Vojta Andreas Image 2010Österreichs WM-Teilnehmer Elisabeth Eberl, Gerhard Mayer, Beate Schrott und Andreas Vojta in Südkorea angekommen.

Von 27. August bis 4. September gehen in Daegu, Südkorea, die Leichtathletik Weltmeisterschaften über die Bühne. Das größte Sportereignis des Jahres versammelt 1945 AthletInnen aus 202 Nationen zum Wettstreit. Millionen Fans aus aller Welt blicken ins „Blue Arc“-Stadion von Daegu, das anlässlich der Fußball-WM 2002 erbaut worden ist.

Alle Athleten in Daegu angekommenHürdensprinterin Beate Schrott hofft genauso wie Andreas Vojta auf den Semifinaleinzug.
Das österreichische Team ist seit Dienstag komplett im Athletendorf von Daegu versammelt. In der Reihenfolge ihrer Starts sind dies Diskuswerfer Gerhard Mayer (SVS), 1500m-Läufer Andreas Vojta (team2012.at), Speerwerferin Elisabeth Eberl (AT Graz) und Hürdensprinterin Beate Schrott (Union St. Pölten).

Junges Team mit Ambitionen
Der Routinierteste aus diesem Quartett ist der 31-jährige Olympia- und WM-Teilnehmer Gerhard Mayer. Die übrigen drei Sportler bestreiten in Daegu ihre WM-Premiere und drücken den Altersschnitt im ÖLV-Team auf unter 25 Jahre – Schrott und Eberl sind 23, Vojta 22. Alle vier haben heuer bereits das ÖOC-Limit für die Olympischen Spiele in London 2012 erbracht. Daegu ist daher vor allem für die jüngeren Athleten ein enorm wichtiger Entwicklungsschritt.

Die Ausgangsposition: am Papier weit hinten
In den vorläufigen Meldelisten für die WM liegen Österreichs Teilnehmer nach Saisonbestleistungen gereiht am Ende des Feldes. Einzig Hürdensprinterin Beate Schrott rangiert im Mittelfeld ihrer Disziplin. Dass man mit einer starken Leistung zum richtigen Zeitpunkt das Ranking auf den Kopf stellen kann, haben Gerhard Mayer mit dem achten Platz bei der WM in Berlin 2009 und Andreas Vojta, der bei der EM in Barcelona 2010 als absoluter Newcomer ins Finale gelaufen ist, aber bereits bewiesen. In Daegu lebt daher für alle vier die Chance, eine Runde weiter zu kommen. Bei Schrott und Vojta würde dies den Aufstieg ins Semifinale bedeuten. Für Mayer und Eberl entscheiden drei Würfe in der Qualifikation über den Einzug ins Finale der Top-12. Realistisch betrachtet muss es als Erfolg gelten, wenn einer oder zwei aus dem österreichischen Team den Vorlauf bzw. die Qualifikation überstehen können.

Mayer: „Wer überraschen kann, ist ein unangenehmer Gegner“
Gerhard Mayer eröffnet am Montag, 29. August mit der Diskuswurf Qualifikation für Österreich die Weltmeisterschaften. Am 27. Juli hat er in Helsingborg, Schweden, 63,35 Meter weit geworfen und sich damit die WM-Teilnahme gesichert. In der Entry List liegt der ÖLV-Rekordler an letzter Stelle des 35-köpfigen Feldes. Sorgen bereitet ihm das jedoch keine: „Wenn alles so läuft, wie ich es mir wünsche, dann ist das ein Vorteil. Die Konkurrenten rechnen nicht mit mir, ich kann nur überraschen. Und wer im Wettkampf überraschen kann, ist ein unangenehmer Gegner. Das Finale ist mein Wunsch. Es scheint weit weg, ist aber nicht unmöglich.

