Der ehemalige mehrfache Weltrekordhalter Henry Rono ist im Alter von nur 72 Jahren verstorben.
Der Kenianer stellte im vergangenen Jahrtausend sogar in Wien einen Weltrekord auf. Er wurde vor allem durch eine beeindruckende Serie an Weltrekorden bekannt, die ihm innerhalb von nur wenigen Wochen gelang.
Henry Rono verstarb am Donnerstag im Alter von 72 Jahren. Er befand sich die letzten zehn Tage seines Lebens in einem Krankenhaus von Nairobi. Wenig Tage vor seinem Tod feierte er noch seinen 72. Geburtstag.
Die ganze Welt sprach 1978 über Henry Rono
Das große Jahr in der erfolgreichen Karriere Ronos war das Jahr 1978. Dort gelang ihm etwas, was bisher keinem anderen Läufer auf unserem Planeten glückte. Er stellte binnen 81 Tagen Lauf-Weltrekorde über vier verschiedene Distanzen (!!!!) auf.
Dieses "Quadruple" gelang ihm über die 3.000 Meter, die 5.000 Meter, die 10.000 Meter und die 3.000 Meter Hindernis.
Weltrekord Nr. 3 in Wien
Auch Wien hat seinen Anteil an der Weltrekord-Serie von Henry Rono. Denn am 11. Juni 1978 gelang ihm am Cricket-Platz im Wiener Prater mit einer Zeit von 27:22,27 Minuten der Weltrekord über die 10.000 Meter. Es war der dritte von vier Weltrekorden im Zeitraum von April bis Juni 1978.
Die magischen 81 Tage
Die Serie an Weltrekorden begann er am 5. April 1978 in Berkeley mit einer 5.000-Meter-Zeit von 13:08,4 Minuten. Am 13. Mai 1978 ließ er in Seattle eine Leistung von 8:05,4 Minuten über die 3.000 Meter Hindernis folgen, ehe er in Wien zum Weltrekord-Hattrick stürmte.
Seine Serie an Weltrekorden schloss Henry Rono am 27. Juni 1978 in Oslo ab, als ihm eine Zeit von 7:32,1 Minuten über die 3.000 Meter gelang. An Olympischen Spielen konnte er nie teilnehmen, da Kenia in den Jahren 1976 und 1980 die Olympischen Spiele boykottierte.
Ein Leben mit vielen Hochs, aber auch vielen Tiefs
Henry Rono führte einen für Läufer sehr eigenartigen Lebensstil. Er trank regelmäßig Alkohol und ernährte sich von Fast Food. Nach seiner Weltrekord-Serie pausierte er aufgrund psychischer Probleme und Verfolgungswahn seine Karriere.
Drei Jahre später gab er ein Comeback, wo ihm mit einer 5.000-Meter-Zeit von 13:06,2 Minuten sein letzter Weltrekord gelang. Anschließend konnte er sein Leistungslevel nicht mehr halten. Auch ein Umstieg auf den Marathon mit einer Bestzeit von 2:19:12 Stunden blieb ohne Erfolg.
Nach seiner Karriere als Profisportler musste ihn der Welt-Leichtathletikverband sogar einmal aus dem Gefängnis freikaufen. Zeitweise war er obdachlos. Zwischenzeitlich versuchte sich Rono auch als Trainer in den USA, ehe er die letzten Jahre seines Lebens in Kenia verbrachte.
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