Die Wahl des richtigen Laufschuhs kann über Sieg und Niederlage, aber auch über ein gesundheitliches Training ohne Verletzungen entscheiden.
Für viele Läufer ist der Laufschuh das wichtigste Equipment – und das aus gutem Grund! Egal, ob du Anfänger oder Profi bist, die Wahl des richtigen Schuhs kann den Unterschied zwischen Freude am Laufen und schmerzhaften Verletzungen ausmachen. Eine Laufanalyse bietet hier entscheidende Einblicke, die dir helfen, die perfekte Entscheidung zu treffen.
Doch was genau passiert bei einer Laufanalyse, und ist sie wirklich notwendig? Lass uns gemeinsam das Thema Laufanalysen genauer betrachten!
Vorteile und Nachteile einer Laufanalyse
Eine Laufanalyse bietet zahlreiche Vorteile, aber es gibt auch einige Punkte, die du beachten solltest. Schauen wir uns die wichtigsten Aspekte an!
Vorteile der Laufanalyse
- Individuelle Anpassung: Eine Laufanalyse hilft dir, die für deinen Laufstil geeigneten Schuhe zu finden. Jeder Fuß ist anders, und eine individuelle Beratung kann dazu beitragen, die besten Entscheidungen zu treffen.
- Verletzungsprävention: Durch die Analyse deines Laufstils können potenzielle Probleme identifiziert werden, bevor sie zu ernsthaften Verletzungen führen.
- Leistungssteigerung: Ein gut passender Schuh kann deine Laufleistung erheblich verbessern, da er deinen Fuß und deine Gelenke optimal unterstützt.
- Kompetente Beratung: Viele Fachgeschäfte bieten umfassende Beratungen und Tests an, sodass du auch direkt mit Experten sprechen kannst.
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Nachteile der Laufanalyse
- Kosten: Eine professionelle Laufanalyse kann kostenpflichtig sein, was für einige Läufer eine Hürde darstellen kann. Eine kleine Laufanalyse ist bei einem guten Fachhändler allerdings oft sogar kostenlos in der Beratung inkludiert, sofern du danach auch Schuhe kaufst.
- Zeitaufwand: Der Prozess kann zeitintensiv sein, besonders wenn du mehrere Schuhe ausprobieren möchtest.
- Verwirrung durch Informationen: Manchmal kann die Vielzahl an Informationen und Empfehlungen überfordern sein, insbesondere für Anfänger. Da kann aber der Berater ebenfalls behilflich sein.
Wo kann man eine Laufanalyse machen?
Die Möglichkeiten, eine Laufanalyse durchzuführen, sind vielfältig. Viele Fachgeschäfte für Sportartikel bieten diese Analyse als Teil ihres Service an. Oft geschieht dies im Rahmen des Laufschuh-Kaufs, sodass du direkt die passenden Modelle testen kannst. Hier sind einige Optionen:
- Laufsportgeschäfte: In vielen spezialisierten Geschäften wirst du auf Experten treffen, die dir eine umfassende Analyse anbieten.
- Sportmedizinische Institute: Einige Institute bieten detaillierte Analysen, die auf wissenschaftlicher Basis beruhen. Diese sind aber in der Regel kostenpflichtig, dafür sehr lehrreich.
- Online-Tools: Es gibt auch verschiedene Online-Tests, die dir grundlegende Informationen über deinen Laufstil geben können. Allerdings sind diese oft weniger präzise als persönliche Analysen.
- Lauf-Events: Viele größere Laufveranstaltungen bieten ebenfalls Laufanalysen an, oft in Zusammenarbeit mit Marken oder spezialisierten Fachleuten.
Kerninhalte einer professionell durchgeführten Laufanalyse
Eine umfassende Laufanalyse umfasst mehrere Aspekte, die dir helfen, ein besseres Verständnis für deinen Laufstil und die damit verbundenen Bedürfnisse zu entwickeln. Das sind die Kerninhalte, die du erwarten kannst:
Schuh- und Fußtyp-Analyse
Zu Beginn wird in der Regel eine Fußtyp-Analyse durchgeführt. Dabei wird ermittelt, ob du einen hohen, normalen oder flachen Fußbogen hast. Denn das ist entscheidend für die Wahl des richtigen Schuhs.
