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LHStv. Kaiser: Projekt "Essstörungsnachsorge" wird fortgesetzt - Über 20.000 Kärntnerinnen und Kärntner leiden an Essstörungen!

Klagenfurt (OTS/LPD) - Statistiken zufolge leiden über 20.000 Kärntnerinnen und Kärntner an Essstörungen. Rund ein Prozent der Kärntner Bevölkerung leidet demnach an Anorexie und rund drei Prozent an Bulimie. Laut Experten liegt die Dunkelziffer jedoch deutlich höher, Tendenz steigend. Vor diesem Hintergrund hat heute, Montag, Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser im Rahmen einer Pressekonferenz in Klagenfurt Zwischenbilanz über das Projekt "Essstörungsnachsorge" gezogen und dessen Fortsetzung bekräftigt. An der Pressekonferenz nahmen auch Projektinitiatorin Ursula Klocker-Kaiser und Prim. Herwig Oberlerchner (beide Klinikum Klagenfurt) sowie Ernährungsberaterin Sigrid Spiehs und Landessanitätsdirektorin Elisabeth Oberleitner teil.

Die Essstörungsnachsorge ist angeschlossen an die Essstörungsambulanz am Klinikum Klagenfurt. "Ziel ist es, Patientinnen und Patienten, die in der Ambulanz behandelt wurden, nach der Entlassung in ihrem gewohnten Lebensumfeld weiter zu betreuen, um ihnen eine Reintegration zu erleichtern und eine rückfallbedingte Wiederaufnahme im Spital zu vermeiden", erklärte Kaiser, der sich weiter für eine Enttabuisierung von gesellschaftlichen Erkrankungen wie Essstörungen einsetzen will.

Im Rahmen der Nachsorge werden die Patientinnen und Patienten von einem multiprofessionellem Team, bestehend aus Ärzten, Ernährungsberatern und diplomierten Pflegefachkräften betreut. Dabei wird das Essverhalten trainiert wie auch das Einkaufen und das Kochen.

Für Oberlerchner ist es wichtig, alles daran zu setzen, Erkrankungen möglichst frühzeitig abzufangen, bestens zu behandeln und Betroffene nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter zu begleiten. "Damit verhindern wir einen Drehtüreffekt und verringern die Chronifizierungsgefahr."

Derzeit befinden sich 36 Personen in Nachsorge, vier davon sind Männer. Klocker-Kaiser nannte die Gründe für die Erkrankungen, die bereits im Kindesalter beginnen können: "Diese liegen oftmals im Elternhaus, in den medial transportierten Idealvorstellungen von perfekten Körpern sowie im steigenden Perfektions- und Leistungsdruck".

Einmal pro Woche werden Essstörungspatienten von Ernährungsberatern zu Hause besucht, um die Alltagsgestaltung zu üben: "Am Ende sollten die Patienten so weit sein, um gemeinsam mit uns einen Restaurantbesuch zu machen", so Ernährungsberaterin Sigrid Spiehs. Die Nachsorge ist seit zwei Jahren an die Essstörungsambulanz des Klinikums Klagenfurt angeschlossen und soll Betroffene im gewohnten Umfeld behandeln. Die von einem multidisziplinären Team aus Fachärzten, Diplomkrankenschwestern und -pflegern sowie Ernährungstherapeuten angebotenen Maßnahmen reichen von der Ernährungs- bis hin zur psychosozialen Krisenberatung. Das Projekt steht unter fachlicher Leitung von Oberärztin Ursula Klocker-Kaiser und wird vom Land Kärnten mit 60.000 Euro pro Jahr unterstützt.


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