Geburtstagsmarathon von Lauflegende Alexander Simon am vodné dielo in Žilina am 17. November 2023

Ich schaue öfters beim Webportal 42195.sk nach, welche Laufveranstaltungen in der Slowakei angekündigt werden bzw. in der jüngsten Vergangenheit stattgefunden haben. Für den 17. November ist in Žilina  (Sillein) die mittlerweile 349. Ausgabe eines weiteren, mit dem Namen „Hamburg“ versehenen Marathonlaufes angesetzt. Laufveteran Alexander Simon, auch zahlreichen Kollegen in Österreich und im benachbarten Ausland bekannt, ist der lokale Veranstalter.

Bei mir häufen sich in jüngster Zeit die Pannen

Zilinsky Hamburg 50 1701370247

Bereits vor einem halben Jahr habe ich mich für den Kobe-Marathon am 19. Nov. (mit großzügigem Zeitlimit von 7 Stunden)  angemeldet. Wegen der sehr  weiten Anreise wollte ich einen zusätzlichen Lauf über die 42.195 m sozusagen „mitnehmen“. Der Kuwait Marathon 6 Tage später hat sich dafür angeboten. Vielreisenden braucht man nicht zu erklären, dass dafür eine entsprechende Vorbereitungszeit zur Organisation von Flügen, ggf. Visa und Unterkünften nötig ist.

Als ich mich vor ca. 10 Tagen für Kuwait über den Bezahldienst Suffix registrieren will, funktioniert dieser scheinbar nicht. Trotz korrekter Eingabe des per SMS und E-mail erhaltenen Bestätigungscodes erfolgt eine dreimalige Falschmeldung, worauf meine Visa-Kreditkarte automatisch gesperrt wird. Man kann es eigentlich gar nicht glauben, aber die österr. Verbindungsstelle zu Visa, Card complete mit Sitz in der Lassallestraße im 2. Wiener Bezirk, antwortet neuerdings weder auf E-Mails (diese kommen nach dem Tastendruck gleich wieder zurück) noch auf Anrufen. Stattdessen findet man sich in eine Telefonschleife wieder, die Nerv tötend einen in Untermenüs führt, wo man nie eine Ansprechperson vorfindet, die einem weiterhelfen kann. Schlimm ist, dass auch die frühere 24-Stunden-Hotline resp. die Notrufnummer bei Diebstählen oder Kartenverlust nicht mehr besetzt ist.

Suffix akzeptiert zwar andere Bezahlmethoden, nicht aber PayPal oder Maestro in der einfachen Bankomatnutzung. Als ich zu Wochenbeginn gleich in der Früh vor dem Eingang von Card complete stehe, schreckt das Schild „Kein Parteienverkehr“ mich nicht ab, in den 2.Stock zu „stürmen“ (im Aufzug) und im relativ leeren Bürotrakt  einer mürrisch dreinschauenden Dame, die sich unwillig vom PC abwendet, meinen Fall zu schildern. „Wir haben im Moment sehr viele Anfragen und zu wenig Personal“, sagt sie. Nach Vorlage meines Personalausweises bzw. der Identitätsprüfung würde sie schauen, ob sie die Sperre wieder aufheben könne. „Mit Suffix und dem Click-to-Pay-System gebe es immer wieder Komplikationen.“ Warum Visa Austria die Hotline abgestellt hat, jedenfalls in diesen Tagen, will sie nicht weiter kommentieren.

Anything that can go wrong will go wrong“ (Edward A. Murphy)

Als ich nach dem Besuch in den Büroräumen von Visa Austria zur U1 spaziere, kündigt ein Klicken im Smartphone eine eingegangene Message an. Suffix schreibt folgendes:  Hello, Thanks for your message! In solidarity with our brothers and sisters in Palestine, and with heartfelt empathy for the challenges faced in Gaza, the organizing committee of the Marathon have rescheduled the event from 25/11/2023 to 20/1/2024. We look forward to seeing you on the new date! Wishing you all the best, Suffix Team.“ Die Verkettung von „Pech, Pannen und Pleiten“ hat sich bei mir fortgesetzt..

