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„Bozen, Peuerbach und Madrid - diese ungewöhnliche Städte-Kombination steht für die drei hochklassigsten europäischen Silvesterläufe.“ Das schrieb der Deutsche Leichtathletikverband gestern auf seiner Homepage.

Und das kleine Städtchen Peuerbach im Hausruckviertel bewies heute mit einer eindrucksvollen Vorstellung, dass es am letzten Tag des Jahres tatsächlich zu den drei Sport-Hauptstädten Europas gehört. Kenianische Siege in den Asseläufen, vor allem aber ein packender Zielsprint und ein neuer Streckenrekord bei den Frauen machten die diesjährige Auflage zum Silvester-Knaller.

Erstmals in der 35-jährigen Silvesterlauf-Geschichte liefen in Peuerbach mehr als 800 Teilnehmer in das neue Jahr. Sonnenschein und ein strahlend blauer Himmel unterstützten das sportliche Volksfest von oben, mehrere tausend Zuschauer befeuerten die Stimmung entlang der Laufrunde durch das Stadtzentrum mit ihrer Begeisterung.

Neuer Kursrekord

Zum Rekord-Teilnehmerfeld kam im Lauf der Asse der Frauen ein unerwarteter neuer Streckenrekord hinzu: Alice Aprot Nawowuna aus Kenia gewann das 5,1-Kilometer-Rennen in 15:42 Sekunden und war damit um eine Sekunde schneller als ihre Landsfrau Sheila Chepngetich-Keter, die im Vorjahr erstmals nach zwölf Jahren wieder für eine Rekordzeit gesorgt hatte. Nawowuna, die zu den Top 6 der Weltbestenliste 2015 im 10-km-Straßenlauf gehört, übernahm gemeinsam mit Ruth Jebet aus Bahrain von Beginn an die Führung. Bereits nach zwei von sechs Runden hatte das  Duo einen Vorsprung von 100 Metern auf ihre Verfolgerinnen, Lucie Sekanova und Kristina Mäki (beide Tschechien) herausgelaufen. In der letzten Runde konnte sich Nawowuna noch von Ruth Jebet absetzen, die in 15:53 Rang zwei belegte. Hinter Sekanova auf Rang drei und Mäki auf Rang vier kam es noch zu einem spannenden Zielsprint um Rang 5, den eine weitere Tschechin, Eva Krchova, für sich entscheiden konnte. Nada  Ina Pauer – nach der beruflich bedingten Absage von Andrea Mayr – konnte als einzige Österreicherin lange im Pulk der Verfolgerinnen mithalten, am Ende landete sie mit einer Zeit von 17:12 Minuten auf Rang 10.

Herzschlagfinale

Dann der Höhepunkt des Tages, der 6,8 Kilometer lange Lauf der Asse bei den Männern: Alles war auf eine Neuauflage des Vorjahresduells zwischen Richard Ringer (Deutschland) und Victor Chumo (Kenia) ausgerichtet – schließlich mussten sich die beiden im Vorjahr den Sieg teilen. Der Plan der Veranstalter ging auf: Ringer und Chumo duellierten sich erneut im Zielsprint und lieferten sich ein Herzschlagfinale, das heuer der Kenianer ganz knapp für sich entschied. Er lief in 19:16 Minuten unmittelbar vor Richard Ringer (ebenfalls 19:16 Minuten) ins Ziel. Zum Vergleich: 2014 liefen die beiden nebeneinander nach 19:04 Minuten über die Ziellinie. Die beiden Athleten waren vom Start weg in einer vierköpfigen Spitzengruppe, von der sie sich vor den letzten zwei Runden lösen konnten und so den Zuschauern die erhoffte Wiederholung im Duell zwischen Kenia und Deutschland lieferten. Rang drei  ging an Jakub Holusa (Tschechien), Rang vier an Clement Kemboi (Kenia). Den Titel des schnellsten Österreichers im Feld holte sich Valentin Pfeil (Rang 6), vor Andreas Vojta (Rang 8) und Christian  Steinhammer (Rang 9).

