Die Top-Favoriten haben den ersten großen Angriff der Verfolger souverän überstanden.

Auf der 6. Etappe des 10. GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN von Sand in Taufers nach St. Vigil am Fuße der Fanesgruppe in den Südtiroler Dolomiten wehrten die beiden Deutschen Stephan Hugenschmidt/Mirco Berner (Team SALOMON DEUTSCHLAND) in 3:33.29 Std. nicht nur die frühe Attacke der Spanier David Castan Lopez/Alfredo Gil (3:35.27 Std., Team LA SPORTIVA – MULTIPOWER) ab.

Sie vergrößerten durch eine Tempoverschärfung im Aufstieg zum Skigebiet Kronplatz sogar ihren Vorsprung im Gesamtklassement auf rund 24 Minuten. Rang drei in der Tageswertung ging an die Südtiroler Daniel Jung/Ivan Paulmichl (Team LATSCH-MOUNTAIN HEROES, 3:55.09 Std.). Schnellster Trailrunner auf den 37 km mit einem Höhenunterschied von rund 2200 m war der Schwede Johan Johannsson in 3:32.09 Std.

Die Müdigkeit war spürbar, als sich die verbliebenen gut 500 Starter am Donnerstagmorgen in Sand in Taufers zum Start versammelten. Die Blicke gingen ins Leere, die Augenringe waren noch einen Tick tiefer als sonst, die Beine noch ein bisschen mehr getaped als normal. Und von der überschäumenden Motivation der vergangenen Tage war irgendwie nichts mehr zu spüren. Stattdessen intensive Gespräche über Überlastungssyndrome. Es war merkwürdig ruhig um 8 Uhr morgens in Sand in Taufers, von wo es über 37 km nach St. Vigil ging. Doch zunächst hatten die Athleten ganz andere Probleme zu überwinden als den langen Aufstieg hinauf zum über 2200 m hochgelegenen Skigebiet Kronplatz. Kurz vor der ersten Verpflegungsstelle geriet der Tross der Läufer in einen Wespenschwarm. Die Folge: Zahlreiche Läufer wurden heftigst gestochen. Ganz besonders traf es Jürgen Kurapkat (Team GORE-TEX® GERMANY) und Stefan Zäh, der sechs Stiche an Schulter und Knie abbekam. „Es hat wohl jeden zweiten Läufer getroffen. Das habe ich in meinen zehn Jahren beim GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN auch noch nicht erlebt“, gestand Zäh, der in seiner Leistungsfähigkeit davon wohl nicht eingeschränkt wurde. Zum ersten Mal standen Anton Philipp und Stefan Zäh (Team MAMMUT/PLAN B) in der Kategorie Master Men als Dritte auf dem Podium. „Wir kommen unserem Ziel, Platz drei in der Gesamtwertung, immer ein Stück näher“, zeigte sich der wieder stark laufende Anton Philipp zufrieden.

Trotz aller Blessuren und Anstrengungen: Das Tempo beim GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN ist unglaublich hoch. Die Siegerzeit von 3:32.09 Std. lag mehr als 20 Minuten unter der bisherigen Rekordzeit von 2012, aufgestellt durch die späteren Gesamtsieger Philipp Reiter und Iker Karrera. „Es ist einfach unglaublich. Jeder Tag ist von einer unglaublichen Intensität geprägt. Diesmal haben die Spanier ganz früh unglaublich Tempo gemacht, wir haben aber gekontert“, erklärte der 28-jährige Radolfzeller Hugenschmidt. Die Entscheidung auf der 6. Etappe fiel wie erwartet dann am langen Aufstieg hinauf zum Kronplatz. Von Bruneck bis zum Gipfel waren 1400 Höhenmeter zu überwinden, teilweise auf Schotterwegen und mit häufig wechselnden Steigungsprozenten. „Es war wirklich schwierig, man musste immer wieder anziehen, den Rhythmus wechseln“, gestand Hugenschmidt. Zuerst zog der starke schwedische Einzelläufer Johan Johannsson das Tempo an, Hugenschmidt setzte nach, Berner blieb zumindest auf Sichtweite. Die Spanier Lopez/Gil mussten aber abreißen lassen. Damit war die Entscheidung um den Etappensieg gefallen. „Unser Ziel ist weiter der Gesamtsieg, aber es wird spürbar schwerer, dieses Ziel zu erreichen. Die beiden Deutschen sind am Berg sehr stark“, sagte David Castan Lopez.