Nach Technikumstellungen hat der Niederösterreicher erst spät in der Saison zum richtigen Wurfgefühl gefunden. Nun fühlt er sich wieder im Aufwind: „Es war vom Trainingsaufbau her geplant heuer erst zum Höhepunkt, also zur WM, in Hochform zu sein. Ich hätte das Limit schon gerne früher in der Saison geworfen, aber in den letzten Wochen läuft alles in eine gute Richtung zusammen. Wir wollten im vergangenen Winter die Technik umstellen und dabei vor allem die Fußstellung verändern, um weiter werfen zu können. Es war ein Versuch, eine neue Bewegung einzulernen, aber wir sind drauf gekommen, dass diese Technik für mich nicht funktioniert.“

Vojta: „Hoffe, dass ich meine Form auf den Punkt bringen kann“
Andreas Vojta hat am 2. Juli mit der 1500m-Zeit von 3:37,82 Minuten in Uden (Niederlande) als Erster des österreichischen WM-Quartetts die Qualifikation geschafft. Mit Platz vier bei der U23-EM in Ostrava zeigte er danach einen weiteren starken internationalen Auftritt, ehe er in St. Moritz seine Form für die WM geschärft hat. Mit persönlichen Bestleistungen über 400m, 800m, 1500m und 3000m hat sich der Niederösterreicher heuer hervorragend weiter entwickelt.

In Daegu erwartet den von Wilhelm Lilge gecoachten Läufer eine Konkurrenz auf allerhöchstem Niveau. Nur sechs von 43 gemeldeten Läufern weisen eine langsamere Bestleistung auf als er, dafür sind gleich 15 Läufer mit Topzeiten von 3:31 Minuten oder schneller im Bewerb. „Ich hoffe, dass ich meine Form wie vor einem Jahr bei der EM auf den Punkt bringen kann. Ich will mich im Vorlauf bestmöglich präsentieren. Mein großes Ziel ist es, ins Semifinale aufzusteigen. Dem gilt meine volle Konzentration“, umreißt er sein Ziel. Die Qualität des Feldes ist ihm bewusst: „Das Niveau liegt bei den Weltmeisterschaften sicher um ein oder zwei Level höher als bei den Europameisterschaften. Meine Vorbereitung in St. Moritz, direkt nach der U23-EM, ist sehr gut verlaufen. Ich habe zum ersten Mal ein Höhentrainingslager in dieser Art gemacht und bin gespannt, welchen Effekt es haben wird. Egal in welchem Vorlauf, es werden überall einige sehr starke Leute dabei sein. Das wird sehr spannend.“

Schrott hofft auf gesunden Knöchel und drei Semifinali
Beate Schrott hat die Zeit- und Klimaumstellung zwischen Europa und Asien bereits hinter sich, denn die Hürdensprinterin ist bereits bei der Universiade in Shenzhen, China, angetreten und von dort direkt nach Südkorea weiter gereist. Von dieser Generalprobe hat die Medizinstudentin nicht nur einen guten siebten Platz nach Daegu mitgebracht, sondern auch einen geschwollenen Knöchel, nachdem sie beim Aufwärmen zum Rennen umgeknickt ist. Bis zu ihrem Vorlaufstart am Freitag, 2. September sollte der Fuß jedoch wieder in Ordnung sein.

 

Mit ihrem ÖLV-Rekord von 12,95 Sekunden, den die von Philipp Unfried betreute Athletin am 30. Juli in Fribourg, Schweiz, gelaufen ist, hat sie viel Selbstvertrauen getankt. Als 21. von 42 gemeldeten Sprinterinnen liegt Schrott in der Entry List genau in der Mitte des Feldes. „Bei der WM ist der Finaleinzug für mich unrealistisch“, bleibt sie am Boden. „Wie weit ich in Daegu komme, hängt auch davon ab, ob es zwei oder drei Semifinalläufe gibt. Wenn es drei Semifinali gibt, also die Top-24 aus den Vorläufen aufsteigen, dann ist das in jedem Fall mein Ziel.“ Zur unmittelbaren Vorbereitung wird sie in Daegu eine Trainingsgemeinschaft mit der US-Sprinterin Danielle Carruthers (heuer 12,52sec) eingehen, die sie von einem Trainingsaufenthalt in Florida kennt. „Davon kann ich sicher sehr profitieren!“, freut sie sich darauf.