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Biomechanische Analyse
Bei einer biomechanischen Analyse wird dein Laufstil genau unter die Lupe genommen. Professionelle Laufanalysen nutzen oft Videotechnik, um die Bewegungsabläufe in Echtzeit zu analysieren. Dabei wird auf Schrittfrequenz, Fußauftritt und die gesamte Körperhaltung geachtet. Diese Analysen sind in der Regel kostenpflichtig, aber sehr informativ.
Druckmessung
Einige Analysen bieten die Möglichkeit, den Druckverlauf deines Fußes zu messen. Das gibt Aufschluss darüber, wie dein Fuß beim Laufen auf den Boden auftritt und welche Bereiche möglicherweise überlastet werden.
Schuhberatung
Nach der Analyse erhältst du gezielte Empfehlungen für geeignete Laufschuhe. Hierbei fließen alle gesammelten Daten ein, um die besten Optionen für dich zu finden.
Wie oft ist eine Laufanalyse sinnvoll?
Die Frage, wie oft eine Laufanalyse sinnvoll ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Generell kann man sagen, dass es empfehlenswert ist, die Analyse alle 2-5 Jahre durchzuführen, besonders wenn sich deine Laufgewohnheiten oder dein Fitnesslevel verändern.
Empfohlene Anlässe für eine Laufanalyse
- Neukauf von Laufschuhen: Immer dann, wenn du neue Schuhe kaufst, ist zumindest eine "kleine" Laufanalyse sinnvoll, um die besten Modelle für deine aktuellen Bedürfnisse zu finden.
- Verletzungen: Solltest du verletzungsbedingt eine Laufpause eingelegt haben, ist eine Analyse ratsam, um sicherzustellen, dass du mit einem passenden Schuh wieder starten kannst.
- Änderungen im Laufstil: Wenn du deinen Laufstil änderst, sei es aus persönlichen Gründen oder durch gezieltes Training, kann eine neue Analyse helfen, die richtige Unterstützung zu finden.
Zusammenfassung
Die Entscheidung für eine Laufanalyse kann sich enorm auszahlen, wenn es darum geht, die richtigen Laufschuhe zu finden und Verletzungen vorzubeugen. Die Vorteile überwiegen oft die Nachteile und die Analyse bietet eine individuelle Anpassung an deine Bedürfnisse. Ob in Fachgeschäften oder bei sportmedizinischen Instituten, die Möglichkeiten sind vielfältig. Regelmäßige Analysen, vor allem beim Neukauf von Schuhen oder nach Verletzungen, sind sehr empfehlenswert.
Wissenschaftliche Quellen
- Wang, Y., & Cottam, S. (2021). Running shoe characteristics and injury: A systematic review. "Sports Medicine".
- Lee, I. M., & Skerrett, P. J. (2001). Physical activity and all-cause mortality: What is the dose-response relation? "Medicine and Science in Sports and Exercise".
Kommentare
Erstens gibt es zwei Arten von Laufschuhverkäufer*innen: Die die sich wirkluch auskennen (leider eine immer seltenere Art), die brauchen dann aber keine Laufanalyse um zu erkennen, ob ein Schuh geeignet ist oder nicht. Und die die sich nicht auskennen, bei denen gewinnt man aber auch mit einer Laufanalyse nicht viel.
Zweitens (und den Hinweis habe ich von einem Schuhverkäufer der sich auskennt): Während es für sehr trainierte Läufer*innen sinnvoll ist, Laufschuhe zu kaufen die dort wo man seine Schwachstellen hat am meisten stützen, kann das für Un- oder wenig Trainierte sogar kontraproduktiv sein. Ich möchte ja gerade die Schwachstellen reduzieren. Wenn ich aber Schuhe kaufe, die diese Schwachstellen zusätzlich unterstützen, werde ich sie nie wegbekommen.