:24:47 Std. als Siegerin des Istanbul-Marathons nun ein zweites Mal die Quali erreicht. Als Dritte überzeugte sehr stark Shewarge Amare, die nicht nur vom 7. auf den letzten Podiumsplatz vorlief, sondern zudem eine neue PB aufstellte. Damit komplettierte sie einen klaren "Sweep" für Äthiopien !
Allein fünf Läuferinnen aus dem äthiopischen Hochland platzierten sich unter den besten zehn Elite-Starterinnen, als Achte schaffte es noch Seifu Hayile (Nedbank), die aktuell amtierende 50km-Weltrekordlerin. Die Drittplatzierte Amare übersetzte für ihr Team: "Das Rennen war sehr hart und windig. Aber wir sind glücklich für die ersten drei Ränge. Wir werden definitiv zum Sanlam-Marathon zurückkommen, wenn man uns einlädt !"
Leaderboard: Frauen Männer
1. Tsige Abreha 2:24:17 Std. 1.Adane Gebre (Eth.) 2:11:28 Std.
2. Melesech Beyene 2:26:22 " 2.Stephen Mokoka (RSA) 2:11: 33 "
3. Shewarge Amare 2:27:26 Std. 3.Benard Kipkorir (Kenia) 2:11: 51 Std
(alle Eth.)
Fotos: © Johan Minnaar, Sanlam Marathon, Caleb Bjergfelt, Lisa Carter
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