Schrott Beate 2011 OELV KatzenbeisserSie konnte es selbst kaum glauben: Als erste ÖLV-Athletin seit London 1948 schaffte Beate Schrott den Einzug in ein Sprint-Olympiafinale. Ein Olympiatraum wurde wahr. Platz 8 - was für eine Überraschung!

Die Ergebnisse der letzten Monate überschlugen sich förmlich bei Österreichs Leichtathletin des Jahres. Finale bei der Hallen-WM, Platz 4 bei der EM in Helsinki, zahlreiche Top-Zeiten unter 13 Sekunden und ein neuer österreichischer Rekord von 12,82 Sekunden in Luzern. Aber was sie gestern Abend geleistet hat, stellt alles bisherige in den Schatten.

Mit zweitbester Zeit ihres Lebens in den Endlauf
Im ersten Semifinal-Lauf, in das sie zwar als Vorlaufsiegerin, aber dennoch von den Bestzeiten her gesehen als krasse Außenseiterin ging, wuchs die St. Pöltnerin geradezu über sich hinaus. Trotz sehr guter Reaktion beim Start lag sie über den ersten Hürden nicht in Top-Position. Sie kam aber immer besser in Fahrt und kämpfte hinter der Olympiasiegerin von Peking Dawn Harper (USA) um den zweiten Fix-Aufstiegsplatz in den Endlauf. Mit einem starken Finish ließ sie schlußendlich in 12,83 Sekunden (Wind +0,9) die zeitgleiche Jamaikanerin Shermaine Williams und die Vize-Europameisterin Alina Talay (BLR, 12,84 sek) hinter sich. Eine große Sensation für Beate Schrott und die heimische Leichtathletik wurde Realität.

Erst ein Mal in der Olympiageschichte war Österreich zuvor in einem Sprint-Einzelfinale bei Olympischen Spielen vertreten gewesen. 1948 hatte ebenfalls in London Maria Oberbreyer über die damals gelaufenen 80m Hürden den fünften Platz geholt. Zweimal schafften zudem ÖLV 4x100m-Staffeln (Frauen London 1948, Männer Barcelona 1992) die Teilnahme an einem Olympiafinale, aber kein Einzelsprinter und keine anderen Sprinterinnen haben es je in einen olympischen Endlauf geschafft.

"Habe aus Fehler gelernt"
Gerührt und erfreut sprach Beate Schrott in der Mixed-Zone unmittelbar nach dem Rennen mit Rene van Zee: "Das ist unfassbar, damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe nur gedacht: 'Du musst alles geben, was du hast.' Ich habe nur nach vorne geschaut. Mein Zieleinlauf war sehr gut, und das war sehr wichtig. Ich habe aus Helsinki gelernt, wo ich mich im EM-Finale zu früh nach vorne geworfen habe. Diesmal habe ich das etwas später gemacht. Das war mein Glück, die Zeit ist unglaublich. Ich war nicht zu nervös wie gestern, war beim Aufwärmen auch locker. Ich habe jetzt mehr als mein Ziel erreicht. Bis zum Finale werde ich mich etwas ausruhen und nicht zu viel bewegen. Das Wetter war für mich ein Vorteil, da ich in der letzten Zeit viele Rennen unter solchen Bedingungen gelaufen bin."

Sally Pearson mit Gold - Beate Schrott auf Platz 8
Das Finale gestaltete sich etwas schwieriger, da es etwas stärker als im Semifinale regnete und Gegenwind aufkam. Außerdem mussten die Läuferinnen einige Zeit auf ihren Start warten, da eine Siegerehrung den Ablauf verzögerte. Beate Schrott schlug sich auch dort beachtlich, konnte ihre tolle Semifinalzeit aber nicht mehr wiederholen und kam nach 13,07 Sekunden (-0,3 m/s) ins Ziel. Vorne weg sprintete die Australierin Sally Pearson in 12,35 Sekunden zu Gold und markierte einen neuen Olympischen Rekord. Die US-Amerikanerinnen Dawn Harper (12,37), Kellie Wells (12,48) mit persönlichen Bestzeiten und Lolo Jones (12,58) mit Saisonbestleistung folgten auf den Rängen 2 bis 4.

"Wir haben gezeigt, dass es in Österreich sehr wohl möglich ist, sich als Leichtathlet zu entwickeln"
Nach dem Finallauf dankte Beate Schrott ihrem Trainer und zollte auch Ivona Dadic Respekt: "Es war nicht mein Rennen. Ich habe mich den ganzen Tag auf das Semifinale konzentriert. Dann habe ich das Finale geschafft. Damit kamen die Gedanken und auch Freudentränen. Es war für mich eine Ehre, im im Olympiafinale zu laufen. Dafür haben ich und mein Trainer Philipp Unfried hart gearbeitet. Er sucht immer nach Möglichkeiten, wie wir uns weiter entwickeln können, zum Beispiel durch internationale Kontakte wie mit Rana Reider aus den USA. Schade, dass ich mich nicht besser auf das Finale fokussieren konnte. Ich bin natürlich sehr zufrieden mit meiner Leistung."

"Ich habe viel Respekt vor Ivona Dadic, die mit 18 Jahren sich so durchsetzen konnte. Ich konnte das in diesem Alter nicht. Wir haben gezeigt, dass es in Österreich sehr wohl möglich ist, sich als Leichtathlet zu entwickeln, auch wenn wir in einem kleinen Land leben. Man muss nur den Willen haben und hart arbeiten. Das will ich der Leichtathletik-Jugend mitgeben", sandte Beate Schrott zum Schluss auch eine Botschaft an die heimischen Nachwuchsathlet/innen.


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