Eberl: „Freue mich auf tollen Wettkampf auf Weltniveau“
Elisabeth Eberl, die ebenso wie Gerhard Mayer von ÖLV-Speerwurfrekordler Gregor Högler trainiert wird, hat erst zwei Tage vor Meldeschluss das WM-Ticket fixiert. Am 13. August verbesserte sie sich Lappeenranta, Finnland, überraschend auf 60,07 Meter und übertraf ihre alte Bestmarke gleich um mehr als drei Meter. „Obwohl ich heuer ständig mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, konnte ich mich technisch enorm steigern. Ich bin überglücklich, dass ich die WM Norm noch in letzter Minute werfen konnte“, so die Steirerin.

Im 28-köpfigen Werferinnenfeld liegt sie mit ihrer Saisonbestleistung an 22. Stelle. Allerdings hat sie die 60-Meter-Marke erst ein einziges Mal übertroffen. „Ich werde als eine der Jüngsten im Feld versuchen, möglichst nahe an die Finaleinzugsweite heran zu werfen“, gibt sie vor. „Mir ist bewusst, dass dies eine ganz wichtige Erfahrung in Hinblick auf meine weitere Karriere bedeutet. Ich freue mich auf die Herausforderung und einen tollen Wettkampf auf Weltniveau. In den noch verbleibenden Tagen arbeite ich mit meinem Trainer an präziser Technik, gutem Wurfgefühl und Stabilität in den Würfen.“

Die Österreicher/innen in der Entry List
Elisabeth Eberl | Speerwurf | SB=PB 60,07m
22. von 28 nach Saisonbestleistungen
26. nach persönlichen Bestleistungen

Gerhard Mayer | Diskus | SB 63,35m | PB 65,24m
35. von 35 nach Saisonbestleistungen
29. nach persönlichen Bestleistungen

Beate Schrott | 100m Hürden | SB=PB 12,95sec
21. von 42 nach Saisonbestleistungen (SB)
28. nach persönlichen Bestleistungen (PB)

Andreas Vojta | 1500m | SB=PB 3:37,82min
36. von 43 nach Saisonbestleitungen
37. nach persönlichen Bestleistungen

Zum E-Book Trainingspläne für Läufer und Läuferinnen

Wettkampfprogramm der ÖLV Athleten in Daegu
Aufgrund der Zeitverschiebung finden die Vorläufe und Qualifikationsrunden (sowie die Marathon- und Gehbewerbe) für Zuschauer in Europa zwischen 2 Uhr nachts und 6 Uhr früh statt. Die Finalentscheidungen steigen zwischen 12 und 15 Uhr.
Angaben zuerst in Ortszeit Daegu, danach in MESZ

Montag, 29.8. 10:10h | 3:10h Gerhard Mayer Diskus Qualifikation
11:30h | 4:30h Gerhard Mayer Diskus Qualifikation

Dienstag, 30.8. 11:20h | 4:20h Andreas Vojta 1500m Vorlauf
19:55h | 12:55h Gerhard Mayer Diskus Finale

Donnerstag, 1.9. 10:10h | 3:10h Elisabeth Eberl Speer Qualifikation
11:25h | 4:25h Elisabeth Eberl Speer Qualifikation
19:55h | 12:55h Andreas Vojta 1500m Semifinale

Freitag, 2.9. 10:20h | 3:20h Beate Schrott 100m Hürden Vorlauf
19:10h | 12:10h Elisabeth Eberl Speer Finale

Samstag, 3.9. 19:15h | 12:15h Beate Schrott 100m Hü. Semifinale
20:15h | 13:15h Andreas Vojta 1500m Finale
21:00h | 14:00h Beate Schrott 100m Hürden Finale


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