Der Leichtathletik droht ein Doping-Skandal nach dem anderen.
Nachdem Ende Februar die mehrfache Weltmeisterin Abeba Aregawi des Dopings überführt wurde, stehen nun gleich mehrere Läufer aus Äthiopien unter Dopingverdacht.
Allen voran Tsegaye Mekonnen. Der 20-Jährige gilt als Shootingstar im Marathon und hatte 2014 in Dubai mit 2:04:32 Stunden einen U-20 Weltrekord aufgestellt. Bei Mekonnen wurde laut Medienberichten das Mittel Meldonium nachgewiesen, das seit 1.1.2016 auf der Dopingliste steht und auch Aregawi und Tennis-Star Maria Sharapova zum Stolperstein wurde. Das Mittel soll ausdauerfördernd wirken. Auch Mekonnens Landsmann Endeshaw Negesse steht unter Dopingverdacht. Er gewann 2015 in 2:06:00 den Tokio Marathon vor Olympiasieger Stephen Kiprotich. Seine Marathon-Bestzeit liegt bei 2:04:52 Stunden. Internationalen Berichten zufolge sollen noch weitere Dopingfälle in Äthiopien folgen.
Olympia-Finale: 5 von 8 Athletinnen mit Dopinganschuldigungen
Zudem wurden im biologischen Pass von Gamze Bulut (Türkei) Unregelmäßigkeiten festgestellt. Das berichtete die türkische Zeitung "Zaman". Der 23-Jährigen könnte die Aberkennung ihrer Silbermedaille über 1500 Meter von den Olympischen Spielen 2012 bevorstehen. Die damalige Goldmedaillengewinnerin und Trainingspartnerin Asli Cakir Alptekin wurde bereits wegen wiederholten Dopings gesperrt. Bulut ist die fünfte Athletin aus dem olympischen 1500-Meter-Finale, gegen die Dopinganschuldigungen aufkommen.
Auch der Niederländische Sprinter Brian Mariano wurde suspendiert. Der 31-Jährige wurde am 6. Februar laut nationalem Leichtathletik-Verband positiv getestet.
Für alle Athleten gilt die Unschuldsvermutung.
UPDATE: Dopingverdacht gegen Marathonläufer Mekonnen bestätigt sich nicht!
Kommentare
Also soll es die Ausdauerleistung erhöhen. Finde es doch sehr interessant das es so viele Sportler erwischt hat, kurz nachdem das Mittel auf die Liste gesetzt wurde. Kann mir durchaus vorstellen, das es wirklich manche nicht gewusst hatten. Wobei Unwissenheit schützt auch nicht vor Strafe. Und informiert werden die Athleten ja in einem Schreiben.
"Meldonium wird in den Ländern, in denen es zugelassen ist, bei Angina pectoris und Herzinfarkt verschrieben. Das Konzept dahinter ist die Vorstellung, dass der Metabolismus des Herzmuskels im Falle einer Ischämie, z. B. in Folge eines Herzkranzgefäßverschlusses, vom aeroben auf den anaeroben Stoffwechsel umgestellt werden soll, um die Herzmuskelzellen trotz Sauerstoffmangels noch mit der notwendigen Energie zu versorgen."
"Meldonium wurde am 16. September 2015 mit Wirkung zum 1. Januar 2016 von der WADA als Dopingsubstanz in der Gruppe S4 (Hormone und metabolische Modulatoren) an Position 5.3 gelistet. Zuvor war es auf der Beobachtungsliste. Laut WADA ist die Wirkung von Meldonium mit der von Insulin vergleichbar. Es soll die Blutversorgung und die Ausdauer erhöhen."