Mir wird klar, dass entweder Suffix selbst oder die kuwaitischen Veranstalter den Auftrag erteilt haben, den Bezahldienst zu deaktivieren, sodass keine Anmeldungen mehr abgewickelt werden können. Nach drei Versuchen wird Suffix vom Visa-Kontrollsystem  als illegale Bedrohung gewertet und eine „Fraud“ (Betrugs)-Meldung an den Karteninhaber geschickt. Das berühmte Murphy-Gesetz schlägt bei mir nun voll durch: Wie bereits bei der Absage des Nairobi Marathons am 21. Mai stehe ich vor der Wahl nach Japan zu fliegen und die gebuchten Flüge nach Kuwait zu stornieren (Entfall jeglicher Rückvergütung) oder die gesamte Reise zu canceln. Eine Verkürzung um eine Woche hätte mich eine Zusatzzahlung von 395 Euro von Dubai nach Wien auf das bestehende Ticket gekostet, aber eine Einsparung der gesamten Hotelkosten in Kuwait mit sich gebracht. Ich will eine Nacht darüber schlafen, am nächsten Morgen wache ich mit einer starken Verkühlung auf, die ich mir wohl bei der täglichen Radrunde auf der windigen Donauinsel zugezogen habe. Erst im September knapp vor der Abreise nach Zentralasien zur von Ziyad Rahim (Z-Adventures) organisierten Marathonserie in 4 Ländern zeigte der Teststreifen erneut eine Infektion an.

Der Elan ist weg, auch meine Freude, als Kranker 13 Stunden über Nacht nach Osaka zu fliegen und dort meinen avisierten 85. Länderpunkt zu ergattern. Noch blöder verläuft dann mein Vorhaben, mich für den Panama City Marathon am 26. Nov. anzumelden. Just als mir Visa die Freigabe nach 4 Sperrtagen wieder erteilt hat, zeigt sich das gleiche Übel: Der Bezahldienst dieses Marathons in Zentralamerika scheint offen zu sein, aber die Anmeldung funktioniert nicht mehr. Meine Spanischkenntnisse sind so gut (nur beim Lesen), dass ich auf facebook erfahre, dass man die Anzahl der vorgesehenen Startplätze erreicht habe. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, sagt der Volksmund. Das trifft bei mir leider zu 100% zu.

Als Trost: Auf nach Žilina, damit ich irgendwo „mitlaufen“ kann

Ich sitze am 16. Nov. vor dem PC, es ist 11 Uhr vormittags. Nochmals schaue ich bei 42195.sk rein, ob’s was Neues gibt. Außerdem ist heute ja Fußballabend. Österreich spielt auswärts gegen Estland. Im Glauben, der Marathon würde wie sonst immer an einem Samstag stattfinden, dämmert es jäh. Der 17. November ist ein Freitag, ich muss eine Unterkunft finden und dann schleunigst aufbrechen, um heute noch vor der Dunkelheit in die ca. 270 km von Wien entfernte Industriestadt in der Nordwest-Slowakei mit rund 80.000 Einwohnern zu kommen. Dort war ich schon öfters, entweder vorbei fahrend am Wege zum Rajec Marathon wie heuer im August oder zu den sogenannten Weihnachtsmarathons (Vianočný beh) am vodné dielo (Wasserwerk), an denen auch „Marathonsammler“-Kollegen wie Werner Kroer oder Josef Stöger  teilgenommen haben. Das Zeitlimit war und ist mit 5 Stunden beschränkt. Im 2013 finishte ich hier mit 4:36:20 h, 2014 mit 4:54:44 und das letzte Mal im Jahre 2017 mit 5:11:15 (man hatte Nachsicht und nahm mich in die Wertung).

Das Wasserbauwerk Žilina mit zwei, Dutzende Tonnen schweren Turbinen wurde zum Jahreswechsel 1997/98 in Betrieb genommen mit dem Ziel, das Energiepotenzial des Flusses Waag zu nutzen. Es ist zu jeder Jahreszeit einer der beliebtesten und gefragtesten Orte und der sieben Kilometer lange Stausee somit  ein idealer Ort für Sport und Erholung. Hier finden neben reinen Laufveranstaltungen auch Triathlons statt. Während bei den Weihnachtsmarathons rund um den Stausee gelaufen wird, haben Alexander Simon und seine Kollegen inzwischen eine eigene Wendestrecke genau vermessen und markiert, wie man auf der Karte sieht.

