Auf den Tag genau vor zehn Jahren stellte Usain Bolt mit 9,58 Sekunden einen neuen Weltrekord über die 100 Meter auf.
Seit diesem 16. August 2009 gibt es kein Vorbeikommen an dieser Rekordleistung. Auch Bolt selbst hatte es danach mehrfach versucht, der Jamaikaner scheiterte aber wie alle anderen an seiner außergewöhnlichen Zeit.
Um 21:44 Uhr mit fast 45 km/h geblitzt
Usain Bolt lief diese 9,58 Meter ausgerechnet im WM-Finale von Berlin. Dabei pulverisierte er den alten Weltrekord von 9,69 Sekunden um unglaubliche elf Hundertsel. Den hielt übrigens auch er selbst, aufgestellt bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Ein derart große Verbesserung eines 100-Meter-Weltrekordes war zuvor nie gelungen.
Bolt war bei seinem Fabel-Rekord 22 Jahre und 360 Tage alt. Den 100-Meter-Weltrekord lief er um 21:44 Uhr bei 26 Grad Celsius und einem Rückenwind von 0,9 Metern pro Sekunde. Bis zum Ziel benötigte er exakt 41 Schritte. Obwohl er nicht als schneller Starter galt, übernahm er beim WM-Finale von Berlin schon nach 20 Metern die Führung. Diese baute er fortlaufend aus. Nach 67,90 Metern wurde er mit 44,72 km/h geblitzt - Höchstwert.
Usain Bolt konnte sich nur selbst schlagen
Für Bolt war es der Beginn einer langjährigen Dominanz im Sprint. Nur vier Tage später gelang ihm mit 19,19 Sekunden über die 200 Meter ein weiterer Weltrekord. Auch diese Leistung ist bis heute unerreicht. Zudem holte er auch in der 4 x 100 Meter-Staffel Gold. Es war sein erster Triple-WM-Titel von insgesamt drei. Denn auch 2013 und 2015 war er nicht zu schlagen. Lediglich 2011 in Daegu konnte Bolt sein WM-Gold über die 100 Meter nicht verteidigen. Schuld daran war allerdings nicht die Konkurrenz, sondern er selbst. Denn Usain Bolt fabrizierte im Finale einen Fehlstart.
Erst 2017 musste er bei globalen Titelkämpfen die erste "sportliche Niederlage" nach seinem Weltrekord im Jahr 2009 hinnehmen. Damals wurde er bei seinen letzten Titelkämpfen in seiner Karriere über die 100 Meter WM-Dritter. In seinem allerletzten Rennen mit der 4 x 100 Meter Staffel gab Bolt im Finale aufgrund eines Muskelkrampfes auf.
Dopingsünder zerstört Bolts makellose Olympia-Bilanz
Bei Olympischen Spielen "hatte" Usain Bolt sogar eine makellose Bilanz. Denn 2008, 2012 und 2016 wurde er über die 100 Meter, die 200 Meter und die 4 x 100 Meter Staffel Olympiasieger. Doch ausgerechnet eine positive Dopingprobe eines zerstörte diese außerordentliche Serie. Aber dafür war Bolt natürlich nicht selbst verantwortlich, sondern sein Teamkollege Nesta Carter, der 2008 Teil des Staffel-Teams von Bolt war und bei Nachtests im Jahr 2017 mit Methylhexanamin überführt worden war. Das gesamte Staffel-Team musste nach fast neun Jahren ihre Staffel-Goldmedaillen aus dem Jahr 2008 abgeben.
Bolts Geschichte begann im Jahr 2002
Als sein härtestes Rennen empfindet Usain Bolt übrigens das U20-WM-Finale im Jahr 2002 in seiner Heimat Kingston. Damals wurde er mit 15 Jahren und 332 Tagen der bis dahin jüngste U20-Weltmeister aller Zeiten. Seine Zeit von 20,61 Sekunden ließ damals schon sein unglaubliches Talent erkennen. Seinen ersten Weltrekord lief Usain Bolt am 31. Mai 2008 in New York mit 9,72 Sekunden über die 100 Meter. Im August in Peking steigerte er diese Zeit auf 9,69 Sekunden und im August 2009 in Berlin auf 9,58 Sekunden.
Über 50-mal unter 10 Sekunden
Im Laufe seiner Karriere gelangen ihm 52 dokumentierte 100-Meter-Zeiten unter 10 Sekunden. Die erste Zeit unter 10 Sekunden lag mit 9,76 Sekunden am 3. Mai 2008 in Kingston damals nur zwei Hundertsel unter dem damaligen Weltrekord von Landsmann Asafa Powell. Die letzte Zeit unter 10 Sekunden lief er am 5. August 2017 in London mit 9,95 Sekunden im WM-Finale von London.
Nach seiner Karriere als Sprinter versuchte sich Usain Bolt als Profi-Fußballer, allerdings mit bescheidenem Erfolg.
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