Ohne Sponsoren geht im Profisport schon lange nichts mehr!
Die Markenplatzierung auf Trikots, in Stadien und Arenen, auf Sportgeräten, selbst direkt auf den Körpern gehört schon seit mehreren Jahrzehnten zum Profisport dazu. Im Gegenzug erhalten die Vereine, Verbände oder Sportler finanzielle Unterstützung, ohne die sie oft nicht in der Lage wäre, ihren Sport auszuüben.
Vor allem auch in den weniger populären und medienwirksamen Sportarten, zu denen leider sicherlich auch der Marathon oder die Lauf-Disziplinen (vielleicht abgesehen vom Sprint) im Allgemeinen zählen, ist es heutzutage fast unumgänglich, einen finanzstarken Sponsor mit an Bord zu haben, wenn man sich professionell auf seine sportliche Karriere konzentrieren will. Und obwohl Marathon oft als die Königsdisziplin des Laufens bezeichnet wird, ist er eben doch relativ unspektakulär und somit weniger interessant für Sponsoren. Selbst die besten Läufer der Welt haben manchmal Schwierigkeiten den passenden Sponsor zu finden.
Populäre Sportarten sind klar im Vorteil
Wesentlich einfacher haben es hier populäre Sportarten wie Fußball, Tennis oder Boxen, die schon alleine durch ihre TV-Übertragungen eine Unmenge an Geld in den großen Marketing/Sponsoring- Kreislauf einfließen lassen. Hier können sich die großen Vereine und Sportler oft das beste Angebot aussuchen. Gerade Fußball ist besonders für Unternehmen wie Sportwettenanbieter ausgesprochen attraktiv. Firmen wie 32Red, bwin oder bet-at-home sind schon lange in den europäischen Fußball-Ligen aktiv. Das britische Unternehmen 32Red, die sowohl Sportwetten als auch Casino Spiele anbieten, sind schon lange in der britischen Premier League aktiv. Nach langjährigen Zusammenarbeiten mit Aston Villa und Swansea City sind sie aktuell der Hauptsponsor des schottischen Kultvereins Glasgow Rangers. In der Fußball Bundesliga haben gar 15 der 18 Vereine Sponsoring Deals mit Sportwettenanbietern.
Das sind Zahlen, von denen man im Laufsport leider nur träumen kann. Hier sind es in erster Linie Sportartikelhersteller, die sich als Sponsoren anbieten. Allerdings unterstützen sie die Sportler eher in Form von Bereitstellung der Ausrüstung, als mit immensen Geldsummen. Das hilft natürlich auch, allerdings lässt sich damit leider oft kein Höhentrainingslager oder ein professionelles Trainerteam finanzieren.
Marathon als Event ist reizvoller als die Sportler selber
Beim Marathon sind es tatsächlich eher die Events, die attraktiv für Sponsoren sind. So dürften die Organisatoren der alljährlichen Marathons in Berlin oder in München keine allzu großen Schwierigkeiten haben, finanzkräftige Sponsoren zu finden. Hier finanzieren Großunternehmen wie BMW, adidas oder die AOK einen Teil der Kosten. Bei Veranstaltungen dieser Größenordnung verdienen viele Menschen mit, die Athleten, abgesehen von den Podestplätzen, aber leider oft nicht. Für die Weltbesten sind die Siegprämien tatsächlich oft ein Weg, sich zu finanzieren, aber es ist eher der Weg in die Weltspitze, für den man finanzielle Unterstützung braucht.
Im Idealfall macht man sich als Läufer schon früh einen Namen. Wenn man als Jugendlicher oder junger Erwachsener bereits anfängt, neben der Schule auf einem professionellen Niveau zu trainieren, hat man gute Chancen zum Ende der Schulzeit bereits auf einem so hohen Level zu sein, dass Sponsoren auf einen aufmerksam werden. Während der Schulzeit ist der finanzielle Druck doch wesentlich geringer und man hat einfach mehr Zeit, sich dem Training zu widmen. Wenn man es ernst meint mit der sportlichen Karriere, dann gibt es auch die Möglichkeit, sich in ein Sportinternat zu begeben, wobei es hier dann doch schon oft anfängt mit den finanziellen Problemen, da es sich hier meistens um Privatschulen handelt, die dementsprechend Geld kosten und die sich nicht alle Eltern leisten können.
Oft sind die deutschen und österreichsichen Spitzenläufer auch Sportstudenten oder Berufssoldaten. Sie versuchen also so gut es geht, den Sport und die Karriere unter einen Hut zu bringen. Gerade das Bundesheer oder auch die Polizei bringen immer wieder Spitzenläufer hervor. Hier erhalten die Athleten ausgezeichnete Unterstützung und haben so die Chance, es auch ohne die finanzielle Unterstützung von Großsponsoren weit zu bringen.
Insgesamt wäre es sehr wünschenswert, wenn Sponsoren die sportlichen Leistungen und den Trainingsaufwand von Marathon- und Langstreckenläufern besser respektieren und honorieren würden. Wenn man nur einen Bruchteil der Sponsoringsummen, die in Sportarten wie Fußball oder Boxen ausgeschüttet werden, in den Laufsport investieren könnte, wäre damit sehr vielen Sportlern geholfen. Nur weil es unter medialen Gesichtspunkten weniger spektakulär ist, einen Marathon zu laufen, als sich gegenseitig auf die Nase zu hauen, heißt das noch lange nicht, dass der Trainingsaufwand und die Kosten hier geringer sind, wenn man ganz oben mit dabei sein möchte.
Kommentare
Ein paar andere (Steinhammer, Sander, Pfeil usw.) verdienen sich höchstens ein Taschengeld, mehr aber wahrscheinlich auch nicht...
Sogar die beste Bergläuferin der Welt Andrea Mayr arbeitet vollzeit
Es gibt in Ö aber auch einige Läufer, die mit Laufen ihr Geld verdienen