 

Zilinsky Hamburg 45 1701370247

Erst gegen 12:30 Uhr fahre ich am 16. Nov. auf die A4 auf, bis Bratislava sind es ca. 70 km. An der Mautstelle kaufe ich um 12 Euro eine 10-Tagesvignette, eine für einen kürzeren Aufenthalt wird nicht angeboten.  Ich wundere mich dann bei der Fahrt durch die slowakische Hauptstadt über den starken Verkehr nach Osten. Schon im Sommer benutzte ich nach Rajec die neue Umfahrung, doch diesmal muss ich ja in die Stadt. Wie schon so oft erlebt, erkennt das Navi die neuen GPS-Koordinaten nicht und führt mich auf das neue Autobahnteilstück, auf dem es auf einer Strecke von 15 km keine Ausfahrtmöglichkeit gibt. Ich stehe im Stau und muss im Kreisverkehr zurückfahren. Doch in Žilina ist der Stau so gewaltig, vor allem nach Kosice weiterfahrene LKS blockieren alle Straßen, dass ich für 5 km zu meiner gebuchten Pension in der Hlboka cesta 1 ½ Stunden brau che. Mittlerweile ist es dunkel geworden, Regen hat eingesetzt, es ist kalt und windig. Keine guten Bedingungen für den morgigen Marathon.

Ich schreibe über WhatsApp an Alexander Simon, dass ich in Zilina bin und morgen gerne mitlaufen würde. Schon toll, wenn man zu einem Marathon fährt und sich dort noch vor dem Start anmelden kann. Hier vielleicht ein Nachtrag, warum bei diesen zwangslosen Privatmarathons ohne Zeitlimit das Wort „Hamburg“ nach dem Veranstaltungsort angehängt wird. Dem Gerücht nach soll ein Slowake einst  in Hamburg beobachtet haben, dass die Norddeutschen so gerne und so viel laufen und „Läufer für Läufer Marathons veranstalten, kein Startgeld einheben und großzügige Öffnungszeiten (zumindest 7 Stunden) haben. Diese Idee wurde kopiert, auch von Otto Seitl, Gründer des gleichnamigen Laufclubs in Ostrava, Tschechien aufgegriffen. Aber nur in der Slowakei regional und zahlenmäßig stark ausgeweitet, man könnte sagen „ kultiviert.“ Wie in Deutschland (dort finden inzwischen an Dutzenden Orten regelmäßig solche Eigenmarathons statt, an den zumindest 5 Personen teilnehmen  und dann 3  finishen sollen: So wurde es mir vom Obmann des 100 Marathonclub Deutschland, Mario Sagasser, heuer im Oktober im Bus nach Taschkent bestätigt) haben in der Slowakei viele Sammler ihre Statistik über heimische Eigenmarathons beträchtlich erweitern können. So auch Alexander Simon, den ich heuer beim Krakau Marathon um eine knappe Minute „abgehängt“ habe (6:18:15 zu 6:19:04). Aber Alex ist immerhin 7 Jahre älter (Jg. 1947) und tut sich längst genauso schwer, unter 6 Stunden zu finishe wie ich. Daher erwarte ich morgen beim Rennen, dass wir nach dem Finish zeitlich nahe beieinander sein werden.

In der Pension Sentami (52 Euro inkl. Frühstück pro Nacht) findet eine Familienfeier statt. Es gibt keinen freien Tisch mehr, man bietet mir an, das bestellte Abendessen aufs Zimmer zu bringen. Weil  das Frühstück erst morgen um 8 Uhr angeboten wird und der Marathon zu selben Zeit beginnt, decke ich mich im nahen Coop, der heute  bis 19 Uhr offen hat, mit einigen Lebensmitteln ein. Ein Wasserkocher sowie ein Kühlschrank befinden sich im Zimmer. Die Kellnerin erklärt mir, dass am 17. November ein Feiertag sei, dieser Umstand erklärt wohl den heutigen Stau in der Innenstadt von Žilina. Martin Petreje bietet sich an, mich morgen um 7:20 Uhr vor dem Hotel abzuholen, als ich gerade das Match Slowakei gegen Island im TV verfolge – mit 4:2 gewinnen die Slowaken und sind fix für die EM qualifiziert (wie auch Österreich).

