Die Limits für die nächsten Marathon-Weltmeisterschaften sind so anspruchsvoll wie nie zuvor.
Bei den Männern muss eine Zeit von 2:06:30 Stunden gelaufen werden. Das ist eine Erhöhung des Limits gegenüber den diesjährigen Olympischen Sommerspielen um mehr als eineinhalb Minuten. Noch drastischer ist der Sprung bei den Damen.
Frauen müssen 3:20 Minuten schneller laufen
Bei den Frauen muss für einen Fix-Platz eine Zeit von 2:23:30 Stunden gelaufen werden. Für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris liegt das Limit noch bei 2:26:50 Stunden, also 3:20 Minuten langsamer.
Bei den Herren ist die Differenz nicht ganz so hoch. Da liegt das Olympia-Limit bei 2:08:10 Stunden und damit 1:40 Minuten langsamer als die neue WM-Norm.
Innerhalb von 13 Jahren: Mehr als 8 Minuten Steigerung
Noch eklatanter ist die Differenz, wenn man den Anstieg über einen längeren Zeitraum betrachtet. So wurde etwa für die Olympischen Spiele 2012 in London ein Limit von 2:15 Stunden für die Männer festgelegt.
13 Jahre später muss bei der Marathon-WM 2025 in Tokio nun eine Leistung erzielt werden, die achteinhalb Minuten schneller ist. Das ist im Laufsport eine halbe Ewigkeit.
Gründe für die hohen Limits
Ausschlaggebend für die mittlerweile unfassbar hohen Standards sind wohl zwei Gründe: Einerseits ist das die neue Technologie der Carbon-Laufschuhe, die in den vergangenen Jahren eklatante Leistungssprünge im Langstreckenlauf ermöglichte. Andererseits hat auch die Leistungsdichte erheblich zugenommen.
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Zweite Chance über das World Ranking
Für die Frauen und Männern stehen jeweils 100 Startplätze zur Verfügung. Erfüllen weniger als 100 Läufer das Limit, wird über das World Ranking aufgefüllt.
Für die Olympischen Spiele haben übrigens jetzt schon mehr Frauen das Limit von 2:26:50 Stunden erbracht, als Startplätze für den Wettkampf vorgesehen waren. Deswegen ist für den Olympia-Marathon keine Qualifikation über das World Ranking möglich. Diese hohe Leistungsdichte bei den Frauen hat nun wohl auch zu der großen Korrektur für die WM 2025 in Tokio geführt.
Das Marathon-Qualifikationsfenster begann am 5.11.2023 und läuft bis zum 4.5.2025.
Keine Chance für Österreicher
Zum Vergleich: Der österreichische Marathonrekord bei den Männern (Peter Herzog) liegt bei 2:10:06 Stunden und damit drei Minuten und 36 Sekunden über dem WM-Limit. Auch der Damen-Rekord von 2:26:43 Stunden (Julia Mayer) würde bei weitem nicht für eine WM-Teilnahme ausreichen.
Harte Herausforderung für Deutsche
Sogar die besten Läufer aus Deutschland hätten bei diesen hohen Vorgaben nun große Probleme, die Limits für die WM 2025 zu erfüllen.
Neben Deutschlands Marathon-Rekordhalter Amanal Petros (2:04:58 Stunden) hätte nur Samuel Fitwi (2:06:27 Stunden) derzeit das Limit erfüllt. Petros lief diese Zeit aber außerhalb des Qualifikationsfensters. Marathon-Europameister Richard Ringer müsste seine Bestzeit von 2:07:05 Stunden sogar deutlich drücken.
Bei den deutschen Frauen wäre nur Melat Kejeta mit 2:21:47 Stunden innerhalb der Norm.
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