Rolf Majcen startete beim „Mount Blue Sky Ascent”, einem Berglauf auf einen Viertausender in den USA.
Der niederösterreichische Bergläufer Rolf Majcen hat am 23. Juni 2024 in den USA am Berglauf "Mount Blue Sky Ascent" teilgenommen.
Der Mount Blue Sky, der von 1895 bis zum Herbst 2023 Mount Evans hieß, ist der höchste und bekannteste Berg in der Front Range, einem Gebirgszug der Rocky Mountains westlich von Denver, im Clear Creek County, Colorado, USA.
Der traditionsreiche Wettkampf, der erstmals im Jahr 1971 ausgetragen wurde, fand auf der höchstgelegenen Panoramastraße von Nordamerika statt. Gestartet wurde beim Echo Lake, einem herrlichen Gebirgssee auf einer Seehöhe von 3231 m. Von dort zog sich die asphaltierte Strecke über 14,5 Meilen (23,3 Kilometer) auf einer großartig in die Landschaft gebauten Panoramastraße bis auf eine Höhe von 4307 m, nur 41 Meter unter dem Gipfel des Mount Blue Sky (4348m).
„Die Höhenlage ist die ultimative Herausforderung. Ich wohne 40 km südlich von Wien in Teesdorf einer Seehöhe von 235 m und habe zur Vorbereitung eine Woche zuhause in einem Höhenzelt geschlafen. Die Sauerstoffzufuhr entsprach zuerst einer Höhe von 2500 m, ich habe diese dann kontinuierlich reduziert, um schließlich eine Höhe von 3450 m zu simulieren. Während der 5 Tage vor dem Wettkampf habe ich viele Stunden über 4000 Meter am Mount Blue Sky verbracht, um mich bestmöglich zu akklimatisieren“, so Majcen.
„Außerdem ist das Wetter um diesen Berg extrem unberechenbar! Heuer hat es am Mount Blue Sky in jedem Monat geschneit und nur weil es im 70 Kilometer entfernten Denver am Tag vor dem Wettkampf 35 Grad hat, heißt das noch lange nicht, dass es in über 4000 Meter Höhe angenehm ist. 2012 wurde das Rennen bei Sonnenschein gestartet und endete im Schneeschauer! Es gab Austragungen, bei denen bereits ab der Baumgrenze nach 3,5 Meilen konstanter Wind mit 80 km/h blies. Im Zielbereich hat man häufiger Schnee, Hagel und Blitze als Sonnenschein gesehen! 2004 wurden Läufer während des Rennens vom Berg geholt, als ein heftiger Schneesturm aufzog, und vor zehn Jahren lag die Temperatur an der Ziellinie bei minus 20 Grad, bei Windgeschwindigkeiten von 50 bis 80 km/h und einer Sichtweite von 15 Metern, obwohl das Wetter beim Echo Lake in beiden Fällen großartig war!
Ich freue mich sehr, dass ich es mir gelungen ist, mit der Laufzeit von 2.39,06 Stunden unter der magischen Grenze von 2,40 Stunden geblieben zu sein und dafür den traditionellen Sonderpreis, der seit 1971 vergeben wird, erhalten habe. Es handelt sich dabei um einen Stein vom Mount Blue Sky mit einem Emblem der Veranstaltung, den nur die wenigen Läufer erhalten, die dieses strenge Zeitlimit (11 Min. pro Meile) schaffen. Wir hatten heuer trotz Sturmböen und dichtem Nebel an den Tagen vor der Veranstaltung ausgerechnet am Wettkampftag tolles Wetter und herrliche Sicht über die teils schneebedeckten Rocky Mountains. Das Abenteuer war ob der unberechenbaren Wetterlage um den Mount Blue Sky sehr aufregend und ist letztendlich für mich mit Platz 5 in der AK 55 – 59 und dem Erhalt des Sonderpreises perfekt ausgegangen“ berichtet Rolf Majcen von diesem weltweit einzigartigen Berglauf.
Fotos: © Rolf Majcen
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