Der New York City Marathon, der Boston Marathon und der Chicago Marathon zählen zu den international bekanntesten Laufveranstaltungen der Welt.
Da für alle drei Marathon-Veranstaltungen die Nachfrage nach Startplätzen deutlich größer als das vorhandene Angebot ist, gibt es in den Monaten vor dem Marathonlauf bereits einige Grundvoraussetzungen, die für eine Marathonteilnahme erfüllt werden müssen.
Vor dem Marathon: Planung und Buchung
Spontane oder kurzfristige Anmeldungen für die großen Marathonveranstaltungen in den USA sind nicht möglich. Demnach beginnt die Planung bereits einige Monate vor dem Marathon. Zusätzlich müssen die Anreise sowie die Einreise und die Unterkunft geplant und gebucht werden. Alternativ kann das auch ein Reiseveranstalter umsetzten.
Einreise in die USA
Neben der Anmeldung zum Marathon, der Anreise und Unterkunft müssen Läufer die ESTA online beantragen. ESTA ist eine Einreisegenehmigung, die für einen Aufenthalt in den USA ohne Visum Grundvoraussetzung ist.
Diese Einreisegenehmigung ist zwei Jahre ab der Erteilung gültig. Wer also eine ESTA erfolgreich beantragt hat, kann diese die nächsten zwei Jahre für jede Einreise in die USA nutzen. Die ESTA-Antragsstellung dauert nur etwa fünf Minuten und sollte mindestens eine Woche vor der Einreise abgeschlossen sein.
Checkliste vor dem Marathon in den USA
- Anmeldevoraussetzungen prüfen
- Anmeldung über den Veranstalter oder über einen Reiseveranstalter
- Buchung von Flug und Unterkunft (sofern kein Reiseveranstalter beauftragt wurde)
- ESTA USA beantragen
- Sonstige Einreisebestimmungen abklären
- Frühzeitiger Abflug und Einreise in die USA
- Zeitplan der Veranstaltung kontrollieren und gegebenenfalls Abholung der Startunterlagen vor Ort
- Verbindungen von der Unterkunft zum Start einplanen
Wir empfehlen eine Anreise mindestens vier Tage vor dem Marathon. Dadurch ist ausreichend Puffer im Falle von Problemen bei der Einreise eingeplant. Zudem benötigt unsere Körper aufgrund der Zeitumstellung von mindestens sechs Stunden einige Tage Zeit zur Akklimatisation.
Anmeldemöglichkeiten für die großen Marathons in den USA
Die Marathons in New York, Boston und Chicago sind Teil der Six Star World Marathon Majors. Sie zählen neben Berlin, London und Tokio zu den sechs „großen Marathonveranstaltungen“ weltweit. Eine Teilnahme als Hobbyläufer ist bei keinem dieser sechs Rennen mit einer Anmeldung automatisch gesichert. Da die Nachfrage nach Startplätzen deutlich größer als das vorhandene Kontingent ist, gehen viele Interessierte leider leer aus.
Welche Möglichkeiten gibt es nun, sich für einen Startplatz bei den großen Marathonläufen in den USA zu qualifizieren? Vorweg, alle drei Marathons bieten zumindest diese drei Möglichkeiten:
- Qualifizierung über eine Vorleistung (Zeitlimit)
- Teilnahme als Spendenläufer / Charityläufer
- Anmeldung über einen Reiseveranstalter
Zudem gibt es noch, je nach Veranstalter, weitere Möglichkeiten für eine Teilnahme:
New York City Marathon
50.000 Startplätze stehen für den New York City Marathon zur Verfügung. Damit ist New York neben London die größte Marathonveranstaltung der Welt.
Es gibt für New York eine Vielzahl an Möglichkeiten, um an einen Startplatz zu kommen. Die sicherste Variante ist über ein Zeitlimit bei einem anderen Marathon oder auch bei einem anderen Halbmarathon. Dieses Limit ist für ambitionierte Hobbyläufer eine sichere Möglichkeit für einen fixen Startplatz in Big Apple. Ein Durchschnittsläufer hat hingegen keine Chance, über diese Variante auf eine garantierte Anmeldung. Beispiel: Das Limit für einen männlichen Läufer zwischen 18 und 34 Jahren beträgt 2:53 Stunden über die Marathondistanz bzw. 1:21 Stunden über die Halbmarathondistanz.
Demnach gibt es auch eine „Lottery“. Über diese wird der Großteil der Startplätze vergeben. Aus allen Anmeldungen werden per Zufallsverfahren die Startplätze zugeteilt. Diejenigen, die nicht gezogen werden, sind aus dem Rennen und müssen es im nächsten Jahr erneut versuchen. Wichtig dabei: Wer über die Lottery keinen Startplatz erhält, muss auch nicht die Anmeldgebühr bezahlen.
