Bekannt sind weltweit die großen Ultraläufe wie Comrades (85 bis 90 km) und Two Oceans (50 bzw. 56 km), auch noch der OmdieDam-Lauf (50 km).

An diesen Rennen sollte eigentlich jeder Ultraläufer, der etwas auf sich hält, einmal im Laufleben teilgenommen haben. Und wer besondere Ambitionen hat, der sollte eine Goldmedaille nachweisen können (dazu muss man zu den besten 10 Teilnehmern im Feld gehören, gleich ob Frauen oder Männer).

Die Dominanz Südafrikas in Zahlen

Seit Anerkennung der 50km-Distanz durch World Athletics ist das Interesse an dieser Ultra-Disziplin sprunghaft gestiegen, anfänglich gepusht durch die Weltrekordläufe des Nedbank Running Clubs ("Nedbank 50km Runified Breaking Barriers"), besonders in den Jahren 2021 bis 2023. Die dort erfolgreichen Athleten (Frauen und Männer) beherrschten die Weltranglisten mit ihren Glanzzeiten in jeweils eigenständigen Wettbewerben (keine Mixed-Rennen). Ein kurzer Blick in die jeweiligen Weltbestenlisten lässt keine Zweifel an der Dominanz der Athleten aus dem südlichen Afrika aufkommen: In 2022 waren von den 20 besten Leistungen weltweit allein 16 von Südafrika-Läufern in der Männerklasse erzielt worden (damals mit dem Weltrekord durch Stephen Mokoka an der Spitze), ein ähnliches Bild bot sich auch im Frauenfeld, wobei 2023 nochmals ein Weltrekord mit genau 3 Stunden erzielt wurde. Eine insgesamt beherrschende Phalanx durch herausragende Athleten und beste Strecken gepaart mit toller Organisation.

Ultraläufe in Südafrika sind alles, nur nicht flach

Wer aber glaubt, dass diese erwähnten Rennen über die Ultradistanz alles an Wettbewerben abdecken, irrt gewaltig. Fast in jedem Monat finden weitere Läufe statt, meist über die 50km-Distanz. Und die Streckenverläufe sind häufig hügelig und werden in Höhenlagen oberhalb von 1000 Metern ausgetragen. Die meisten Rennen dienen der Vorbereitung für den Comrades-Marathon, der 2024 am 9. Juni stattfindet (Up-Run).

Zwei dieser Rennen verdienen besondere Erwähnung, weil sich ihre Protagonisten durch ihre Leistungen deutlich in der Weltspitze etabliert haben.

Da geht es zum einen um den 50km City2City-Lauf, der am 31. März 2024 von Pretoria nach Johannesburg in Höhen zwischen 1370m bis 1750m durchgeführt wurde.

"Noch nie so einen harten Kurs gelaufen"

Ein Zitat der Zweitplatzierten Frau, Nobukhosi Tshuma (Ehefrau des vorjährigen Two-Oceans-Siegers Mudzinganyama/Zimbabwe), macht die Streckenschwierigkeiten deutlich: "Ich bin noch nie so einen harten Kurs gelaufen. Das ist eine harte, harte, harte Strecke, ich glaube, der Höhenunterschied beträgt 900 Meter". Umso wichtiger ist dann die Glanzzeit der Siegerin hervorzuheben. Shelmith Muriuki (Nedbank/Kenia) bewältigte den anspruchsvollen Kurs in erstaunlichen 3:13:04 Stunden. Sie belegte im Gesamtfeld den 31. Rang von 1.823 Teilnehmern und sicherte sich damit auch einen hervorragenden Top-Rang in der aktuellen Weltjahresbestenliste. Denn hier liegt sie derzeit an dritter Stelle in der Frauen-Konkurrenz hinter den beiden Two-Oceans-Siegerinnen Gerda Steyn und Irvette van Zyl. Die 39-jährige Kenianerin, die bereits 2022 beim Nedbank-Rennen ihre Bestzeit über die 50 km (3:08:29 Stdunden) auf der bekannten Flachstrecke aufstellte, hat jedoch kaum etwas von ihrer Leistungsklasse eingebüßt. Angesichts der anstrengenden Strecke beim City2City-Lauf zählt sie zur absoluten Weltklasse über 50km. Schade nur, dass sie nicht beim TO-Rennen 2024 startete.

