Weltrekord-Jagd beim Lissabon Halbmarathon 2024.
Der schnellste Halbmarathonlauf der Welt war in den vergangenen Jahren mehrmals Schauplatz von Weltrekorden über die Halbmarathondistanz.
Weltrekorde mit und ohne Carbon
So lief etwa im Jahr 2010 Zersenay Tadese aus Eritrea mit 58:23 Minuten einen Weltrekord, der acht Jahre lang unerreicht blieb und erst durch die neue Technologie der Carbon-Laufschuhe ausgelöscht wurde.
Diese Carbon-Schuhe waren vor drei Jahren für einen weiteren Weltrekord in Lissabon verantwortlich. Damals lief Jakob Kiplimo aus Uganda eine unfassbare Zeit von 57:31 Minuten. Mit einem Kilometerschnitt von 2:44 Minuten war er damit der neue Marathon-Weltrekordhalter.
Aufholbedarf nach Weltrekord
Im vergangen Jahr war es aber eine Frau, die für die große Show sorgte. Da sorgte Äthiopiens Almaz Ayana mit einer Zeit von 65:30 Minuten zwar bei weitem für keinen Weltrekord. Aber immerhin gelang es ihr, den mittlerweile 22 Jahre alten Lissabon-Kursrekord der Frauen zu verbessern. Bei den Männern mündete damals das Rennen in einer kleinen Enttäuschung. Denn es gab nur vier Athleten, die die Stundenmarke knackten. Kein einziger der Top 4 blieb allerdings unter 59 Minuten und so reichten bescheidene 59:06 Minuten des unbekannten Äthiopiers Nibret Melak für den Sieg. Immerhin war es eine Steigerung gegenüber der Siegerzeit von 2022, wo gar kein einziger Läufer unter 61 Minuten blieb.
Der Lissabon Halbmarathon hatte nach dem Weltrekord im Jahr 2021 somit etwas Aufholbedarf. Dafür wurden für die Austragung am 10. März 2024 einige starke Profis aus Afrika verpflichtet.
Einer der Top-Favoriten unter den rund 30.000 Läufern war der Kenianer Brian Kwemoi, der in diesem Jahr bereits den Neapel Halbmarathon mit einem neuen Streckenrekord von 59:26 Minuten gewann. Ebenfalls am Start war Deutschlands Rekordhalter Amanal Petros (PB: 60:09 Minuten), der einmal mehr versuchte, die 60-Minuten-Marke zu knacken.
Ex-Olympiasiegerin siegt in Rennen ohne Highlights
Die erhoffte Weltrekordjagd blieb heuer aus. Dafür waren u.a. auch etwas zu warme Temperaturen verantwortlich.
Doch das bei den Herren eine Zeit über einer Stunde zum Sieg reichen würde, damit hätten wohl die wenigsten gerechnet. Denn der Äthiopier Dinkaelm Ayele war nach 1:00:36 Stunden der schnellste Läufer. Damit lag er mehr als drei Minuten vom Rekord entfernt. Auf Platz 2 folgte der Kenianer Dominic Chemut Kiptarus in 1:00:40 Stunden.
Top-Favorit Brian Kwemoi beendete nicht das Rennen.
Starke Deutsche Team-Leistung
Der Deutsche Amanal Petros verpasste zwar erneut die gewünschte Zeit unter einer Stunde, nach 1:00:56 Stunden schaffte er es als Dritter immerhin auf das Podest. Er war der einzige Nicht-Afrikaner in den Top 9. Seine deutschen Teamkollegen Hendrik Pfeiffer (1.03:32 h) und Filimon Abraham (1:03:39 h) belegten die Plätze 14 und 15.
Das Damen-Rennen gewann überlegen die ehemalige Marathon-Weltrekordhalterin Brigid Kosgei. Die Kenianerin lief mit 1:05:51 Stunden womöglich die sportlich wertvollste Zeit an diesem Tag. Denn ihr fehlten nur 21 Sekunden auf den Streckenrekord von Ayana. Das Elitefeld der Frauen war allerdings in der Dichte furchtbar schwach besetzt. So hatte die Äthiopierin Bosena Mulatie als Zweite mehr als drei Minuten Rückstand auf die Siegerin.
Gut war auch Deutschlands bester Läuferin Domenika Mayer, die in der Elite-Wertung nach 1:10:40 Stunden den 6. Platz belegte und wie auch Petros beste Nicht-Afrikanerin war.
Ergebnisse Lissabon Halbmarathon 2024: Herren
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Ergebnisse Lissabon Halbmarathon 2024: Frauen
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