Völlig kurioser Vorfall bei einem 5.000-Meter-Rennen.
Dort bremsten alle Läufer der sechsköpfigen Spitzengruppe kurz vor dem Ziel ab. Offenbar wollte keiner der Läufer das Rennen gewinnen. Und das aus einem guten Grund.
Indien wird erneut zur weltweiten Lachnummer
Es passt in die Reihe momentan höchst kurioser Vorfälle bei Lauf- und Leichtathletikveranstaltungen in Indien. Nachdem erst Ende September eine lokale Leichtathletik-Meisterschaft in Indien aufgrund höchst eigenartiger Aktionen für weltweite Schlagzeilen sorgte, gibt es nun das nächste eigenartige Rennen.
Damals flüchteten Sportler direkt nach oder sogar während des Rennens vor unangekündigten Dopingkontrollen. Das führte u.a. dazu, dass die Siegerin eines Laufes direkt nach dem Rennen weiterlief, um ja keine Dopingprobe abgeben zu müssen. Bei einem anderen Lauf dieser Veranstaltung trat gar nur ein einziger Teilnehmer an, alle anderen Kontrahenten zogen kurz vor dem Rennstart zurück. Zur Nachlese: Kurios: Sportler flüchteten vor Dopingkontrollen
Keiner wollte der Champion werden
Nun gab es in Indien erneut einen skandalösen Vorfall bei einem Laufwettkampf. Schauplatz waren die nationalen Meisterschaften in Bangalore, wo sich ein zunächst schnelles Rennen entwickelte. Die Top 6 der Männer waren eine Runde vor Ende des Rennens sogar auf Kurs unter 14 Minuten. Doch auf der letzten Runde wurde das Tempo nicht schneller, wie es zumeist bei Meisterschaftsrennen der Fall ist, sondern erheblich langsamer.
Der Grund, wieso niemand gewinnen wollte
Auf der 100 Meter langen Zielgeraden entwickelte sich die Entscheidung zu einem Schneckenrennen. Alle Läufer reduzierten das Tempo drastisch. Auf den letzten Metern vor dem Ziel bremsten noch einmal die Teilnehmer stark ab. Offenbar wollte niemand das Rennen gewinnen. Und der Grund war wohl ein ähnlicher wie vor einigen Wochen. Denn die ersten Athleten hätten laut Aussage einiger nationaler Journalisten Dopingproben abgeben müssen.
Die Top 6 erreichten innerhalb von 0,25 Sekunden das Ziel. 10 andere Läufer zogen kurz vor dem Rennen ihre Teilnahme zurück. Die "schwächsten Bremsen" hatte Murli Gavi, der in 14:08,49 Minuten fünf Hundertstel vor seinem ersten Kontrahenten das Ziel erreichte.
Droht Indien das gleiche Schicksal wie Russland?
Indien könnte nun auf lange Sicht ähnliche Sanktionen wie Russland drohen. Denn Russlands Leichtathletik-Team ist aufgrund der dortigen Doping-Problematik mittlerweile seit Jahren von Leichtathletik-Titelkämpfen ausgeschlossen.
Indien ist neben Russland das Land mit den meisten Verstößen gegen die Anti-Doping-Richtlinien. Ein Spiel mit dem Feuer, denn dem indischen Leichtathletik-Verband könnte in naher Zukunft eine ähnliche Strafe drohen wie Russland.
Das Video zu dem Vorfall:
Absolutely bizarre finish in the men's 5000m race at the National Open Championships. 6 athletes finish in almost military precision within 0.25 seconds of each other as none of them seemingly wants to win (and consequently drug tested) Another 10 athletes didn't even start. pic.twitter.com/ymSXoGA8aL
— jonathan selvaraj (@jon_selvaraj) October 13, 2023
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