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Es ist noch gar nicht so lag her, da konnte der FC Bayern aus München die siebte Meisterschaft in Folge feiern, und damit den eigenen Rekord weiter ausbauen.

Genau fünf Monate ist das erst her. Damals gewann man übrigens auch den DFB-Pokal und ist auch in diesem Wettbewerb Rekordhalter. Vor fünf Monaten also schien die Welt noch einigermaßen rosig, auch wenn es international vielleicht nicht so aussah. Aber mit dem nationalen Double kann man vielen Neidern zumindest für eine gewisse Zeit den Wind aus den Fahnen nehmen. Die Windrichtung aber scheint sich nun gewandelt zu haben, die Fahnen hängen tief in den Gesichtern des Vereins. Schon lange war es bei den Bayern nicht fünf vor 12 auf der Uhr, was ist nur passiert in den letzten fünf Monaten – oder fingen die Probleme schon viel früher an?

Premiere von Flick nur wenig überzeugend

Mit der Entlassung von Nico Kovac jetzt im November sollte eigentlich alles besser werden. Denn das soll es ja immer nach Trainerentlassungen – dem Team einen neuen Impuls mit auf den Weg geben. Und es war ja auch beileibe nicht alles schlecht, was Hansi Flick unter der Woche nach tatsächlich nur einer Trainingseinheit auf den Platz gebracht hat. Zwar war es nicht im Geringsten ansehnlich und mit Piräus aus Griechenland kam auch nicht der ultimative Gegner in die Arena, aber vielleicht braucht es genau ein solches Spiel, um wieder für ein wenig Ruhe an der Säbener Straße zu sorgen. Erstmals seit gefühlt 20 Spielen konnte hinten wieder die „Null“ gehalten werden, allein das sollte den meisten Fans genügen. Zumal man nicht erwarten kann, dass sich in nur wenigen Stunden alles zum Besseren wendet. Immerhin fingen die Probleme bereits vor einigen Jahren an.

Kein Übergang

Es ist ja nicht so, dass die Zeichen nicht eindeutig waren. Die Mannschaft gewann zwar weiterhin, wurde dabei aber logischerweise immer und immer älter. Da Bayern tendenziell keine Jugendarbeit verfolgt – auch gestern standen im 18er Kader außer Müller mal wieder keine Eigengewächse – ist es schwer, sich selbst zu verjüngen, ohne dabei viel Geld in die Hand zu nehmen. Vereine wie Dortmund und auch Liverpool in England haben das aber geschafft. Und so müssen die Bayern feststellen, dass sie ihre Altlasten nicht früh genug entsorgt und durch junges Personal aufgefrischt haben. Man hat also finanziell ein wenig den Anschluss verpasst. Freilich ist das nicht nur die Schuld der Münchener, sondern ganz Fussballdeutschland leidet unter der wachsenden Kommerzialisierung des Fussballs, beginnend in der englischen Premiere League. Dass es allerdings so weit kommen würde hätten sich auch die kühnsten Analytiker nicht ausmalen wollen. Fußballnachrichten finden nun immer seltener mit deutscher Beteiligung statt auf internationalem Parkett. Dass junge Spieler mitunter mehr als 100 Millionen Euro kosten können, sollte 2019 kein Geheimnis mehr sein. Aber entweder wollen die Bayern nicht auf dieses Pferd setzen, oder sie glauben immer noch daran, dass die aktuelle Mannschaft wieder von alleine in die Spur kommt. Allerdings steht am Wochenende der deutsche Klassiker gegen die Borussia aus Dortmund auf dem Plan. Und da graut es dem einen oder anderen Bayern Fan schon ein wenig.

Der Fisch stinkt vom Kopf

Zurück aber zum Einstand von Hansi Flick. Auch wenn es sicherlich kein ansehnliches Spiel war, so konnte man doch einen Unterschied ausmachen: die Spieler wollten wieder. Vielleicht liegt das auch daran, dass sie erkannt haben, als Team zu arbeiten. Unter Kovac, aber viel mehr noch unter dem Sportdirektor und ehemaligen Spieler Hasan Salihamidzic und der ewig gleichen Führungsriege von Hoeneß und Rummenigge. Vielleicht wäre es also dringend mal an der Zeit, sich selbst zu hinterfragen. Kann ein FC Bayern München mit der jetzigen Mannschaft, aber auch mit dem jetzigen Vorstand wirklich auf Dauer wieder zur Beletage des europäischen Fussballs werden? Denn aktuell ist man vielleicht finanziell unter den TOP10 Europas, sportlich aber kann auch dieses Jahr wieder im Achtelfinale Schluss sein, mit unglücklichen Los. Zwar endet die Herrschaft von Hoeneß diesen November, aber man sollte nicht so vermessen sein zu glauben, dass dies das Ende von ihm beim Verein sein wird. Zu lange hat er es sich da an der Spitze schon gemütlich gemacht. Und zu viele, stark veranlagte Trainer, haben es nicht vollbracht, sich in dem Getümmel des FC Hollywoods nachhaltig durchzusetzen.

Klar, am Ende zählt immer nur der sportliche Erfolg. Aber auch hier gibt es Grenzen, wie jetzt Kovac, aber auch schon früher ein van Gaal und andere haben feststellen müssen.

Die Bundesliga wird nicht erst mit dem Clasico am Wochenende wieder ordentlich an Fahrt aufnehmen, sondern sie scheint dieses Jahr so eng und ausgeglichen zu sein wie schon seit knapp zehn Jahren nicht mehr. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Bayern mit dem derzeitigen Potential auf dem Rasen wieder die Schale sichern können, oder ob es nach sieben Jahren vielleicht mal eine Ablösung an der Spitze geben wird. Das Spiel gegen die Griechen war daher nur ein wertloser Fingerzeig.

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