Die 1.500 Meter könnten bei den Olympischen Sommerspielen zu den spektakulärsten Medaillenentscheidungen werden.
Bei den Damen ist gar ein Weltrekord möglich. Im Idealfall könnten sogar europäische Athleten die teils übermächtige Konkurrenz aus Afrika stoppen.
Mit dem norwegischen Wunderläufer Jakob Ingebrigtsen und dem Polen Marcin Lewandowski zählen zwei Europäer zu dem Mitfavoriten. Bei den Damen ist die Niederländerin Sifan Hassan die Gold-Favoritin, sofern sie überhaupt antritt.
Olympia 2021 in Tokio - 1.500 Meter Herren
Programm bzw. Zeitplan
- Vorläufe: 3. August, 02:05 Uhr
- Halbfinale: 5. August, 13:00 Uhr
- Finale: 7. August, 13:40 Uhr
Titelverteidiger und Rekorde
- Titelverteidiger: Matthew Centrowitz (USA) mit 3:50,00 Minuten
- Weltrekord: Hicham El Guerrouj (Marokko) mit 3:26,00 Minuten im Jahr 1998
- Olympiarekord: Noah Ngeny (Kenia) mit 3:32,07 Minuten im Jahr 2000
- Olympialimit: 3:35,00 Minuten
- Teilnehmer: 49
Die Favoriten
- Timothy Cheruiyot (Kenia)
- Weltmeister 2019
- War bis zu den Trials 2021 zwei Jahre unbesiegt
- Wurde trotz Platz 4 bei den Trials nominiert
- Gewann zuletzt spektakuläre Diamond League Rennen in Oslo und Monaco
- Hat mit einer Bestzeit von 3:28,28 Minuten als Siebenter in der ewigen Weltbestenliste das Potential, sogar den Weltrekord zu brechen
- Liebt schnelle Läufe und könnte so zum Spielverderber für Athleten werden, die auf taktisch langsame Rennen hoffen
- Jakob Ingebrigtsen (Norwegen)
- Nach 3 WM-Siegen will der junge Europäer auch auf Weltebene Titel holen
- Gewann mit nur 17 Jahren im Jahr 2018 EM-Gold über die 1.500 und die 5.000 Meter
- Tritt in Tokio nun doch nur über die 1.500 Meter an
- Hält mit 3:28,68 Minuten den Europarekord
- Lief Anfang Juli 3:29,25 Minuten trotz einer zweiwöchigen Trainingspause durch eine Infektion
- Stewart McSweyn (Australien)
- Stellte vor wenigen Wochen mit 3:29,51 Minuten einen neuen kontinentalen Rekord auf
- Sehr stark im Schlussspurt
- Samuel Tefera (Äthiopien)
- Hallen-Weltmeister
- Lief ebenfalls erst vor wenigen Wochen mit 3:30,71 Minuten eine Bestzeit
- Charles Simotwo (Kenia)
- Gewann die Trials in 3:30,30 Minuten und ließ dabei u.a. Cheruiyot hinter sich
- Marcin Lewandowski (Polen)
- Kann bei einem taktischen Rennen zum Spielverderber werden
- Lief im Juli mit 3:30,42 Minuten Landesrekord
- Matthew Centrowitz (USA)
- Holte 2016 in einem taktischen Rennen Olympia-Gold
- Lief allerdings seit 2018 nicht mehr unter 3:32 Minuten, er muss also auf ein taktische Rennen hoffen
- Taoufik Makhloufi (Algerien) - UPDATE: Startverzicht aufgrund einer Verletzung
- Olympiasieger 2012
- Olympia-Zweiter 2016
- Der 33-Jährige bestritt zuletzt 2019 bei der WM in Doha (Platz 2) ein Rennen
Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Deutschland: Robert Farken (3:34,64 Minuten) und Amos Bartelsmeyer (über das World Ranking qualifiziert)
- Gute Chancen auf das Semifinale hat Robert Farken
- Österreich: -
- Schweiz: -
Ergebnisse 1.500 Meter Herren
Olympia 2021 in Tokio - 1.500 Meter Damen
Programm bzw. Zeitplan
- Vorläufe: 2. August, 02:35 Uhr
- Halbfinale: 4. August, 12:00 Uhr
- Finale: 6. August, 14:50 Uhr
Titelverteidiger und Rekorde
- Titelverteidigerin: Faith Kipyegon (Kenia) mit 4:08,92 Minuten
- Weltrekord: Genzebe Dibaba (Äthiopien) mit 3:50,07 Minuten im Jahr 2015
- Olympiarekord: Paula Ivan (Rumänien) mit 3:53,96 Minuten im Jahr 1988
- Olympialimit: 4:04,20 Minuten
- Teilnehmer: 46
Die Favoritinnen
- Sifan Hassan (Niederlande)
- Ist über 1.500 Meter, 5.000 Meter und 10.000 Meter gemeldet
- Noch ist nicht fix, ob sie in allen Disziplinen antreten wird.
- Das 5.000-Meter-Finale findet nur wenige Stunden nach den 1.500-Meter-Vorläufen statt
- Sie wäre die erste Läuferin, die bei Olympischen Spielen in 3 Laufdisziplinen auf der Mittel- bzw. Langstrecke Medaillen gewinnt
- Wurde als erste Person sowohl über die 1.500 Meter als auch über die 10.000 Meter Weltmeisterin (2019)
- Mit 3:51,95 Minuten (PB) die siebentschnellste Läuferin aller Zeiten über die 1.500 Meter
- Möchte in Zukunft den Weltrekord über diese Distanz brechen
- Faith Kipyegon (Kenia)
- Olympiasiegerin 2016
- Vize-Weltmeisterin 2019, nur ein Jahr nach der Geburt ihres Kindes
- Lief im Juli mit 3:51,07 Minuten die viertschnellste Frauenz-Zeit in der Geschichte
- Seit 2014 über die 1.500 Meter bei großen Finalläufen immer in den Top 2.
- Laura Muir (Großbritannien)
- Mit 3:55,59 Minuten die erste Herausforderin der "Großen 2"
- Noch ohne Medaille bei globalen Freiluft-Weltmeisterschaften
- Elle Purrier St Pierre (USA)
- Mit 3:58,03 Minuten blieb sie ebenfalls dieses Jahr bereits deutlich unter 4 Minuten
- Als US-Meisterin selbstverständlich auch eine Medaillenkandidatin
Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Deutschland: Hanna Klein (4:02,58 Minuten) und Caterina Granz (über das World Ranking qualifiziert)
- Hanna Klein hat gute Chancen das Halbfinale zu erreichen und ist dort auch nicht chancenlos
- Auch für Caterina Granz ist das Überstehen der 1. Runde nicht ganz unrealistisch
- Konstanze Klosterhalfen geht über eine längere Distanz auf Medaillenjagd
- Österreich: -
- Schweiz: -
Kommentar schreiben