"Der schnellste Lauf der Welt" - so bezeichnete Aleksandr Sorokin sein Vorhaben über die 100km-Distanz, welches am 14. Mai 2023 in Vilnius/Litauen geplant ist.
Unter dem Namen 100km Nord Security soll auf einer Straßenrunde mit jeweils 1, 644m und einer Höhendifferenz von 3 Metern ein Rekordversuch im 100km-Straßenlauf gestartet werden. Nachteil ist, dass dieser Kurs pro Runde vier Ecken mit 90 Grad besitzt, was den Laufrhythmus unterbricht.
Der bisherige Weltrekordler Sorokin, der die Bestzeit im 100km-Bahnlauf mit 6:05:41Std. hält (die nur von der IAU anerkannt wird), möchte nun diese Leistung auf der Straße bestätigen und zudem den absoluten Rekord unter die 6-Std.-Grenze senken. Sollte ihm dieses gelingen, wäre er nicht nur der erste Mensch weltweit, der diese Grenze unterbieten könnte, sondern damit würde auch World Athletics seine Bestzeit (nach Überprüfung) als offiziellen Weltrekord anerkennen.
Doch Sorokin ist nicht allein, um die Weltrekordmarke zu verbessern. Ähnliches hat auch Guillaume Ruel (Frankreich) vor, der immerhin den Europarekord über 50km (2:47:23 Std.) innehat und beim direkten Vergleich mit Sorokin im Marathon von Sevilla 2023 die Nase vorn hatte (Hdsports berichtete), Ruel lag mehr als 9 Minuten vor Sorokin!
Und der Franzose glänzte auch schon bei der 100km-WM 2022 in Berlin, als er mit PB von 6:19:51 Std. ebenso einen neuen Landesrekord aufstellte.
Interessant dürfte nun sein geplanter Start beim Paris-Marathon am 2.April sein, der dann wertvolle Hinweise auf seine Form im Hinblick auf den Ultralauf geben würde. Er möchte seinen Rekordversuch über die 100km am 21.Mai in Tokio starten, doch bisher wurde diese Veranstaltung noch nicht bestätigt.*
Dann ist da noch eine dritte Partei, die mit der Verbesserung des Weltrekordes schon seit längerem liebäugelt: Die Ultramacht Japan, voran mit dem Einzel- und Teamweltmeister von Berlin Haruki Yamaguchi. Für die Japaner war es ein Schock, als Sorokin die Marke auf 6:05 Std. herunterschraubte. Lediglich die Corona-Krise verhinderte bisher einen Angriff auf eine neue Bestzeit. Dazu gibt es auf jeden Fall in 2023 Gelegenheit, wenn der bekannte Ultralauf um den Saroma-See am 25. Juni 2023 (im Norden Japans gelegen) stattfindet. Hier hatte bekanntlich Nao Kazami (Japan) die vorherige Marke mit 6:09:14 Std. (2018) als Zeichen gesetzt. Vielleicht starten die japanischen Ultras auch in Tokio, wenn dieses Rennen stattfindet (*siehe Angabe unter Rekordversuch G. Ruel)?
Interessant dürfte nun sein, wer als Erster und an welchem Ort den Weltrekord verbessern wird. Wird erstmals ein Läufer unter der historischen 6-Std.-Grenze bleiben...?
Leider nicht in diesen Wettkampf eingreifen können die starken Südafrikaner wie 50km-Weltrekordler Tete Dijana, Edward Mothibi oder Bongmusa Mthembu, die ihren Schwerpunkt auf den Sieg beim diesjährigen Comrades-Lauf (11. Juni) legen werden, das hat in Südafrika absolute Priorität !
Foto: Suh (Nao Kazami, Ex-Weltrekordler 100km)
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