75 km vor dem Finalort Sexten gab es noch einige bemerkenswerte Veränderungen. Besonders schwer traf es das Frauen-Team Anne Gerlach/Carmen Otto (Team 1 SAUERLAND GORE-TEX). Die Gesamtzweiten erlebten einen heftigen Einbruch und erreichten in 5:49.52 Std. abgeschlagen auf Rang sechs das Ziel. „Es war ein einziger Kampf“, gestand die am Knie verletzte Carmen Otto. Ihren fünften Tagessieg feierten die großen Favoritinnen Tamara Lunger und Annemarie Gross (Team GORE-TEX ACTIVE, 5:05.35 Std.) vor Kathrin Schichtl und Yvonne Lehnert (5:09.45 Std.) und den Kanadierinnen Rene Unser und Carrie Karsgaard, die zum ersten Mal seit dem Start in Ruhpolding auf dem Treppchen standen.

Trotz ihres fünften Tagessieges in der Mixed-Klasse war das sechste Teilstück für die herausragende Trail-Athletin Emma Roca eine echte Probe für die offenbar riesige Leidensfähigkeit der Spanierin. Die 41-Jährige aus Barcelona war auf einem gerade abgefräßten Asphalt-Stück in Bruneck böse umgeknickt und erreichte zusammen mit Partner Gerard Morales (Team Buff) unter großen Schmerzen nach 4:21.42 Std. das Ziel. Platz zwei ging an das französische Paar Jean Christophe Bette und Caroline Freslon-Bette (4:32.51 Std.) vor Julia Bötter/Daniel Locher (WOLY SPORT/SALOMON TEAM, 4:33,41 Std.).

In der Kategorie Master dominieren die Franzosen Pascal Giguet und David Pasquio vom ersten Tag an die Konkurrenz. In St. Vigil feierten sie ihren sechsten Etappensieg (3:49.23 Std.) und haben sich mittlerweile in der Overall-Wertung auf Rang drei vorgearbeitet. Platz zwei ging an die starken Italiener Eugen Innerkofler und Ivano Molin (Team DOLOMITI SUPERBIKE, 4:01.11 Std.) und Zäh und Philipp (4:04.12 Std.)

Fest in Südtiroler Hand ist die Kategorie Senior Master. Peter Paul Steinhauser und Michael Steger (4:08.59 Std., Team AHRNTAL) zeigten wie in den letzten Tagen eine überragende Leistung. Rudi Schöpf („die Jungs sind echt zu stark für uns“ zeigte sich von seiner Rippenprellung etwas erholt und erreichte mit Partner Alfred Psenner Platz zwei in 4:15.02 Std.  Platz drei ging an das Team SEXTEN 2 Alois Untersteiner und Franz Kröss (4:43.18 Std.).

Keine Veränderung gab es auch bei den Master Mixed, wo Annelise Felderer und Markus Planötscher (Team NIEDERDORF) in 4:51.48 Std. vor Dominique Rocheteau und Monika Turra (Team HIGH-LÄNDER, 5:04.49 Std.) und den Spaniern Encarni Martinez-Perez und Francisco Ramirez-Perez  (5:10.51,5 Std.) gewannen.

 

Am Freitag wartet auf die Athleten aus 28 Nationen die wohl schönste Etappe des gesamten GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN 2014. Von St. Vigil führt die Strecke über die Sennes Hochfläche, eine der schönsten Hochalmen in den Dolomiten, über den  Alta Via Dolomiti Nr. 1 zum Pragser Wildsee. Das Ziel wird nach 42 km in Niederdorf erreicht.

Fotos (C) Kelvin Trautman (2) & www.wisthaler.com (2)


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