Einmal im Jahr ist Kraichgau das große Triathlon-Mekka in Deutschland!
So euch heute, am 2. Juni 2019: Da war zum 5. Mal war der Mitteldistanz-Bewerb Teil der IRONMAN-Serie.
Anspruchsvoller Kurs
Der IRONMAN 70.3 Kraichgau zählt zu den anspruchsvollsten Mitteldistanz-Bewerben in Europa. Denn nach dem 1,9 Kilometer langen Schwimmwettbewerb im Hardtsee, folgte eine 90 Kilometer lange Radfahrt auf einer profilierten Strecke mit mehr als 1.000 Höhenmetern. Danach mussten aber noch genug Reserven vorhanden sein, um den Halbmarathon über die 21,1 Kilometer so schnell wie möglich zu laufen.
Deutsche Siegesserie
Nur den besten Triathleten gelingt es, diese Herausforderung in unter vier Stunden zu meistern. Unter den 2.000 Startern in Bad Schönborn waren selbstverständlich auch etliche Stars vertreten. Immerhin sollte bei den Herren die deutsche Siegesserie auch heuer seine Fortsetzung finden. Denn seit 2009, als der Triathlon noch Teil der Challenge-Serie war, gewannen über die Mitteldistanz nur Triathleten aus Deutschland. Sebastian Kienle ist mit vier Siegen der erfolgreichste Athlet, im Vorjahr jubelte aber erstmals Jan Frodeno über den Tagessieg. Bei den Damen ist Deutschland immerhin seit 2016 ungeschlagen, zuletzt war Laura Philipp zwei Mal nicht zu biegen.
Die Favoriten
Jan Fradeno war auch 2019 einer der Top-Favoriten. Mit Selbstvertrauen trat auch sein Landsmann Franz Löschke an, der erst vor einer Woche den Ironman 70.3 in St. Pölten gewann. Ebenfalls am Start war Markus Rolli, der Sieger des Ironman 70.3 in Davao (Philippinen). Bei den Damen zählten Anna-Lena Pohl, die Belgierin Andrea Tondeur und die Dänin Helle Frederiksen zu den heißesten Kandidatinnen auf den Sieg.
Neunfachsieg
Top-Favorit und Titelverteidiger Jan Frodeno war auch 2019 eine Klasse für sich. Nach 3:53:06 Stunden hatte er über zwölf Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Patrick Dirksmeier. In den Top 9 platzierten sich nur Athleten aus Deutschland. Bei den Damen war hingegen die Siegesserie von Deutschland beendet. Denn da war Annika Timm auf Platz 6 die beste Deutsche. Ebenfalls überlegen sicherte sich die Dänin Helle Frederiksen vor der Belgierin Andrea Tondeur den Sieg.
Wieder mit 5150 Kraichgau
Am Nachmittag wurde übrigens mit dem 5150 Kraichgau noch ein weiterer Wettbewerb ausgetragen: Dieser Wettkampf war mit 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen etwas kürzer.
Rennbericht: Frodeno souverän
Trotz angekündigter Ansage von Franz Löschke, dass er es überragend fände „einen Sprint gegen Jan Frodeno im Zieleinlauf liefern könnte", musste dieser leider das Rennen wegen einer defekten Schaltung seines Bikes abbrechen - nachdem er die ersten 30 Km der Strecke noch bewältigen konnte.
Jan Frodeno dominierte das Rennen und lief strahlend in der Finishline ein, umjubelt von der Zuschauer-Menge. Er war trotz der Hitze über 30 Grad mit Selfies und Autogrammen für die kommende Generation zu Gange, während er auf die 2. und 3. Platzierten wartete, um ihnen gebührend zu ihrem Finish zu gratulieren. Patrick Dirksmeier erreichter als zweiter der Pro Athleten das Ziel, dicht gefolgt von Lukasz Wojt, der in der Laufstrecke seine 2. Position nicht mehr verteidigen konnte und somit als 3. Platzierter das Rennen beendete. Die Sieger waren bei der Flower Zeremonie von der Anstrengung gezeichnet, aber mit Siegerlächeln wurden sie dann von den Zuschauern bejubelt – die Menge feierte gebührend ihre Helden.
Dänin ebenfalls souverän
Bei den Frauen war Helle Frederiksen mit ihrer überzeugenden Leistung rundum zufrieden – sie steigerte sich auf der Radstrecke von Platz 2 auf Platz 1 und ließ ihre Mitstreiterinnen weit hinter sich. So meinte sie bereits bei der Pressekonferenz: „Letztlich musst du dich auf dich fokussieren. Nur so kannst du dein Bestes geben. Das werde ich definitiv beim Rennen am Sonntag tun. Wenn das alle machen, wird es ein wirklich spannendes Rennen" – da hatte sie nicht zu viel versprochen.
Anna-Lena Pohl startete als Schwimm-Favoritin ins Rennen, und fiel während des Rennes auf der Radstrecke auf den 2. und sogar 3. Platz ab bis sie schließlich nicht mehr bei den Führenden nicht mehr mithalten konnte. Somit kam auf das Podest mit Platz 2 Alexandra Tondeur, welche bereits an der Pressekonferenz meinte: „Für mich ist das große Ziel Hawaii. Dafür muss ich mich dieses Jahr im September qualifizieren und brauche dafür vorher ein paar Rennen, die mich optimal darauf vorbereiten, sowie das hier im Kraichgau." - diesem Traum ist sie nun näher gerückt.
Als 3. Platzierte kam Katrien Verstuyft (BER) auf das Podium, welche in Bestform auf Platz 4 liegend sich konstant steigern konnte und sich nun auch in Deutschland einen Namen in der Triathlon-Szene verschaffen konnte. Die Flower Zeremonie zeigte strahlende Siegerinnen.
Auf das Rennen angesprochen, zeigte sich Renndirektor Simon Jung rundum glücklich: "Dieses Wochenende zeigte wieder einmal, was der Triathlon-Sport für die Bevölkerung hierzulande bedeutet. Wir können uns als Organisationsteam nur vor den Leistungen der Athleten verneigen. Unser besonderer Dank gilt den tausenden freiwilligen Helfern, den Partnern und der Region, die diese Rennwoche erst ermöglichen."
Ergebnisse IRONMAN 70.3 Kraichgau 2019 - Herren
- Frodeno, Jan (GER) 03:53:06
- Dirksmeier, Patrick (GER) +12:50 04:05:56
- Wojt, Lukasz (GER) +13:18 04:06:24
- Sowieja, Dominik (GER) +16:39 04:09:45
- Hentschel, Felix (GER) +17:40 04:10:46
- Rolli, Markus (GER) +18:04 04:11:10
- Duelsen, Marc (GER) +21:17 04:14:23
Ergebnisse IRONMAN 70.3 Kraichgau 2019 - Damen
- Frederiksen, Helle (DEN) 04:31:26
- Tondeur, Alexandra (BEL) +03:57 04:35:23
- Verstuyft, Katrien (BEL) +06:37 04:38:03
- Cummings, Chantal (GBR) +11:43 04:43:09
- Steurs, Karen (BEL) +17:06 04:48:32
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