Überraschendes Ergebnis einer Studie in den USA.
Was würde mit unserer Umwelt geschehen, wenn sich alle Menschen auf dieser Welt vegan ernähren?
Dieses Szenario wollten Forscherinnen in den USA möglichst realitätsnah untersuchen. Allerdings wurde dabei nicht die gesamte Weltbevölkerung miteinbezogen, sondern nur die Einwohner der Vereinigten Staaten von Amerika. In den USA leben 323,1 Millionen Menschen, also nicht einmal ein Zwanzigstel der gesamten Bevölkerung auf unserem Planeten.
Ein Kilogramm wie etwa 250 km lange Autofahrt
Das der Fleischkonsum bzw. deren Produktion grundsätzlich unserer Umwelt nichts Gutes tut, ist unumstritten. So verursacht ein Kilo Rindfleisch einen CO2-Ausstoß von über 13 Kilogramm. Zum Vergleich: Ein Kilogramm Äpfel setzt 0,5 Kilogramm CO2 frei, bei Tomaten sind es gar 0,2 kg. Eine japanische Studie ermittelte sogar, dass ein Kilogramm Rindfleisch unser Klima in etwa so stark wie eine 250 Kilometer lange Autofahrt belaste. Hauptschuldig daran ist das Methan, das Kühe während ihre Verdauung ausstoßen.
Zurück aber zur Studie, die im Journal PNAS veröffentlicht wurde: Vorweg war klar, dass eine weltweite vegane Ernährung die Treibhausgasemissionen reduzieren sollte. Kohlendioxid mit 87,8 Prozent und Methan mit 6,2 Prozent sind dabei hauptverantwortlich für die Treibhausgasemissionen.
Nicht nur Vorteile
In den USA sorgt die Nutztierhaltung für 49 Prozent der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft. Durch den vollständigen Verzicht auf Fleisch würde sich laut den Wissenschaftlern dieser Wert stark reduzieren. Nämlich auf 28 Prozent. So sollen durch eine hundertprozentige vegane Ernährung die Emissionen um 177 Millionen Tonnen zurückgehen. Statt 623 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen wären es nur noch 446 Millionen Tonnen.
Allerdings hätten sich die Forscherinnen eine noch stärkere Reduktion vor der Analyse erwartet. Warum dem nicht so ist? Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Landwirtschaftliche Abfälle, die man ansonsten an die Tiere verfüttert, müssen verbrannt werden. Die Folge: CO2-Ausstoß. Ein weiteres wichtiges Kriterium: Landwirte benötigen mehr Kunstdünger, deren Produktion alles andere als umweltfreundlich ist.
Wieso weltweite vegane Ernährung momentan unmöglich ist
Zudem hätte eine weltweite vegane Ernährung ein weiteres großes Problem: Die Lebensmittel könnten nach derzeitigem Stand nicht annähernd das Bedürfnis der gesamten Population decken.
Nicht in der Studie berücksichtigt wurde der dadurch wegfallende Import und Export von Fleisch, der ebenfalls umweltschädlich ist und hohe Mengen an Treibhausgasemissionen freisetzt.
Unumstritten ist hingegen das Veganer besser im Bett sind, wie eine andere Studie unmissverständlich zeigt. Zum Thema: Veganer besser im Bett" itemprop="url">Studie: Deshalb sind Veganer besser im Bett
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Kommentare
Eine weltweite fastvollvegane Ernährung ist immer möglich. Man sollte seinen Fleischkonsum auf nur 20 bis 10 % seines Ernährungsprogrammes reduzieren und den Rest durch pflanzliche Produkte ersetzen.
Es gibt ja auch schon scheinbar guten Fleischsersatz, Fleisch aus Lupinenfasern, die anscheinend echten Fleischafasern gleichen, in etwa diesselbe Konsistenz aufweisen und daher auch mit guter Würze gleich schmecken sollen. Dazu hat man auch schon Sterneköche befragt, sie hätten bei einem gut zubereiteten "Huhn" keinen Unterschied feststellen können.
Leider können oder wollen aber immer noch viele Leute nicht auf ein gutes deftiges Steak verzichten. Ja, das schmeckt gut, aber man denkt da gar nicht nach, was da alles dranhängt.
Und solange wir auch noch das heutige Wirtschaftssystem weiterbetreiben, dann wird es klarerweise ohnehin schwierig werden, gewisse Änderungen herbeizuschaffen. Also müsste zuerst das Geld- und Finanzsystem neu gestaltet werden, und dann kann man andere Wege gehen.
Die Welt wäre also sehr wohl ernährt.