Wie schlagen sich Fußballer im Laufsport? Ein Blick auf Training, Profi-Fußballer und finanzielle Unterstützung: Fußball und Laufsport. Wie passen diese Sportarten zusammen? Eines ist sicher, beide verlangen viel Ausdauer, wobei beim Fußball das Laufen eher als Basis gilt. Schnelle Richtungswechsel gibt es beim Marathon oder Triathlon zwar nicht, doch mit einer guten Grundlagenausdauer im Fußball könnte auch ein gutes Laufergebnis drin sein.

Schlagzeilen machte zum Beispiel Robin Gosens, der sich Mitte 2022 für einen Triathlon in seiner Heimatstadt Bocholt anmeldete. Mit seinem Abschneiden überraschte er nicht nur seine Teamkollegen. Oder Valeria Klein, die sich nach ihrer Fußballkarriere als Triathletin beweisen will.

Der größte Unterschied liegt wahrscheinlich auch außerhalb der Fitness-Ebene. Auf Sponsoring-Ebene kann der Fußball aus dem Vollen schöpfen, wohingegen der Laufsport nach engagierten Unterstützern sucht.

Die Gemeinsamkeiten der Sportarten

In einem Fußballspiel über 90 Minuten ist es mittlerweile keine Seltenheit, dass Spieler durchschnittlich über 10 bis 11 Kilometer laufen. Doch hierbei ist es vor allem die Kombination aus Traben, schnellen Sprints und Richtungswechseln, die das Spiel ausmachen.

Im Laufsport hingegen geht es dabei eher darum, die Strecke in einem bestimmten Tempo und Herzfrequenz zu absolvieren. Sprints und schnelle Richtungswechsel sind somit nicht gefragt. Dennoch gibt es vor allem Gemeinsamkeiten im Training, welche auch das gute Abschneiden von Robin Gosens erklären.

Das Training

Während Fußballer Woche für Woche ihre Leistungen abrufen müssen, trainieren Laufsportler eher auf einen großen Wettkampf hin, an dem sie ihre volle Leistungsfähigkeit zeigen müssen. Zum Beispiel die Vorbereitung auf den Ironman.

Dies hat dementsprechend auch Auswirkungen auf die Trainingsgestaltung. Der Athletiktrainer Christian Weich ist beispielsweise in einem Interview mit triathlon-tipps.de der Meinung, dass die Vorbereitung auf einen Triathlon “ ... neben einer sehr detaillierten Planung und Durchführung des Trainings mit entsprechenden Be- und Entlastungsphasen auch eine hoch entwickelte und möglichst ausgeglichene Leistungsfähigkeit in allen drei Disziplinen” verlangt.

Ein Fußballer hingegen ist als Mannschaftssportler unterwegs und somit ist die individuelle Belastungssteuerung durchaus schwieriger.

Gemeinsamkeiten im Training sieht man jedoch vor allem in der Vorbereitung auf eine Fußball-Saison. Grundlagenausdauer in Form eines Cooper-Test (12 Minuten Laufen am Stück), oder Intervall-Training sind auch Dinge, die einem Laufsportler zugutekommen. In der Praxis sind dies gängige Trainingsmethoden.

 

Robin Gosens und Valeria Kleiner – Vom Fußball zum Triathlon

Als Vorbereitung auf die Saison 22/23 absolvierte Robin Gosens einen Triathlon in Bocholt und war sichtlich angetan vom Sport und der Organisation des Events. Das Rennen forderte den Profifußballer viel ab, könnte aber auch als Promotion für den Sport generell dienen.

Einen Schritt weiter geht Valeria Kleiner. Die ehemalige Fußball-Profispielerin will sich als Triathlon-Profi beweisen. Nach einigen Knieverletzungen musste die U20-Weltmeisterin ihre Karriere an den Nagel hängen. Inzwischen feilt sie an ihrer Karriere nach der Karriere. Der große Unterschied ist hier wohl die Art und Weise, wie sie trainiert. Alleine, ohne großes Team. Der Fokus liegt hierbei nicht nur auf dem Training, sondern auch auf der Organisation von Anreisen zu Wettbewerben und Buchungen von Hotels.

"Gerade jetzt merke ich, um was man sich alles kümmern muss. Das ist so ein Mehraufwand, den es beim Fußball einfach nicht gab", so die 30-Jährige in einem Interview mit dem Kicker.

Große Sponsoren sind im Triathlon noch nicht zu sehen, was vor allem den großen Unterschied zum Fußball generell darstellt.

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Sponsoren

Wie in allen Randsportarten gibt es auch im Laufsport mangelnde Sponsoren. Ein Problem, welches es im Fußball dagegen definitiv nicht gibt. Geld scheint hier keine Mangelware. Vermarktet wird von Stadionnamen bis hin zum Ärmelsponsoring alles Erdenkliche. Auch Sportwettenanbieter mischen im Sponsoring-Konstrukt der Vereine mit.

“In England und mittlerweile auch in Deutschland ist es heutzutage normal, dass neben einer Vielzahl herkömmlicher Sponsoren auch die Sportwettenanbieter Vereine finanziell unterstützen. Ich sehe hier durchaus das Potenzial, dass dies auch im Laufsport in Zukunft möglich ist”, so die Einschätzung von Florian vom Fußballblog Kickfieber.de.

So kämpfen aktuell Laufsportler als Einzelkämpfer um gute Sponsoren, die ihnen Trainingslager und Equipment stellen.

Der Sprung vom Fußballer zum Laufsportler

Der Sprung vom Fußballer zum Triathlet oder Marathonläufer ist somit auf der Fitness-Ebene leichter als umgekehrt. Fußballer bringen gute Voraussetzungen für den Laufsport mit.

Durch gezieltes Training können sie schnell gute Ergebnisse erzielen. Eine Fußballkarriere nach einer erfolgreichen Triathlon-Karriere scheint jedoch eher ein schwieriges Unterfangen zu sein.

Dennoch muss sich auch der Fußballer auf einiges Neues einstellen. Physios, Hotels, Trainingslager. Alles muss selbst organisiert werden. Doch an Beispielen wie Robin Gosens und Valeria Kleiner ist zu sehen, dass Sport Spaß macht. So könnten auch einige Sponsoren auf den Trichter kommen und ihr Engagement zum Laufsport wenden.


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