Österreich gegen Deutschland: Kein Cordoba

Im Lauf-Länderduell zwischen Österreich und Deutschland, für das die besten Läuferinnen und Läufer beider Länder in den Eliteläufen gewertet werden, ging heuer an Deutschland, das mit der Spitzenplatzierung von Richard Ringer natürlich gute Karten in der Hand hatte. Das Ergebnis setzt eine Tradition fort: Österreich gewann in der geraden Jahren (2012, 2014), Deutschland in den ungeraden (2011, 2013, 2015). Deutschland geht somit im Länderkampf mit 3:2 in Führung

Bestzeit-Club mit 60 Trainingsplänen

Mit einer besonderen Showeinlage wurden die Zuschauer auf den Höhepunkt des Tages, die Asseläufe der Frauen und Männer, eingestimmt: Publikumsliebling und Ex-Silvesterlauf-Seriensieger Günther Weidlinger trat gegen den Paralympics-Sieger Walter Ablinger an. Eine Laufrunde gegen zwei Handbike-Runden hieß es. Wer von den beiden gewinnen würde, konnte jeder einzelne im Vorfeld tippen. Ein Wettgeschäft, bei dem es tolle Preise zu gewinnen gab und die wahre Siegerin Kira Grünberg heißt. Ihr kommt nämlich der Reinerlös aus diesem Charity-Rennen zugute, bei dem Günther Weidlinger auf seiner früheren „Heimstrecke“ mit Spurtqualität glänzte und den Handbiker deutlich hinter sich ließ. Kira Grünberg bedankte sich via Telefonschaltung live bei Zuschauern und Aktiven für diese Unterstützung.

Der große Teilnehmerandrang war für die Veranstalter von der Sportunion IGLA long life eine Herausforderung. Zwei Mal mussten Startnummern nachgedruckt werden, dennoch ging alles reibungslos über die Bühne.  

Der erste Startschuss des Tages gehörte wie immer den Jüngsten, die von Sumsi-Bienen, Eltern und Zuschauern angefeuert wurden und sich im Ziel über ihre Finishermedaillen freuten. Für Unterhaltung zwischen den beiden Asseläufen sorgte Volksmusikstar Marc Pircher mit einem 20-minütigen Live-Konzert. Gemeinsam mit den „Sauwald-Garde-Girls“ und Trommler-Gruppen heizte der Zillertaler dem Publikum ein, das bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt einen stimmungsgeladenen und spannenden Silvestertag erlebte.

 

Asse Frauen:

  1. Alice Aprot Nawowuna (KEN) 15:42 Min.
  2. Ruth Jebet (BAH) 15:53 Min.
  3. Lucie Sekanova (CZE) 16:30 Min.
  4. Kristina Mäki (CZE) 16:39 Min
  5. Eva Krchova (CZE) 17:02 Min.
  6. Regina Högl (GER) 17:02 Min.
  7. Agnieszka Mierzewska (POL) 17:05 Min.
  8. Thea Heim (GER) 17:07 Min.
  9. Agatha Straus (LET) 17:11 Min
  10. Nada-Ina Pauer (AUT) 17:12 Min.

Asse Männer:

  1. Victor Chumo (KEN) 19:16 Min.
  2. Richard Ringer (GER) 19:16 Min.
  3. Jakub Holusa (CZE) 19:25 Min.
  4. Clement Kemboi (KEN) 19:29
  5. Pieter-Jan Hannes (BEL) 19:41
  6. Valentin Pfeil (AUT) 19:43
  7. Martin Grau (GER) 19:47
  8. Andreas Vojta (AUT) 19:49
  9. Christian Steinhammer (AUT) 19:53
  10. Timo Benitz (GER) 10:01

Fotos (C) Andreas Maringer

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