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Ein witterungsbedingt schwerer Marathon steht an

Martin kommt überpünktlich, es hat die ganze Nacht geregnet und wird heute den ganzen Tag nass und kalt bleiben. Ich habe eine wasserabweisende Jacke, ein langärmliges Shirt und eine Winter-Laufhose angezogen, Handschuhe und eine Haube dabei. In einem alten PVC-Kleiderbeutel von einem Wien Marathon auch einen Pullover sowie neben Getränken Zusatzkleidung eingepackt. Martin fährt voraus, ich folge ihm. Bis zum Startbereich sind es nur 3 km, wir parken bei einem Fitness-Center. Die ganze Anlage ist auf Sport ausgerichtet, trägt den Namen Extreme Park (https://www.extremepark.sk). Oben am Damm haben Alex und seine Lauffreunde, darunter auch 3 Frauen, schon alles aufgebaut. Allerdings ist der Stand bzw. Tisch mit diversen Getränken nicht überdacht, ich lege meinen Sack unter den aufgespannten Schirm, damit die Sachen hoffentlich trocken bleiben. Die Teilnehmer*innen sind trotz Regen, Kälte und Wind gut gelaunt. Man stößt mit Weinbrand auf Alex an, er begeht heute seinen 76. Geburtstag. Es soll sein Marathon werden. Seit 42 Jahren sammelt der im ungarischen Teil der Slowakei, in Komárno geborene, aber in Tschechien aufgewachsene Slowake ununterbrochen Marathons.  Wegen seiner Heirat ist Žilina zu seiner Heimatstadt geworden. Er stößt mit mir an, aber da ich keine Schnäpse mag und trinke, nippe ich nur dran und stelle das Stamperl wieder hin.

Zum E-Book Trainingspläne für Läufer und Läuferinnen

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Auf Slowakisch gibt Alex letzte Anweisungen, die ich aber nicht verstehe. Ich mache noch rasch einige Belegfotos und als ich noch beim Festschnüren meiner Laufschuhe bin, hat das Rennen mit ca. 20-25 Teilnehmern, die aber nicht alle über 42.195 km starten, schon begonnen.

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Ich liege gleich 100 m zurück, mit dem Wind im Rücken versuche ich an den Jubilar ranzukommen, der sich umdreht und seinerseits bemüht  ist, an die Vorhut anzuschließen. Alle 500 Meter ist durch einen gelben Querstreifen die zurückgelegte Distanz gut sichtbar markiert. Die 3.5 km Strecke ist nicht flach, sondern weist kleine Steigungen auf, der Asphalt allerdings brüchig und zum Wasser hin abfallend. Es ist so feucht und nebelig, dass die Linse meine Digicam (habe heute wieder die Canon G9X mit 2:0 Lichtstärke im Einsatz) beschlägt. Dadurch erhalten Fotos einen Grauschleier und sind nicht verwendbar. Auch besteht die Gefahr, dass die Elektronik infolge der Nässe kaputt wird, weil es sich ja um keine Unterwasserkamera handelt, mit der man auf bis zu 15 m tief (wie bei der Olympus G7) tauchen kann.