Internationale Teilnehmer können zudem über diverse Reiseanbieter buchen. Allerdings sind auch bei diesen die Startplätze binnen kurzer Zeit ausgebucht. Auch hier benötigt der Hobbyläufer also etwas Glück. Hinzu kommt, dass über Reiseanbieter die Kosten deutlich höher sind. Allerdings kümmern sich diese auch um die Flugbuchung, die Einreise (ESTA muss aber vom Läufer gebucht werden) und die Unterkunft. Qualitativ hochwertige Reiseanbieter sorgten zudem für ein attraktives Unterhaltungsprogramm und eine hervorragende Betreuung.
Ein Teil des Kontingents an Startplätzen wird an sogenannte Spendenläufer vergeben. Diese müssen mit ihrer Teilnahme Spendengelder für einen guten Zweck sammeln. Voraussetzung in New York ist eine Spendensumme von mindestens 3.000 US-Dollar pro Läufer.
Boston Marathon
Für den Boston Marathon gibt es ausschließlich die oben genannten drei Möglichkeiten.
80 % der der insgesamt 30.000 Startplätze werden über Vorleistungen vergeben. Dafür müssen die Athleten ein Zeitlimit über die Marathondistanz erfüllen. Das Zeitlimit ist, wie auch in New York, von der Altersklasse und dem Geschlecht abhängig. Junge männliche Teilnehmer haben die härtesten Anforderungen. Männliche Läufer bis 34 Jahre müssen eine Marathon-Vorleistung von unter 3 Stunden erfüllen. Läuferinnen bis 34 Jahre haben eine Vorgabe von 3:30 Stunden.
Allerdings ist auch beim Erfüllen des Zeitlimits noch nicht der Startplatz zu 100 % garantiert. Denn wenn mehr als 24.000 angemeldete Läufer die Vorleistung erfüllen, fallen die Läufer mit der schwächsten Vorleistung weg. In der Regel sind die Limits so gewählt, dass ein großer Teil der Athleten, die diese Vorleistung erfüllen, auch tatsächlich antreten dürfen.
Die restlichen Startplätze werden zum größten Teil an Charityläufer (Spendensumme mind. 5.000 US-Dollar) vergeben. Aber auch einige Reiseanbieter erhalten einige Startplätze.
Chicago Marathon
40.000 Startplätze gibt es für den Chicago-Marathon.
Der schnellste Marathonlauf in den USA hat Zeitlimits gesetzt, die einen Startplatz garantieren (also vergleichbar mit New York). Die Limits sind für gut trainierte Hobbyläufer durchaus erreichbar und etwas einfacher als die für New York und Boston: Ein Läufer zwischen 16 – 29 Jahren muss eine Zeit unter 3:05 Stunden laufen. Wird diese Leistung erfüllt, dem ist ein Startplatz garantiert.
Ebenfalls gleich zu New York ist die Lottery, bei der der größte Teil der Startplätze über das Zufallsverfahren verteilt wird.
Hinzu kommen Startplätze für Spendenläufer (Mindestsumme: 1.500 US-Dollar) und internationale Reiseanbieter.
Ein fixer Startplatz wird zudem über das „Legacy Finisher Programm“ versprochen. Wer in den letzten zehn Jahren mindestens fünf Mal in Chicago mitgelaufen ist, erhält einen garantierten Startplatz.
Für den New York City Marathon gibt es mit dem „NYRR 9+1 Programm“ ein ähnliches Programm, bei dem im vorangegangenen Jahr an mindestens 9 verschiedenen Laufveranstaltungen des Organisators „New York Road Runners“ gestartet werden musste und zusätzlich bei einer Veranstaltung die Teilnahme als Volunteer Voraussetzung war. Dieses Programm ist also vorrangig für Personen aus der umliegenden Region eine attraktive Option.
Fazit
Die besten Möglichkeiten auf einen Startplatz bei einem großen Marathon in den USA gibt es für Chicago. Das Zeitlimit ist etwas einfacher. Zudem ist die Nachfrage an Startplätzen geringer als in New York und Boston. Ebenfalls für Chicago spricht die schnelle Strecke, die hervorragend für persönliche Bestzeiten geeignet ist.
New York hat die härtesten Zeitlimits, dafür aber auch mit 50.000 Startplätzen das größte Kontingent. Die Strecke in New York ist anspruchsvoll, dafür bleibt der Lauf durch Big Apple in bleibender Erinnerung.
Für Boston spricht die Tradition. Immerhin ist es der älteste Marathon der Welt. Die Anmeldebedingungen sind aber vor allem für weniger gut trainierte Läufer sehr hart, da es keine „Lottery“ gibt.
Wer übrigens einen Marathon in den USA ohne komplexe Anmeldebedingungen laufen möchte, der findet neben den „Big 3“ zahlreiche weitere attraktive Optionen. So gibt es u.a. auch in Los Angeles, San Francisco, Miami oder Washington große Marathons, die allesamt bei einer Anmeldung einen fixen Startplatz garantieren.
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