Im vergangenen Jahr gab es auf den Bergen zwar deutlich mehr Unfälle, aber überraschenderweise weniger mit tödlichem Ausgang.
So das Ergebnis des Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (kurz: ÖKAS), welches die Zahlen zu den Alpinunfällen im Jahr 2023 in Österreich veröffentlichte.
Unfälle und Verletzte deutlich über dem 10-Jahres-Mittel
Im vergangenen Jahr wurden in Summe 9.583 Unfälle auf den Bergen aufgezeichnet. Ein Wert, der deutlich über dem 10-Jahresschnitt liegt. Auch die Anzahl der Verletzten war 2023 deutlich über dem 10-Jahresschnitt. Doch überraschenderweise trifft das nicht auf die Todesfälle zu. Denn mit 266 Todesfällen liegt dieser Wert sogar unter dem 10-Jahresschnitt von 282.
Mit 9.583 Unfällen wurde ein Wert erreicht, der gegenüber dem 10-Jahresmittel von 8.171 fast 20 % höher ist. Die meisten Unfälle gab es wenig überraschend in Tirol mit 4.484. Ebenfalls vierstellig sind Salzburg (1.353) und Vorarlberg (1.135). Schlusslichter sind Wien (3) und Burgenland (0).
Der Grund für die wenigen Toten
Wieso es so wenig Alpintote gab, sei laut Alpinpolizei schlichtweg Zufall.
Auch da führt Tirol mit 88 Todesfällen die traurige Statistik an, obwohl damit das Bundesland der vielen Dreitausender deutlich unter dem Schnitt von 102 liegt. 171 Todesopfer kamen aus Österreich, 48 aus Deutschland, 11 aus den Niederlanden und 10 aus Tschechien.
Wo gab es Alpintodesfälle 2023 in Österreich?
- Tirol 88
- Salzburg 44
- Steiermark 34
- Kärnten 32
- Oberösterreich 27
- Niederösterreich 24
- Vorarlberg 17
- Wien und Burgenland 0
Weniger als 266 Alpintote gab es seit 2014 nur im Jahr 2020 mit 262 Todesfällen.
Die häufigste Todesursache sind Herz-Kreislauf-Probleme (29 %). Ein Schelm, wer dabei möglicherweise die Corona-Impfung in Verbindung bringt: Todesfälle und schwere Zwischenfälle bei Laufveranstaltungen [Übersicht]
Bei den Todesursachen weit abgeschlagen auf Platz 2: Abstürze mit 13 %.
Viele Forstunfälle
Die meisten Todesfälle gab es erwartungsgemäß beim Wandern bzw. Bergsteigen. Doch erschreckend ist die hohe Anzahl an tödlichen Forstunfällen. Die nimmt mit 34 Todesopfern den zweiten Platz in dieser Kategorie ein.
Etwa die Hälfte der Unfälle wurden auf Skirouten und Pisten protokolliert. In Summe gab es 6.177 Pistenunfälle und damit rund 600 mehr als im Mittel. Ein hoher Wert, der wohl seine Begründung in den großteils schlechten Schneebedingungen hatte.
Viele Bergungen von Unverletzten
Ebenfalls interessant: Die Anzahl der Personen, die unverletzt geborgen werden mussten, stieg stark an. Da wurden 4.326 Rettungsaktionen von Unverletzten notiert. Der Zehnjahresschnitt liegt hingegen nur bei 3.656.
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