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Während ich noch vor 2 Wochen in  Nairobi die 10 km mit einer 8er-Zeit (1:22 h) geschafft habe, bin ich heute nicht imstande, schneller als 9:05 min/km voranzukommen. Hemmt mich die Kälte oder ist es der Umstand, dass ich praktisch von Anfang an alleine laufe? Alex ist wegen der vielen Kurven bald nicht mehr sichtbar, bei der 2 km-Marke kommen mir schon die beiden Führenden entgegen. An der Waldseite der Laufstrecke haben es sich einige Eigentümer von  Blockhäusern bequem gemacht. Sie heizen mit dem Naturstoff Holz, es qualmt aus den Kaminen. Man sieht ausgelegte, aber gut befestigte  Anglerruten. Immer wieder kommen Autos nach, die z.T. viel zu schnell fahren, so dass ich auf die linke Seite wechsle. In der Volksschule in den 1960er-Jahren haben wir Landkinder in Oberkärnten den Spruch „Gefahr sehen, links gehen“ eingebläut bekommen. Der Schlagstock war damals in vielen Belangen noch gebräuchlich, obwohl die Schulgesetze die Einhaltung von „Zucht und Ordnung“ ohne Gewaltanwendung vorsahen.

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Die beiden Nachzügler, Cyril Bohunický zuerst  und dann Alexander Simon haben den Wendepunkt bei 3.5 km deutlich früher als ich erreicht. Es sind insgesamt 12 Einzelrunden mit einem Wendepunkt zu laufen und dann ein kurzer Appendix (195m) anzuhängen, um die volle Marathondistanz zu bewältigen.

Zilinsky Hamburg 16 1701370068

Bei den Frauen sticht Zunana Adamčíková hervor, sie läuft geschätzt den Kilometer unter 5 Minuten. Die schnellen Männer Marián Pavuk und Miroslav Ščibran steuern eine Zeit (deutlich) unter 3:30 h an, auch Martin Petreje, der mich heute Morgen abgeholt hat, ist  in der Spitzengruppe zu finden.  Ich verliere leider an Boden, bis zur Halbdistanz nach 6 Einzelrunden a 3.5 km (21 km), die ich nach  3:10 Stunden erreiche, hat mir Alex ca. 3 km abgenommen. Er kommt mir immer auf halber Distanz einer Einzelrunde entgegen und wir tauschen uns aus. Sein Englisch ist bescheiden, aber man  versteht einander.

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Wenn man alleine bei diesen widrigen Verhältnissen unterwegs ist, schwindet die Motivation, für mich ist es mehr ein Trainingslauf in sehr langsamem Tempo, den ich aber abschließen will – einfach wegen der Wertung und einen Marathon in der Statistik mehr. Belegt wird die Laufzeit mittels GPS, die Runden werden bei der Labe kontrolliert. Doch der gesamte Marathon beruht auch auf der Ehre der Läufer*innen, die ihre Daten resp. die Finisherzeit am Ende bekanntgeben. Ich bin auf meiner 5. und vorletzten Doppelrunde, als ich Alex wieder treffe. Bis jetzt hat er mich nicht überholt, würde also bald, aus der Gegenrichtung kommend, seine 5. Runde abschließen. Er lächelt mir zu und sagt „Finish“. Vielleicht ist mir im Regen und bei schlechten Lichtverhältnissen entgangen, dass er mich tatsächlich einmal überholt hat, wie dies knapp nach der Wende auf meiner 5. Doppelrunde Cyril Bohunický bewerkstelligt und dann nur mehr 3.5 km vor sich hat. 

Zilinsky Hamburg 77 1701370069

Ich nehme im Zielbereich einen kräftigen Schluck Red Bull aus der eiskalten Dose – es fühlt sich an wie Eiswasser, das meiner eben überstandenen Erkältung (oder vielleicht auch Folgen einer bakteriellen Infektion, die man in Flugzeugen und Klimaanlagen bekommen kann) bestimmt nicht gut tut. Alex ist beim Zusammenpacken, bietet sich an, meinen Kleiderbeutel ins Riverside Restaurant und den Schirm mitzunehmen. Ein Kollege würde kommen, um den nun ziemlich leeren Stand zu bewachen und meine Zeit beim Einlaufen entgegenzunehmen.

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Meine Motivation ist aber auf den Tiefpunkt, muss ich doch als Einziger nochmals 7 km walken, an Laufen denke ich nicht mehr. 3.5 km zurück zur Wende bei Mojšova Lúčka und dann wieder zurück. Dafür werde ich eine Stunde benötigen und wenn alles gut geht, den Marathon vielleicht noch unter 6:30 schaffen.  

