In den vergangenen Tagen kam es in Tirol zu mehreren Lawinenabgängen. Nun nahm ein Lawinenunfall ein schreckliches Ende.
Bei einem Lawinenunglück in Tirol wurde eine Frau von einer Lawine verschüttet. Sie konnte nur noch tot geborgen werden. Es war der vierte tödliche Lawinenunfall in diesem Winter in Österreich.
Lawinenabgang im steilen Gelände
Die 28-jährige Skitourengeherin aus Deutschland wollte vom Kühtai auf den 2.820 Meter hohen Gaiskogel in der Nähe des Skigebiets Kühtai aufsteigen. Die Frau wurde auf einem steilen Gelände im Kraspestal von einer Lawine erfasst und begraben.
Die Lawine wurde ausgelöst, nachdem sie den Gipfel erreichten. Dort verlor sie einen Ski, der in eine steile Rinne fiel (Südostflanke). Zuerst fuhr ein Skitourengeher der Dreiergruppe die Rinne bergab. Dieser wollte anschließend anfellen und mit dem gefundenen Ski wieder aufsteigen. Doch dann fuhr unerwartet auch die zweite Person der Gruppe mit den Skiern bergab. Anschließend versuchte die 28-Jährige zu Fuß abzusteigen. Als sie sich unterhalb der Gipfelwechte befand, löste sich eine Lawine. Diese riss die Deutsche den felsigen Hang in die Tiefe, wo sie anschließend von der Lawine begraben wurde.
Nebeldecke erschwerte Suchaktion
Die anschließende Suche nach der Verschütteten war aufgrund der dichten Wolkendecke und der unsicheren Schneeverhältnisse herausfordernd.
Mit Hundeführern, einem Hubschrauber und zahlreichen Bergrettern konnte die Frau schlussendlich unter den Schneemassen gefunden werden. Zu diesem Zeitpunkt war sie allerdings bereits tot.
Tour bei Lawinenstufe 2
Die Frau war bei Lawinenstufe 2 (von 5) unterwegs. Sie verstarb bereits beim Absturz über das felsiges Gelände, wo sie tödliche Verletzungen erlitt.
Es war in diesem Winter der vierte Todesfall durch eine Lawine. Im November starb ein Pole am 3.353 Meter hohen Glockturm in den Ötztaler Alpen, im Dezember verunglückte ein Pitztaler am Rappenkopf und im Jänner wurde ein deutscher Eiskletterer im Außerfern an der deutschen Grenze von einer Lawine mitgerissen. Nachlese: Eiskletterer aus München verunglückt
Kaum Todesfälle bei Frauen
Todesfälle von Frauen bei Lawinen sind übrigens äußerst selten. Von den 15 Lawinentoten im vergangenen Winter waren 14 davon Männer und nur eine Frau. In diesem Winter war es das erste weibliche Lawinenopfer.
Viele weitere Lawineneinsätze
In den vergangenen Tagen gab es zahlreiche weitere Lawineneinsätze, die allerdings alle glimpflich ausgingen. U.a. wurden auch bei der 2.954 Meter hohen Kraspesspitz, nur wenige Meter vom tödlichen Unglücksort der deutschen Skitourengeherin entfernt, drei Personen von einer Lawine verschüttet. Die konnten sich allerdings allesamt befreien.
Am Freitag wurde bei einem Lawinenunglück in Tirol ein Skitourengeher schwer verletzt.
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