Nach der wahrscheinlich größten Tragödie, die es jemals bei einer Laufveranstaltung gab, wurden nun harte Strafen ausgesprochen.
Vor zweieinhalb Jahren starben in China bei einem Ultramarathon 21 Teilnehmer. Die Sportler gerieten während des Rennens in einen Eisregen und einen starken Sturm. Danach wurde gegen 27 Verdächtige ermittelt. Nun wurden gegen Verantwortlichen mehrjährige Haftstrafen ausgesprochen.
Mehr als 10 % der Läufer kamen ums Leben
Gansu, der nordwestliche Landesteil von China, war im Mai 2021 Schauplatz der schlimmsten Tragödie im Laufsport. Bei einem Ultramarathon in einer der ärmsten Regionen des Landes kamen 21 der 172 gestarteten Teilnehmer ums Leben. Die Sportler absolvierten einen 100-Kilometerlauf im Gebirge und auf anspruchsvollem Gelände.
Eisregen und Sturm
Während des Rennens gab es einen starken Wetterumbruch. Plötzlich waren sich die Sportler Eisregen, Hagel und starken Windböen ausgesetzt.
Die Sportler suchten Schutz im Gebirge, hatten aber kaum Chancen, zumal sie mit kurzer Laufbekleidung unterwegs waren. Viele Sportler kamen mit Unterkühlungen und leichten Erfrierungen davon. Einem Sportler war sogar die Zunge eingefroren. 21 Sportler aber überstanden das Unwetter nicht.
Auch Paralympics-Star starb
Da nur der Beginn der Strecke mit dem Auto befahrbar war, verzögerten sich auch die Rettungsaktionen, obwohl an dieser rund 1.200 Personen beteiligt waren. Mit Drohnen und Wärmesensoren wurde nach vermissten Läufern gesucht. Viele konnten allerdings erst am nächsten Tag gefunden werden. Einige davon waren zu diesem Zeitpunkt leider schon verstorben. Auch zwei nationale Spitzenläufer aus China überlebten das Unwetter nicht. Darunter der gehörlose Paralympics-Teilnehmer Guanjung Huang.
Das Urteil
Zweieinhalb Jahre nach der Tragödie wurde nun ein Urteil gegen die Organisatoren ausgesprochen. Die hatten laut Gericht die Unwetterwarnungen vor dem Rennen ignoriert.
Gegen die Verantwortlichen wurden allesamt Haftstrafen verhängt und das im Zeitraum von mindestens drei bis sogar fünfeinhalb Jahren. Laut Nachrichtenagentur Xinhua waren "Pflichtverletzung" und "Bestechung" die Gründe für die Verurteilungen.
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