Im Männerfeld wurden ebenfalls hervorragende Ergebnisse erzielt. Als Gesamtsieger präsentierte sich Mtsindiso Mphakathi in 2:52:28 Stunden (Marathon-Zwischenzeit 2:24:43 Stunden), der seine Marathon-Bestzeit mit 2:18:42 Stunden bereits 2015 erzielte. Insgesamt liefen 12 Teilnehmer beim City2City schneller als 3:00 Stunden.

Außergewöhnliches Ultralauf-Talent

Laufgruppe beim Nedbank 50km-Rennen 2023: Von links Onalenna Khonkhobe, Gadisa Gutama, Tete Dijana und Tonny Skink aus Zimbabwe.

Ein weiteres 50km-Rennen war der NorthWest N12-50km Lauf, der am 4. Mai 2024 auf einem Hin- und Zurück-Kurs mit Start und Ziel in Potchefstroom (im Hochland von Transvaal gelegen, südwestl. von Johannesburg) ebenfalls in Höhen von rund 1400 Metern ausgetragen wurde. Der Name des Laufes ist angelehnt an die Nationalstraße N12 und führt direkt auf dieser (bei normalem Straßenverkehr) entlang. Mehrfach sind dabei zum Teil stark hügelige Abschnitte zu bewältigen. Als Sieger in der Männerklasse stach hierbei ein Athlet hervor, der bereits im 50km-Nedbank-Rennen 2023 als Drittplatzierter in Erscheinung trat: Tonny Skink (Zimbabwe), der damals das Rennen in 2:40:04 Stunden - fast unbeobachtet - beendete. Immerhin war seine Endzeit im Vorjahr noch 9 Sekunden schneller als die Weltrekordzeit von Stephen Mokoka (2022). Der 26-jährige Skink scheint ein außergewöhnliches Talent für Ultrastrecken zu besitzen, da seine Versuche auf der traditionellen Marathondistanz bisher nicht von Erfolg gekrönt waren. Seine Marathon-Bestzeit von 2:12:37 Stunden brachte er beim erwähnten Nedbank-Rennen 2023 zustande.

Eine Woche vor dem N12-Rennen versuchte er sich beim Durban-Marathon, scheiterte jedoch in der Endphase und finishte in bescheidenen 2:23 Stunden. Doch beim 50km-Rennen war er in seinem Element, durchlief die Marathonmarke mit seinen Konkurrenten in 2:21:25 Stunden (also deutlich schneller als in Durban) und gewann letztendlich sicher in 2:46:51 Stunden (aktuelle Weltjahresbestzeit).

Doch auch seine Verfolger hielten Anschluss mit guten 2:47er-Zeiten. Interessant die Platzierung von Onalenna Khonkhobe (dem diesjährigen Two Oceans-Sieger), der Neunter wurde und den Lauf offensichtlich als Training für den Comrades-Lauf bestritt.

Im Frauen-Rennen überragte diesmal Nobukhosi Tshuma (s. City2City), die in 3:18:58 Stunden deutlich vor Adele Broodryk (Nedbank) und Gladys Cheruiyot (Nedbank/Kenia) ins Ziel kam. Die beiden letztgenannten Frauen nutzten den Lauf als Vorbereitung auf den Comrades.

Nachtrag: Noch ein 50km-Rennen war der Tshwane North Ultra (20. April), Sieg von Rueben Mosiane (Nedbank-Neuzugang) in 2:56:53 Stunden, weitere Comrades-Aspiranten (wie Vorjahressieger Tete Dijana, u.a.) beendeten ihren Lauf auf den Rängen 16-20 (zu Trainingszwecken). Das Frauenrennen sicherte sich hier Nobukhosi Tshuma (Zimbab.) in 3:36:04 Std., während ihr Ehemann Mudzinganyama einen Trainingslauf in 3:37:03 Stunden ablieferte.

Fotos: Tobias Ginsberg, Richard Pearce


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