Foto (C) Stefanie Bernecker Pfinztal  / pixelio.de
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So glücklich sind wir Österreicher!

84 Prozent der ÖsterreicherInnen bezeichnen sich als mit ihrem gegenwärtigen Leben zufrieden, nur 5 Prozent melden Unzufriedenheit.

Ähnlich sind auch die Werte für die Lebensaspekte Beziehung, Wohnsituation oder Freizeit. Beruflich und finanziell allerdings ist noch Luft nach oben. Zufriedenheit und Unzufriedenheit korrelieren mit Alter, Berufstätigkeit, Beziehungssituation genauso wie mit Sympathien für politische Parteien.

Die letzte Ausgabe der seit 1987 alljährliche n große n GfK Lifestyle - Studie stellt Österreich ein ziemlich gutes Zeugnis in Sachen Lebensqualität aus: 84 Prozent sind mit ihrem gegenwärtigen Leben zufrieden, nur 5 Prozent unzufrieden. Besonders zufrieden sind die ÖsterreicherInnen mit ihrer Wohnsituation (86 Prozent). Auch mit ihren familiären und sonstigen Beziehungen (80 Prozent) und mit ihren Möglichkeiten der Freizeitgestaltung (77 Prozent) fühlen sich die meisten im Lot. Die „guten Noten“ schwächeln im Vergleich dazu, wenn es um die berufliche Situation und die finanziellen Mittel geht, die jeweils nur noch Sechs von Zehn zufrieden stimmen, während die Unzufriedenen schon in den 2-stelligen Prozentbereich steigen.

Zufriedenheit ist auch eine Alterserscheinung

Am zufriedensten sind die Ältesten – 88 Prozent der 60 - 69 Jährigen und dann sogar schon 91 Prozent der ab 70 Jährigen sind mit ihrem gegenwärtigen Leben zufrieden. Unter den 20 - 50 Jährigen sind es nur Acht von Zehn. Wer noch nicht durch Reife zufrieden geworden ist, dem hilft die Zweierbeziehung: Der Familienstand, der der Zufriedenheit quer durch die Lebensbereich am förderlichsten ist, ist die Ehe. Was die Zufriedenheit gerade mit der Beziehungssituation angeht, sind Lebensgemeinschaften allerdings ziemlich gleichauf. Zwei ist auch die magische Zahl der Haushaltsgröße, denn Menschen in Zwei - Personenhaushalte bzw. Partner, die ohne Kind zusammenleben, berichten ebenfalls für die meisten Lebensbereiche die höchste Zufriedenheit.

Arbeit macht froh

Mit ihrer beruflichen Situation sind in Relation zu den hohen Zufriedenheitsraten in den anderen Bereichen viel weniger, nämlich nur mehr 69 Prozent der Berufstätigen (und 45 Prozent der nicht Berufstätigen) zufrieden. Die unter den Berufstätigen zufriedensten Gruppen sind Selbständige, Freiberufler und Führungskräfte. „ Die Gestaltungsspielräume, den diese Berufsgruppen haben, sind natürlich reizvoll und steigern die Zufriedenheit mit der beruflichen Situation – auch wenn sich nicht jeder gleichzeitig die Verantwortung und den Ergebnisdruck dieser Berufsgruppen wünschen würde, um zufriedener zu werden. Das ist nämlich die andere Seite der Medaille“, meint Angelika Kofler, Leiterin der GfK Austria Sozial - und Organisationsforschung.

Noch sehr viel weniger, nämlich nur noch 45 Prozent der nicht Berufstätigen (dazu zählen neben Schülern und Vollzeit Studierenden, Hausfrauen, Pensionisten und Arbeitslose) sind mit ihrem beruflichen Status zufrieden. Auffällig seltener zufrieden mit ihrer Situation in Sachen Beruf sind die nicht berufstätigen Männer (34 Prozent) im Vergleich zu den Frauen, die nicht im Berufsleben stehen (42 Prozent). „Es scheint, dass sich nach wie vor Männer in stärkerem Maß über die Erwerbstätigkeit definieren“, meint Kofler. „Dafür fallen die Frauen in fortgeschritteneren Jahren durch – wie’s scheint – größere Lust an der Aktivität auf : Frauen sind mit dem Berufsstatus Pensionist deutlich unzufriedener als pensionierte Männer.“

Grafik (C) GfK Sozial- und Organisationsforschung / Lifestyle 2015

Geld macht schon auch zufrieden – aber nicht in jeder Hinsicht

Was ihr e finanzielle Lage angeht, sind bei aller Zufriedenheit in den privaten Bereichen nur noch 60 Prozent der ÖsterreicherInnen zufrieden und 18 Prozent sogar explizit unzufrieden. Macht Geld glücklich? „ Es zeigt sich sehr wohl, dass jene, die ein höheres Haushaltseinkommen oder mehr Geld zu ihrer freien Verfügung haben, alles in allem zufriedener sind. Aber die beliebte ‚ausgleichende Gerechtigkeit‘ zeigt sich in den Daten genauso, denn ein höheres Haushaltseinkommen korreliert keineswegs mit Zufriedenheit in den familiären oder sonstigen Beziehungen “, relativiert Kofler. In dieser Hinsicht zeigen sich außerdem auch Unterschiede in den Generationen. Mit ihrer finanziellen Lage sind die ab 60 Jährigen am zufriedensten, die Altersgruppen zwischen 20 und 50 am wenigsten .

(Un-)Zufriedenheit und politische Sympathien

Haben Sympathien für politische Parteien etwas mit Zufriedenheit in verschiedenen Lebensbereichen zu tun? Jedenfalls korrelieren sie : Die insgesamt höchsten Zufriedenheitswerte korrelieren mit Sympa thien für die ÖVP. FPÖ - Anhänger sind gleichzeitig die rundum Unzufriedensten, das Unzufriedenen - Lager teilt sich allerdings teilweise auch auf andere Oppositionsparteien auf:

ÖVP - Anhänger sind insgesamt und in allen abgefragten Lebensbereichen (Wohnsituation, finanzielle Lage, berufliche Situation, Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und auch ihren familiären und Beziehungssituationen) am zufriedensten. Sympathisanten beider Regierungsparteien, SPÖ und ÖVP, korrelieren mit besonderer Zufriedenheit in der Wohn - und beruflichen Situation, sowie mit Zufriedenheit in den familiären und sonstigen Beziehungen.

FPÖ - Sympathisanten weisen die meisten Lebensbereiche auf , in denen sie unzufrieden sind. Allerdings neigt das Unzufriedenen - Lager teilweise auch zu den Grünen, nämlich wenn es um Wohnen, Beruf und das gegenwärtige Leben allgemein geht. Bei den mit ihrer Wohnsituation und ihren Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Unzufriedenen spielen auch die Neos mit.

Unzufriedene Wiener

Die Chancen stehen auch gut, dass jemand, der weniger zufrieden ist entweder Wiener oder arbeitslos ist. Wien macht seinem Ruf als Raunzer - Metropole alle Ehre. Das am wenigsten zufriedene Bundesland ist tatsächlich Wien – im stärksten Kontrast zu Vorarlberg. Ganz deutlich belasten auch Stress, schlechter Gesundheitszustand, Migrationshintergrund oder Arbeitslosigkeit die Lebenszufriedenheit in allen Bereichen. 

Grafik (C) GfK Sozial- und Organisationsforschung / Lifestyle 2015

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