Zilinsky Hamburg 89 1701370069

Als ich mit 6.32:44 ins Ziel hatsche, kommen mir 2 Mitstreiter, Martin Petreje und Robert Tatrai schon entgegen. Sie sind beim Zusammenräumen, wollen den Stelltisch und die restlichen Getränke bzw. Becher abtransportieren. Treffpunkt sei dann im River Restaurant beim Extreme Park. Ich gehe zuerst zum Auto, wechsle die nasse (trotz waterproof-Kennzeichnung) Outdoor-Leichtjacke gegen meine dickere Allwetterjacke und mache mich auf den Weg in die warme Stube. Ein halbes Dutzend Starter sind noch da. Cyrill hat dem Jubilar eine Box mit 2 Weinflaschen überreicht. Hätte ich gewusst, dass Alexander Simon den heutigen Marathon mit seinem 76. Geburtstag verbindet, ja dann wäre mir schon etwas eingefallen, ihm ein kleines Geschenk mit zu bringen. Ob ich aber auf Einladung von Alex zum nächstfolgenden Žilinský Hamburg 350/4 am 2. Dez. 2023 kommen werde, lasse ich derzeit völlig offen. Mich zieht es in die Ferne, wo es wärmer ist, um vielleicht heuer noch einen Länderpunkt zu ergattern.

Zilinsky Hamburg 90 1701370070

Alle Ergebnisse finden sich unter 42.195.sk im Unterverzeichnis vysledky (Ergebnisse). Ich gratuliere Alexander Simon (DS Žilina) herzlich zu seinem 1088sten Marathon und seiner heute überdurchschnittlich guten Laufzeit von 5:24:37 Stunden.

Ergebnisse:

Meno  ročník                                štát     klub                                               čas             km,m

  1. Pavuk  Marián  75              SVK    pavúčiksport team                     3:12:45      42,195
  2. Ščibran Miroslav  77          SVK    OAZIS Žilina                                 3:28:05      42,195
  3. Petreje Martin 91               SVK   D. Naštice                                     3:28:06      42,195
  4. Adamčíková Zunana  81    SVK    Rosina                                          3:38:42      42,195
  5. Tatrai Robert 63                 SVK     UNLP Košice                               3:45:20      42,195
  6. Stranianek Radoslav  74    SVK     FRSR                                             5:11:50     42.195
  7. Simon Alexander  47          SVK    DS Žilina                                       5:24:37      42.195
  8. Bohunický Cyril  63             SVK    ADA REZERTS                              5:26:59      42,195
  9. Rieter Anton  54                  AUT                                                         6:32:44      42,195
  10. Blaško Ján 82                       SVK    Utekáči                                         3:29:49      28,360
  11. Gerecová Katarína 81         SVK   Utekáči                                          3:29:41     28,230
  12. Černák Martin  75               SVK   Utekáči                                          2:25:00      28,000
  13. Pieron Roman 74                 SVK   Utekáči                                         2:26:19      25,910
  14. Findra Stanislav 88              SVK    Žilina                                            1:31:29      21,100
  15. Švec Peter 87                       SVK    Žiliuna                                          1:30:55      21,100
  16. Dudiak Martin 76                SVK    EXTREM Oščadnica                    1:31::50     21,100
  17. Ondráš Peter 84                   SVK   Rosina                                          1:43:00       21,100
  18. Olejar Peter 79                     SVK   Nižné                                            1:47:25       21,100
  19. Harant Lukáš  90                  SVK   ŠKP Žilina                                     1:47:35       21.100
  20. Janáčik Emil 62                     SVK   Schaeffler Kysuce                       1:52:53       21,100
  21. Rosinčinová Pavla  77          SVK   Žilina                                             2:02:41      21,100
  22. Hrúz Tomáš 77                      SVK   Žilina                                            2:12:31       21,100
  23. Kincel Pavol  51                     SVK   Tatran Turany                            2:42:21       21,100
  24. Krčmárik Vladimír  54           SVK   NK Žilina                                     1:20:09       14,000
  25. Kubirita  Ján  70                     SVK    Žilina                                          1:05:47       10,000

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